Was für ein Fußballabend in Untergröningen: Die TSG Nattheim bewahrte im ersten Entscheidungsspiel der Relegation kühlen Kopf, drehte einen 0:2-Rückstand gegen den FC Stern Mögglingen und siegte nach Verlängerung mit 4:3. Damit hat die TSG weiter die Chance auf den Klassenerhalt in der Bezirksliga. An diesem Sonntag, 15. Juni, treffen die Nattheimer um 16 Uhr auf die SG Union Wasseralfingen, die am Donnerstagabend Türkspor Heidenheim klar mit 3:0 besiegte.
Rund 800 Zuschauer sorgten für eine stimmungsvolle Kulisse beim Duell des Bezirksliga-Drittletzten Nattheim gegen den Zweiten der Kreisliga A1. Nattheim begann nervös und mit einer ungewohnten Formation. Mehrere angeschlagene Stammspieler saßen zunächst auf der Bank. Bereits in der 21. Minute nutzte Mögglingens Torjäger Ibrahim Cakmak eine Unordnung in der TSG-Abwehr zur Führung. Nattheim wankte, hatte Glück, nicht schon zur Pause höher zurückzuliegen. „Da hatten wir vielleicht ein bisschen zu viel im Kopf“, erklärte Trainer Markus Burr.
Gutes Händchen: Franz Fischer trifft zwei Minuten nach seiner Einwechslung
Zu Beginn der zweiten Hälfte legte Mögglingen nach: Ein Standard brachte das 0:2 – Hannes Balle traf per Kopf. Nattheim wirkte geschlagen. „Die Verunsicherung war da und es gingen auch die Köpfe runter“, erinnerte sich Franz Fischer. Doch mit seiner Einwechslung in der 64. Minute sowie der von Stürmer Patrick Brümmer kam die Wende. „Wir haben dann auf Dreierkette umgestellt und alles nach vorne gebracht, was geht“, so Burr. Und das zahlte sich aus: Zwei Minuten nach seiner Einwechslung traf Fischer zum Anschluss. In der 88. Minute gelang ihm sogar der Ausgleich.

Der Jubel war groß. Doch Mögglingen antwortete prompt. In der Nachspielzeit trafen die Gäste zum 3:2. Die gut leitende Schiedsrichterin Silke Fritz zeigte neun Minuten Nachspielzeit an. Nattheim nutzte die Zeit: Fabian Horsch köpfte nur zwei Minuten später zum 3:3 ein – Verlängerung.
Mit den letzten Kräften: Jens Baamann gelingt in der 101. Minute der Siegtreffer
Die Spannung war greifbar. Viele Spieler litten unter Krämpfen, ein echter Spielfluss kam nicht mehr auf. Doch einer biss die Zähne zusammen: Jens Baamann vollendete in der 101. Minute einen Konter zum 4:3. Es war der letzte Treffer eines packenden Abends. Mögglingen warf alles nach vorn, doch Nattheim verteidigte leidenschaftlich und rettete den Vorsprung über die Zeit.
Die Luft war dann beim Gegner etwas raus und wir haben letztlich auch den größeren Willen gezeigt.
TSG-Doppeltorschütze Franz Fischer
Nach Abpfiff war die Erleichterung groß. „Im Laufe der zweiten Halbzeit hat man einfach gemerkt, dass wir mehr im Kessel haben und es hat sich ausgezahlt“, freute sich Burr, „die Jungs haben heute toll gekämpft und alles auf dem Platz gelassen.“ Auch Franz Fischer war überzeugt vom Comeback: „Man hat gesehen, dass Mögglingen über 70 Minuten hohes Tempo gegangen ist. Die Luft war dann beim Gegner etwas raus und wir haben letztlich auch den größeren Willen gezeigt.“