Wohl kein Sportler im Landkreis Heidenheim ist so sehr vom Verletzungspech verfolgt wie Jorgo Kentiridis. Der Kapitän des Fußball-Bezirksligisten FV Sontheim gilt als einer der Topspieler der Liga, musste in den vergangenen Jahren aber immer wieder länger pausieren. Kentiridis laborierte jahrelang an einer Schambeinentzündung, ehe ihn im vergangenen Jahr eine Ellbogenverletzung außer Gefecht setzte.
In der laufenden Spielzeit lief für den Mittelspieler zunächst alles perfekt. „Ich konnte selbst nicht glauben, dass ich diese Saison so viele Spiele machen konnte“, sagt Kentiridis. Der 29-Jährige fehlte bis zur Partie bei der SG Heldenfingen/Heuchlingen am 27. Spieltag lediglich zweimal. „Die einzigen Spiele, bei denen ich nicht dabei sein konnte, kamen durch eine Sperre nach einer Gelb-Roten Karte und meinen Urlaub zustande. Ansonsten habe ich fast immer durchgespielt“, erklärt der Herbrechtinger.
Ich habe den Ball mit dem Kopf mitgenommen und dann einen Schubser von hinten gekriegt. Dadurch bin ich unglücklich auf meine linke Schulter gestürzt.
Jorgo Kentiridis über seine Verletzung
Am besagten Spieltag in Heldenfingen kam es zu Beginn der zweiten Halbzeit zu einem folgenschweren Zweikampf. „Ich habe den Ball mit dem Kopf mitgenommen und dann einen Schubser von hinten gekriegt. Dadurch bin ich unglücklich auf meine linke Schulter gestürzt“, erinnert sich Kentiridis. „Zunächst dachte ich, dass es nicht so schlimm ist und wollte die Stelle nur etwas kühlen, um direkt weiterspielen zu können. Dann habe ich aber gemerkt, dass etwas nicht stimmt, und unser Co-Trainer hat sich die Schulter noch einmal angeschaut. Als da der Knochen sichtbar war, wussten wir alle um die Schwere der Verletzung.“

Kentiridis wurde in der 59. Minute ausgewechselt und machte sich daraufhin sofort auf den Weg ins Krankenhaus. Die erste „Aufmunterung“ von seinem Team gab’s aber bereits am Platz: Den Sontheimern gelang der 3:2-Siegtreffer. „Ich konnte noch mit den Jungs jubeln, bevor es für mich ins Krankenhaus ging. Auf dem Weg dorthin habe ich dann immer wieder den Liveticker aktualisiert und war sehr froh über diesen wichtigen Sieg“, sagt Kentiridis. Für den Sontheimer Kapitän war es „mit Sicherheit ein kleiner Trost“.
Einige Tage später wurde die AC-Gelenksprengung in der Schulter (Akromioklavikular) operiert. (Das Schultereckgelenk verbindet zusammen mit dem Brustbein-Schlüsselbein-Gelenk Rumpf und Arme). In der Fachsprache spricht man von einer AC-Gelenk-Stabilisierung (Tight-Rope). Mittels Knöpfen am Knochen und Fäden werden die Bänder wieder stabilisiert. Kentiridis muss jetzt aber knapp sechs Monate auf Kontaktsport verzichten, wie er sagt.
Da spiele ich nicht mehr.
Jorgo Kentiridis über die Tatsache, dass er sich bei der SG Heldenfingen/Heuchlingen zum zweiten Mal verletzte.
Kurios: Jorgo Kentiridis erlitt die Ellbogenverletzung, die ihn in der abgelaufenen Saison einige Wochen ausgeschaltet hatte, ebenfalls bei einem Spiel bei der SG Heldenfingen/Heuchlingen. Das war Anfang März 2024. „Da spiele ich nicht mehr“, sagt Kentiridis schmunzelnd.
Seine Teamkollegen haben nun die Chance, ihrem Kapitän seinen scherzhaft formulierten Wunsch zu erfüllen, indem sie in den letzten zwei verbliebenen Spieltagen den Aufstieg in die Landesliga klar machen. Schließlich ist Tabellenführer Neresheim nur einen Punkt entfernt. „Wir haben in dieser Saison viele Rückschläge durch Verletzungen hinnehmen müssen. Das hat uns nur noch enger zusammengeschweißt und jetzt will jeder im Team unbedingt Meister werden“, sagt Jorgo Kentiridis, der an der Seitenlinie mitfiebern wird.
Kreisderby zwischen Fleinheim und Sontheim
Der FV Sontheim tritt am Sonntag, 1. Juni, zum Kreisderby bei den Sportfreunden Fleinheim an). Die SG Heldenfingen/Heuchlingen empfängt den FC Spraitbach. Die TSG Nattheim ist bei den Sportfreunden Dorfmerkingen II zu Gast (alle um 15 Uhr).