Einstudierte Fangesänge, Fahnen, Megafone und Trommeln: Aktive Fanszenen sind ein wichtiger Bestandteil, um Mannschaften bei ihren Spielen anzufeuern und zu unterstützen. So ist dies auch beim 1. FC Heidenheim der Fall. Beim Auswärtsspiel des FCH beim 1. FC Union Berlin waren etwa 2000 Heidenheimer Anhänger dabei – darunter eben auch Ultras. Dem Vernehmen nach wollte die aktive Szene aufgrund der Auseinandersetzung mit der Polizei vor dem Spiel nicht einfach zur Normalität übergehen und die Stimmung wie üblich machen.
Da es in Heidenheim zwei Ultragruppierungen gibt, stimmte jede der Gruppen intern darüber ab, ob es bei diesem Spiel einen „Support“ geben soll. Im Gästeblock selbst fiel einem FCH-Fan eine Abstimmung unter den Ultras auf. In der Folge wurde auch die Mannschaft des FCH darüber informiert, dass es an diesem Tag keinen organisierten Fan-Support geben wird. Unter anderem war auch Trainer Frank Schmidt vor dem Spiel kurz am Zaun des Gästeblocks.
Innerhalb des Gästeblocks verstanden allerdings nicht alle Fans, warum die FCH-Spieler keinen Support seitens der Ultras erhalten, wie es in Zuschriften an die Heidenheimer Zeitung heißt. Viele „normale Anhänger“ hätten sich eine Unterstützung ihres Teams gewünscht („die Mannschaft kann nichts dafür“). Es soll auch Buhrufe für die Entscheidung eines Nicht-Supports gegeben haben. Auch sonst blieb es im Gästeblock nicht ruhig, immer wieder wurden von Nicht-Ultras trotzdem Gesänge angestimmt, allerdings entfalteten diese nicht die gewohnte Intensität.
Heidenheimer Fan wird vom Podest gezogen
Das Anliegen eines Heidenheimer Fans, während des Spiels das Megafon zu übernehmen, lehnten die Ultras nach dessen Darstellung deutlich ab. Dennoch habe er es im Verlauf des Spiels geschafft, aufs erhöhte Podest zu gelangen, von wo aus ein Vorsänger normalerweise die Lieder anstimmt, und das Tempo vorgibt. Nach einigen Minuten – es fiel das 3:0 aus FCH-Sicht, sei er aber vom Podest gezogen worden, beklagt der Mann. Er habe dieses Verhalten der Ultras durchaus als aggressiv empfunden. Ein anderer FCH-Fan, der sich an die HZ gewandt hat, empfand das Verhalten zudem als egoistisch und anmaßend.
Nun bleibt abzuwarten, wie die Unterstützung des FCH-Teams im Heimspiel gegen Werder Bremen am Samstag, 17. Mai (15.30 Uhr, Voith-Arena), ausfallen wird.