Torwart spielt gegen Bremen

Mit Harry-Potter-Narbe: Das sagt FCH-Torhüter Kevin Müller zu seinem Blitz-Comeback

Das ging aber schnell! Nur knapp zwei Wochen nach seinem Horror-Zusammenprall mit Bochums Ibrahima Sissoko stand Kevin Müller gegen Werder Bremen im Tor des 1. FC Heidenheim. Was er dazu sagt und wieso seine Frau nicht glücklich ist:

Das hat Tradition: Betreten die Torhüter des Fußball-Bundesligisten 1. FC Heidenheim vor Heimspielen den Rasen zum Warmmachen, werden sie von der Osttribüne der Voith-Arena, der Heimat der organisierten Fanszene, mit einem langgezogenen „Müüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüü“ empfangen – dem Spitznamen von Kevin Müller, der langjährigen Nummer eins des FCH. Im Heimspiel gegen den SV Werder Bremen war der Empfang noch intensiver, noch lauter, noch länger gezogen. Müller feierte nämlich ein Blitz-Comeback.

Am 2. Mai war der 33-Jährige im Heimspiel gegen den VfL Bochum bei einer Rettungsaktion in der 50. Minute im eigenen Strafraum mit Ibrahima Sissoko zusammengeprallt. Nach minutenlanger Behandlung auf dem Rasen ging es für Müller ins Klinikum Heidenheim, in dem bei ihm eine schwere Gehirnerschütterung diagnostiziert wurde. Jetzt war er aber wieder zurück, nach nur knapp zwei Wochen (im Auswärtsspiel beim 1. FC Union Berlin musste er aussetzen).

In den ersten drei, vier Tagen hätte ich nicht gedacht, dass ich in dieser Saison noch einmal auf dem Platz stehen werde.

Kevin Müller

„Ich bin ehrlich: In den ersten drei, vier Tagen hätte ich nicht gedacht, dass ich in dieser Saison noch einmal auf dem Platz stehen werde“, sagte Müller nach dem 1:4 gegen Werder Bremen und fügte an: „Es hat sich schon so angefühlt, wie es wahrscheinlich auch ausgesehen hat.“ An seiner Stirn ist noch immer eine deutliche Narbe, die ein wenig an die von Harry Potter erinnert, zu sehen.

Im Einsatz: Kevin Müller im Heimspiel des 1. FC Heidenheim gegen den SV Werder Bremen. Foto: Eibner/Sascha Walther

Nach seiner Entlassung aus dem Heidenheimer Klinikum (Montag, 5. Mai) sei es bei ihm sukzessive nach oben gegangen. Er habe die komplette letzte Woche trainieren können und die Belastung gut verkraftet, so Müller, der aber auch sagte: „Ganz symptomfrei bin ich noch nicht.“ Dies habe aber seine Leistung oder sein Verhalten auf dem Platz nicht beeinflusst. „Ich hätte definitiv nicht gespielt, wenn ich nicht zu einhundert Prozent fit gewesen wäre“, betonte der Heidenheimer Keeper.

Zugleich dankte Müller allen Beteiligten, die „alle Mögliche dafür getan haben“, dass er wieder auf dem Platz stehen konnte. Er habe eine sehr große Unterstützung erfahren. Allerdings sei seine Frau Steffi „nicht so glücklich“ darüber gewesen, dass er schon gegen Bremen gespielt habe, räumte Kevin Müller ein. Für ihn sei es aber „extrem wichtig“ gewesen. „Wenn ich einhundert Prozent fit bin, möchte ich den Jungs auch helfen.“

Jetzt einfach weiterlesen
Jetzt einfach weiterlesen mit HZ
- Alle HZ+ Artikel lesen und hören
- Exklusive Bilder und Videos aus der Region
- Volle Flexibilität: monatlich kündbar