Erster Neuzugang der Saison

Als Wanner-Nachfolger? Warum der 1. FC Heidenheim für Arijon Ibrahimovic „genau der richtige Verein“ sein könnte

Nach Paul Wanner und Frans Krätzig ist Arijon Ibrahimovic bereits der dritte Spieler, den der FCH seit seinem Bundesliga-Aufstieg vom FC Bayern München ausleiht. Warum der erste Neuzugang für die kommende Saison von den positiven Erfahrungen seiner Vorgänger profitieren kann, in welcher Verbindung er zu Namensvetter Zlatan Ibrahimovic steht und warum sich der Deal für beide Vereine lohnen könnte:

Der Name, den der erste Sommerneuzugang des 1. FC Heidenheim trägt, ist im Fußball ein großer. Arijon Ibrahimovic verstärkt den Bundesligisten in der kommenden Saison. Der Mittelfeldspieler wird für die kommenden zwölf Monate vom FC Bayern München ausgeliehen. „Es freut uns sehr, dass sich mit Arijon Ibrahimovic nun das nächste Top-Talent des Rekordmeisters für uns entschieden hat“, sagt FCH-Vorstandschef Holger Sanwald in einer Mitteilung des Vereins.

Doch wer steckt hinter dem bekannten Nachnamen? Bei dem 19-Jährigen, der in keiner Verwandtschaftsbeziehung zum früheren schwedischen Superstar Zlatan Ibrahimovic steht, sind einige Gemeinsamkeiten mit seinen Vorgängern, die in München ausgebildet und an den FCH verliehen wurden, erkennbar.

Zwei Leihen zu Frosinone Calcio und Lazio Rom mit unterschiedlichem Erfolg

Wie Paul Wanner galt der gebürtige Nürnberger schon früh als großes Talent, bekam deshalb den Spitznamen „Mini-Ibra“ in Anlehnung an seinen prominenten Namensvetter. Bereits im Alter von 17 Jahren feierte er bei den Münchnern sein Bundesligadebüt und galt wegen seiner technischen Versiertheit als ein Kandidat für die Zukunft beim Rekordmeister. „‚Ari‘ ist ein variabel einsetzbarer Offensivspieler, dem wir zutrauen, in der kommenden Saison bei uns in der Bundesliga den nächsten Entwicklungsschritt in seiner Karriere zu machen“, so Sanwald über den Neuzugang, der noch bis 2027 bei den Münchnern unter Vertrag steht.

Mit Frans Krätzig verbindet den deutschen U20-Nationalspieler eine eher ernüchternde Erfahrung. Wie Krätzigs Hinrunde beim VfB Stuttgart verlief für Ibrahimovic die vergangene Rückrunde in Italien alles andere als geplant. Bereits die Saison 2023/24 verbrachte er in der Serie A: Als Leihspieler bei Frosinone Calcio schaffte er den Sprung in die Mannschaft, bewies sich in einer der stärksten Ligen der Welt und kam zu 16 Einsätzen.

Der Schritt zu den Bayern-Profis war noch zu groß

Ibrahimovic sei ein Spieler für die besonderen Momente, sagte Max Eberl vor dem Start der vergangenen Saison. „Ein kreativer Spieler, der in Frosinone sehr viele Erfahrungen sammeln durfte in diesem Jahr, die er jetzt hier auch einbringen kann“, so der Sportvorstand von Bayern München über das Talent, das sich in der zurückliegenden Saison bei den FCB-Profis zeigen sollte. Das gelang nur bedingt: Nach der Hinserie mit nur drei Einsatzminuten folgte eine erneute Leihe nach Italien zu Lazio Rom, die er mit nur einem absolvierten Ligaspiel unbefriedigend beendete.

In der U19-Mannschaft des FCB spielte Ibrahimovic (rechts) gemeinsam mit Paul Wanner (3. v. l.). In der neuen Saison könnte er seine Rolle im Mittelfeld des FCH übernehmen. Foto: Eibner-Pressefoto /Germann

Nun besteht bei allen Beteiligten die Hoffnung, dass Ibrahimovic nach seinem unglücklichen Halbjahr auf dem Schlossberg wieder an Tempo aufnimmt. Wie das eben bei Frans Krätzig der Fall war, der nach nur einem Ligaeinsatz beim VfB in Heidenheim durchstartete. „Mit Niklas Dorsch sowie zuletzt Paul Wanner und Frans Krätzig haben wir in der Vergangenheit schon sehr gute Erfahrungen mit jungen Spielern des FC Bayern bei uns gemacht“, sagt Holger Sanwald, der für den 19-Jährigen mit kosovarischen Wurzeln schon eine spezielle Aufgabe definiert hat. „Mit ihm wollen wir die Lücke in der Offensive schließen, die nach einem sehr wahrscheinlichen Abgang von Paul Wanner entstehen wird“, so Sanwald.

Gespräche mit Frank Schmidt und Holger Sanwald überzeugten das FCB-Talent

Für Ibrahimovic ist die angedachte Rolle reizvoll, die Gespräche mit Holger Sanwald und Trainer Frank Schmidt überzeugten ihn dann vollends für einen Wechsel auf die Ostalb. Die Überzeugungskraft des Duos habe ihn zu dem Entschluss gebracht, dass der FCH aktuell „genau der richtige Verein“ für seine Entwicklung sei, sagt Ibrahimovic. „Umso mehr freue ich mich schon jetzt darauf, kommende Saison in der Bundesliga für den 1. FC Heidenheim auflaufen zu dürfen“, blickt er voraus.

Umso mehr freue ich mich schon jetzt darauf, kommende Saison in der Bundesliga für den 1. FC Heidenheim auflaufen zu dürfen.

FCH-Neuzugang Arijon Ibrahimovic

Und vielleicht haben auch Frans Krätzig und Paul Wanner mit positiven Rückmeldungen die letzten Argumente dafür geliefert, dass jetzt das nächste FCB-Talent den Schritt zum FCH-Profi versucht. So bleibt Bewegung in der bewährten Verbindung, die sich für beide Vereine rechnet: Die Münchner wissen ihren Spieler in einem guten und ruhigen Umfeld, in dem er mit Einsatzzeit in der Bundesliga reifen kann. Und der FCH bekommt – mal wieder – einen ambitionierten Spieler, der angesichts der Ablöse und der Gehaltskosten eigentlich nicht finanzierbar gewesen wäre, als Soforthilfe für den Kampf um den Ligaverbleib. Sportlich langfristig ist das Modell zwar nicht angelegt, aber weiter als bis zum Saisonende kann auf dem Schlossberg in puncto Kader ohnehin nicht geplant werden.

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