Erste und zweite Mannschaft können aufsteigen

Erste und zweite Mannschaft können aufsteigen: Fußball-Feiertag in Sontheim?

Was für ein Finale bei den Fußballern im Kreis: Der letzte Spieltag an Pfingstsamstag bringt noch jede Menge Entscheidungen mit sich – und er könnte in Sontheim/Brenz zum großen Feiertag werden.

Denn die Bezirksligafußballer haben die dicke Chance, nach drei Jahren Bezirksliga wieder in die Landesliga aufzusteigen. Lange Zeit lieferten sich der FV, der SV Neresheim und die SG Heldenfingen/Heuchlingen einen Dreikampf, in dem der Landesligaabsteiger vom Härtsfeld die besten Karten zu haben schien.

Doch die Mannschaft von Trainer Sebastian Knäulein übernahm am vorletzten Spieltag mit dem 5:1-Sieg in Fleinheim und dank der Neresheimer Niederlage gegen Tannhausen die Tabellenführung. Ein Schritt ist noch zu gehen, dabei reicht Sontheimern (62 Punkte/+ 48 Tore) am Samstag (15.30 Uhr) im Heimspiel gegen die TSG Hofherrnweiler-Unterrombach dank des guten Torverhältnisses aller Voraussicht ein Unentschieden, um vor Neresheim (60/+21) zu bleiben.

Trainer Sontheim Sebastian Knäulein steht mit seinem FV kurz vor dem großen Ziel. Markus Brandhuber

Manchmal ist der letzte Schritt der schwerste, aber Knäulein zeigt sich optimistisch: „Wir müssen einfach die Leistung abrufen, die wir das ganze Jahr gezeigt haben, dann packen wir es auch. Es gibt keinen Grund, nervös zu sein.“ Hofherrnweilers zweite Mannschaft, die erste belegt Rang sechs in der Verbandsliga, steht im Niemandsland der Tabelle, allerdings sollte das Hinspiel den Sontheimern Warnung sein, denn da kassierte der FV auswärts eine 1:3-Niederlage. „Da waren viele individuelle Fehler dabei, die wollen wir morgen nicht machen. Hofherrnweiler hat auf dem heimischen Kunstrasenplatz auch immer einen kleinen Vorteil“, sagt Knäulein.

Wenn es klappt, dann bedeutet die Landesliga natürlich wieder eine große Herausforderung für die Sontheimer. „Im Moment will ich mir noch gar nicht so viele Gedanken machen. Auf jeden Fall werden wir mit allem um den Klassenerhalt kämpfen und es ist ja unser Ziel, uns immer gegen Bessere zu messen“, sagt der Trainer, der schon für die nächste Saison bereits zugesagt hat.

Sontheim II kann vorangehen

Vorher würde aber erst einmal ausgiebig gefeiert werden, und das am besten zusammen mit der zweiten Mannschaft. Denn die kann in der Schlussrunde der Kreisliga B4 ebenfalls Meisterschaft und Aufstieg perfekt machen. Die Sontheimer stehen punktgleich mit dem VfL Gerstetten an der Spitze und haben trotz schlechterem Torverhältnis die Nase vorn. Der Grund: In dieser Spielklasse entscheidet im ganzen Verbandsgebiet nicht das Torverhältnis, sondern der direkte Vergleich und den gewann die „Zweite“ des FV durch ein 4:0 und ein 1:1 gegen Gerstetten.

Zu dieser Regelung kam es, da das Torverhältnis in dieser Liga, in der viele zweite Mannschaften am Start sind, oft kein realistisches Bild widerspiegelt. Eine Verzerrung entsteht vor allem, wenn Teams nicht antreten, das Spiel dann mit 3:0 gewertet wird, die Siegermannschaft aber bei einer Austragung vermutlich deutlich höher gewonnen hätte.

Auch Sontheim II muss noch den letzten Schritt gehen, ein Heimsieg über den Tabellenzwölften AC Milan sollte aber nicht allzu schwerfallen. Das Spiel am Samstag beginnt um 13.30 Uhr, könnte also die Einstimmung für den folgenden Knüller der Bezirksligamannschaft bilden. „Wir werden rechtzeitig da sein und die Jungs unterstützen. Für uns als Verein ist es ungeheuer wichtig, dass die Zweite wieder in der Kreisliga A vertreten ist“, so Knäulein.

Hoffen und Bangen in Nattheim

Am anderen Ende der Tabelle ist für die TSG Nattheim am letzten Spieltag noch alles möglich: direkter Klassenerhalt, Relegation oder Abstieg. Die Mannschaft des Trainerduos Thomas Lieb/Markus Burr, die aktuell den Relegationsplatz belegt, erwartet am Samstag (15.30 Uhr) die SG Tannhausen/Stödtlen, der Tabellenelfte machte zuletzt durch den Sieg über Neresheim von sich reden.

