Leichtathletik

Was Wursttester Jochen Gerstlauer beim Training mit Alina Reh schockiert hat

Raus aus der Komfortzone! Jochen Gerstlauer ist in der Region und darüber hinaus als Wursttester bekannt. Der freie Mitarbeiter der Heidenheimer Zeitung schnürte nicht ganz freiwillig seine Laufschuhe und nahm an einem Training des SV Mergelstetten mit Alina Reh teil. Worüber sich der ehemalige Handballer wunderte und was er zu seinem Entsetzen feststellen musste:

Es war eine große Ehre für den Lauftreff des SV Mergelstetten. Dieser zog bei einem Gewinnspiel das große Los und bekam Besuch von der Spitzen-Leichtathletin Alina Reh. Die mehrfache deutsche Meisterin und Junioren-Europameisterin im Langstreckenlauf bat im Sparkassen-Sportpark (ehemaliger Jahnplatz) zu einer „lockeren Einheit“, wie es die Sportsoldatin scherzhaft formulierte. „Ich hoffe, dass alle viel Spaß haben. Ich freue mich, dass ich heute mal nicht das Training machen muss“, flachste auch Lauftreffleiterin Ulrike Kinzler.

Ich habe ein unbequemes Sofa zu Hause.

Tipp von Alina Reh für „Couchpotatos“

Auch Morgenteam-Moderator Dominic Gebauer (Radio 7) konnte sich davon überzeugen, mit welchem Elan die knapp 50 Laufbegeisterten die besondere Trainingseinheit in Angriff nahmen. Auf dessen Frage hin, welche Tipps sie für Couchpotatoes hat, damit der innere Schweinehund überwunden wird, konterte Reh, die aus Laichingen stammt: „Ich habe ein unbequemes Sofa zu Hause.“

Spitzenläuferin Alina Reh in Heidenheim. Foto: Rudi Penk

Während der Trainingseinheit dachte Jochen Gerstlauer das ein oder andere Mal eben an sein Sofa. Der freie Mitarbeiter der Heidenheimer Zeitung ist in der Region (und darüber hinaus) unter anderem als Wursttester bekannt. Der ehemalige Handballer schnürte ebenfalls seine Laufschuhe, die er, während seiner aktiven Handballerzeit, dem eigenen Bekunden nach, förmlich gehasst habe. „Joggen war nie mein Ding. Wenn es in der Vorbereitung ums Laufen ging, hatte ich gern diese Ausrede parat: „Ich habe meine Laufschuhe vergessen“, erinnert sich der Herbrechtinger – und lacht. „Ich habe dann immer zum Trainer gesagt: Im Wald holt man keinen Punkt. Was bringt mir das, Kondition wie ein Gaul zu haben und keinen Ball fangen zu können.“ Wobei, auch der Laufmuffel zeigt sich zwar einsichtig und sagt, „Klar, eine Grundkondition braucht man“, kann es aber nicht lassen, nachzuschieben: „Es ist aber ein notwendiges Übel.“

Die Athletinnen und Athleten vom Lauftreff des SV Mergelstetten mit Spitzenläuferin Alina Reh (links). Foto: Rudi Penk

Seit einiger Zeit geht Gerstlauer regelmäßig ins Fitnessstudio und fährt auch zu seiner Arbeitsstelle in Sontheim mit dem Fahrrad. „Kondition ist vorhanden. Dachte ich“, sagt der 52-Jährige. Bereits die Dehnungsübungen waren eine Herausforderung: „Die Körperspannung ist nicht mehr so vorhanden wie zu meiner Handballerzeit“, sagt Gerstlauer mit einem Augenzwinkern. Ein Beispiel: Auf einem Fuß zu stehen und mit dem anderen eine Acht malen? Sehr schwer! „Schon das hat mich schockiert, dass ich darin so schlecht bin.“

Man glaubt gar nicht, wie lang 400 Meter sein können.

Jochen Gerstlauer war aus der Puste

Es wurde aber nicht unbedingt besser: Bereits nach der ersten Warmmachrunde musste er feststellen: „Auch die Kondition ist nicht so gut. Man glaubt gar nicht, wie lang 400 Meter sein können.“ Gerstlauer stellt nüchtern fest: „Ich bin doch weit weg von einem guten Fitnesszustand. Und das hat mich tatsächlich auch schockiert.“ Nach zwei Runden bekam er einen Schweißausbruch und musste eine Pause einlegen. Dabei hatte er ja bereits 40 Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt.

Mittendrin: Jochen Gerstlauer. Foto: Rudi Penk

Zu den Intervallläufen mit Alina Reh blieb der sportbegeisterte Feinschmecker nicht. „Ich war ehrlich gesagt dann schon froh, dass es für mich nach Hause ging“, so Jochen Gerstlauer, der aber anerkennend sagt: „Es war trotzdem ein sehr schönes Erlebnis mit einigen weniger schönen Erkenntnissen für mich. Ich ziehe vor jedem meinen Hut, der den Laufsport so betreibt wie zum Beispiel die Laufgruppe Mergelstetten.“ Oder wie Alina Reh es ausdrückte: „Laufen ist die schönste Art der Fortbewegung.“

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