Es ist selten, aber auch im Reitsport werden Pferde gedopt. Durch regelmäßige Kontrollen wollen die Landeskommissionen zum einen die Fairness fördern, gleichzeitig stellen sie aber auch das Tierwohl in den Vordergrund.
In Aufhausen waren zwei Kontrollen angesetzt. „Zwei Wochen vor Turnierbeginn erhalten sowohl der Veranstalter als auch der abgeordnete Turnierrichter von der Landeskommission den Bescheid, dass eine solche Kontrolle angesetzt ist“, erklärt Gudrun Junginger. Um welche Prüfungen es sich dabei genau handelt, steht aber erst unmittelbar zu Turnierbeginn fest.
Ablauf einer Dopingkontrolle
Begleitet wurden die Dopingkontrollen in Aufhausen von Bettina Mugele. Seit mehr als 20 Jahren ist Mugele nicht nur Richterin, sondern auch für Pferde- und Passkontrollen und eben auch für Dopingkontrollen zuständig.
„Die Auswahl von Ross und Reiter erfolgt rein nach dem Zufallsprinzip“, erklärt Mugele. Lediglich die Prüfungen stehen zuvor fest. „Sobald der entsprechende Reiter oder die Reiterin ihre Prüfung beendet haben, wird er oder sie von mir abgefangen und zur sogenannten Dopingbox gebracht“, sagt die Kontrolleurin und ergänzt: „Dabei handelt es sich um eine Box mit frischer Einstreu.“
Begleitet wird die Dopingkontrolle vom zuständigen Turniertierarzt. Und auch der Reiter oder die Reiterin sind die ganze Zeit dabei. „Bei der Kontrolle selbst sind der Tierarzt und das Pferd allein in der Box“, sagt sie. Dann beginnt das Warten auf das Wasserlassen. „Bei den meisten Pferden geht es nach den Prüfungen recht schnell und der Tierarzt kann den Urin einfach auffangen“, sagt Mugele. In Aufhausen seien beide Kontrollen nach zehn Minuten fertig gewesen.
Tricks und Tipps
Tricks, um das Pferd zum Wasserlassen zu bringen, gibt es indes nicht. Vielmehr gelte eine vorgeschriebene Wartezeit von 30 Minuten. „Setzt das Pferd bis dahin keinen Urin ab, wird eine Blutprobe durch den Tierarzt entnommen“, erklärt die langjährige LK-Beauftragte.
Anschließend werden Urin oder Blutprobe anonymisiert in ein Labor geschickt. „Ich bin jetzt seit 20 Jahren dabei und habe noch nie eine positive Probe gehabt“, sagt sie. Sollten jedoch leistungssteigernde Substanzen festgestellt werden, drohen Wettbewerbssperren sowie Geldbußen.