Dennoch zählt für die Nattheimer (34 Punkte/-1 Tor) nur ein Sieg, um einerseits vor der DJK Schwabsberg (34/-3) zu bleiben und andererseits die Chance zu wahren, die SF Lorch (36/-4) noch einzuholen. Das Problem: Selbst ein Sieg könnte nicht reichen, wenn Schwabsberg beim bereits abgestiegenen FC Spraitbach hoch gewinnen sollte. Die Nattheimer werden also auch das Geschehen auf den anderen Plätzen im Blick behalten.

Coach Thomas Lieb hofft weiter auf ein Happy End für die TSG Nattheim. Markus Brandhuber

Über die Höhe des Sieges will Lieb allerdings nicht spekulieren. „Ich bin als Spieler schon dreimal abgestiegen und weiß: Wenn du anfängst zu rechnen, hast du schon verloren. Wir müssen Tannhausen erst einmal schlagen“, betont der Trainer, der den Gegner ziemlich gut kennt und sich gar nicht so sehr über dessen Coup gegen Neresheim gewundert hat. „Das kommt ihrer Spielweise entgegen, sie sind stark im Umschaltspiel, da musst du sie sofort stoppen, so rennen sie dir davon“, weiß Lieb.

Zahlreiche Spieler fehlen

Auch ins letzte Spiel gehen die Nattheimer mit großen Personalsorgen. Neben den Langzeitverletzten gibt es einige angeschlagene Spieler, dazu wird die Hochzeit eines Spielers personell ihren Tribut fordern. „Wir können aber auf jeden Fall eine schlagkräftige Bezirksligamannschaft aufbieten“, ist sich Lieb sicher. Sicher ist ebenso, dass er und Markus Burr weitermachen. Die Lehren aus der „Seuchensaison“ wurden gezogen. „Das wollen wir nächstes Jahr besser machen – egal in welcher Liga“, so Lieb.

Die SG Heldenfingen/Heuchlingen gastiert zum Abschluss in Unterkochen und wird die Saison auf einem sehr guten dritten Rang abschließen. Für die SF Fleinheim, die schon länger aus Absteiger feststehen, endet die Runde mit der Partie in Neuler.

In der Kreisliga A3 ist wohl alles klar

Zwischen Bezirksliga und Kreisliga B4 gibt es noch die A3, hier dürften aber alle Entscheidungen gefallen sein. Die TSG Schnaitheim hat am Mittwoch mit dem 6:1-Sieg im Nachholspiel gegen die SG Herbrechtingen/Bolheim aller Voraussicht nach die Meisterschaft eingetütet. Die Truppe von Erdal Kalin (68 Punkte) dürfte am Samstag (15.30 Uhr) sogar verlieren, da der Tabellenzweite Türkspor Heidenheim (65) wohl kaum 18 Tore gutmachen kann. Die Schnaitheimer werden die Saison aber wohl ohnehin mit einem Sieg beim Schlusslicht SV Mergelstetten beenden.

Der SVM ist schon seit einiger Zeit abgestiegen und die Abstiegsrelegation gegen den B4-Vizemeister muss wohl die SG Burgberg/Hohenmemmingen bestreiten. Hier gibt es aber noch ein ganz kleines Fragezeichen. Wenn Burgberg/Hohenmemmingen (23 Punkte) ein klarer Sieg gegen den ASV Heidenheim gelingt, können sie möglicherweise noch den TSV Gussenstadt (26) abfangen. Zwar ist die Differenz von 14 Toren gewaltig, aber die Gussenstadter müssen zu Türkspor, das erst vergangenes Wochenende mit einem 10:2 in Söhnstetten gezeigt hat, dass es die Hoffnung auf Rang eins immer noch nicht ganz aufgegeben hat.

Relegation startet am Mittwoch

Nach einem Jahr Pause (wegen der Strukturreform im WFV) dürfen sich die Fans nun wieder auf eine Relegation freuen. Die erste Partie mit möglicher Kreisbeteiligung findet, am Mittwoch, 11. Juni (18 Uhr), in Untergröningen statt. Falls die TSG Nattheim auf dem Relegationsplatz der Bezirksliga bleibt, würde sie dann auf den Kreisliga-A1-Vizemeister Stern Mögglingen treffen.

Am Donnerstag (18 Uhr) folgt in Unterschneidheim das Duell zwischen den Zweiten der Kreisligen A2 und A3, nach jetzigem Stand Union Wasseralfingen und Türkspor Heidenheim. Die Sieger dieser beiden Partien spielen dann 15. Juni (16 Uhr) um einen Platz in der Bezirksliga.

Am Freitag, 13. Juni, entscheidet sich schließlich, wer kommende Saison in der Kreisliga A3 spielen darf, dabei treffen nach jetzigem Stand die SG Burgberg/Hohenmemmingen und der VfL Gerstetten aufeinander, gespielt wird ab 18 Uhr im Stadion der TSG Giengen.

Jetzt einfach weiterlesen
Jetzt einfach weiterlesen mit HZ
- Alle HZ+ Artikel lesen und hören
- Exklusive Bilder und Videos aus der Region
- Volle Flexibilität: monatlich kündbar