Handball-Oberliga

Was SHB-Trainer Sebastian Kieser mit FCH-Coach Frank Schmidt verbindet

Es kann auch mal weh tun! Nach der 22:29-Schlappe im Heimspiel gegen die HSG Böblingen/Sindelfingen mussten sich die Handballerinnen der SHB kurz schütteln. Jetzt geht’s am Samstag zum Tabellenzweiten Herrenberg. Mit welcher Aussage Sebastian Kieser imponiert und wie es um einen Einsatz von Spielmacherin Carmen Siller steht:

Wumms. Eine 22:29-Heimniederlage muss man auch erst einmal verkraften können. Bei den Oberliga-Handballerinnen der Spielgemeinschaft Herbrechtingen/Bolheim wurde allerdings auch gleich Tacheles geredet. Zu beschönigen gab es schließlich nichts – auch wenn man sagen muss, dass das Fehlen der verletzten Spielmacherin Carmen Siller sich natürlich bemerkbar gemacht hatte. Sebastian Kieser ging mit der Niederlage sehr offensiv um – und lenkte die Aufmerksamkeit auf sich. „Ich hatte nicht meinen besten Tag. Auch meine Leistung an der Seitenlinie reichte nicht für einen Sieg“, erklärte der SHB-Coach.

Ein Eingeständnis, das an Frank Schmidt erinnert. Der Trainer des 1. FC Heidenheim hatte nach der 1:3-Niederlage seiner Mannschaft bei der TSG Hoffenheim ebenfalls erklärt, dass er Fehler gemacht habe. Kieser selbst war diese Parallelität nicht bewusst, wie er sagt. „Ein Trainer trägt seinen Teil dazu bei. Und ich reflektiere stets meine Leistungen als Trainer“, sagt der 46-Jährige. So hätte er einige personelle Wechsel in der zweiten Halbzeit anders vornehmen können. Er stehe hinter der von ihm öffentlich geäußerten Selbstkritik. Auch, weil er wisse, „dass es in der Halle durchaus 200 Trainer gibt, die es besser wissen“, scherzt er. „Als Trainer steht man immer in der Kritik. Vor allem nach Niederlagen.“

Carmen übernimmt Verantwortung im Angriff und lenkt das Spiel, weil sie dafür ein sehr gutes Auge hat.

Sebastian Kieser, Trainer der SHB, über Carmen Siller

Aber natürlich hat sich das Fehlen von Carmen Siller (Fußverletzung) bemerkbar gemacht. „Carmen übernimmt Verantwortung im Angriff und lenkt das Spiel, weil sie dafür ein sehr gutes Auge hat“, erklärt Trainer Kieser und fügt an: „Zudem ist sie mein verlängerter Arm auf dem Feld.“ Ob Siller im Auswärtsspiel beim Tabellenzweiten SG H2Ku Herrenberg dabei sein kann, sei noch fraglich (Samstag, 20 Uhr, Markweghalle). „Wir sind weiterhin voll im Soll und werden weitere Schritte nach vorne machen“, betont Sebastian Kieser. „An einem super Tag mit einem sehr guten Trefferbild können wir auch beim Tabellenzweiten bestehen. Aber ja, es würde uns guttun, wenn Carmen spielen könnte.“

Carmen Siller selbst möchte noch nichts Konkretes sagen. Im Training werde sie es mal mit einer Schiene probieren, so die 30-Jährige, die über die Niederlage gegen Böblingen sagt: „Auch mit mir wäre es schwierig geworden. Vielleicht hätte ich dazu beitragen können, dass wir mehr Struktur in unserem Spiel haben.“ Im Mittelpunkt zu stehen, gefällt ihr allerdings ganz und gar nicht – und so streicht sie lieber die Leistungen des Teams heraus: „Unsere Ergebnisse können sich sehen lassen. Wir haben gezeigt, dass wir auch in der Liga mithalten können und der neuen Aufgabe gewachsen sind. Manchmal fehlt nicht viel.“

Ich denke, dass es auch bei den anderen gut ankommt, dass er auch mal Fehler zugibt.

Carmen Siller, Spielmacherin der SHB-Handballerinnen, über Trainer Sebastian Kieser

Auch ihren Trainer lobt Carmen Siller – auch für dessen selbstkritische Äußerungen nach der Niederlage gegen Böblingen. „Ich finde Selbstreflexion bei einem Trainer sehr gut. Ich denke, dass es auch bei den anderen gut ankommt, dass er auch mal Fehler zugibt. Ob es dann anders gelaufen wäre, wissen wir aber ja nicht.“