Es war das erwartungsgemäß schwere Spiel gegen den Mitaufsteiger VfL Pfullingen: In einem bis zum Schluss spannenden und temporeichen Schlagabtausch musste die Mannschaft von Trainer Sebastian Kieser am Ende dem Gastgeber mit 33:35 die Punkte überlassen. Nach den Partien gegen Bargau/Bettringen und Köngen unterlag die SHB in der neuen Liga zum dritten Mal knapp, trotz tollem Kampf.
Ein Fanbus wurde für den SHB-Doppelspieltag (die Männer spielten danach) nach Pfullingen in die Kurt-App-Halle eingesetzt. Nach der knappen 28:29-Niederlage zuletzt in Köngen wartete mit Pfullingen der zweite schwere Brocken, der als Vizemeister der letztjährigen Verbandsliga gemeinsam mit der SHB aufgestiegen war. Personell konnte Kieser bis auf die an Grippe erkrankte Franziska Braun aus dem Vollen schöpfen.
SHB-Damen bestimmen Anfangsphase
„Wir müssen in dieser Liga das Tempo hochhalten und den Gegner beschäftigen“, hatte Kieser zuletzt gefordert – und seine Mannschaft setzte diese Vorgabe von Beginn an um. Nach zweieinhalb Minuten traf Linkshänderin Anne Schweda zum 3:1, die Gäste agierten konzentriert. Der Ball lief sauber, und entweder wurde Kreisläuferin Susanne Frey durch die offensive Pfullinger Deckung gefunden oder die agile Anki Lindenmaier lief unermüdlich zum Gegenstoß.
Bis zum 13:9 durch Flügelspielerin Sabrina Krempien nach 17 Minuten sah alles sehr gut aus. Allerdings legte Pfullingens Trainer die grüne Karte zur Auszeit – mit Folgen: Danach verloren die SHB-Damen den Faden, und die Gastgeberinnen schafften mit einem 5:0-Lauf die 14:13-Führung. Kieser nahm ebenfalls eine Auszeit und stellte etwas um. Das Spiel gestaltete sich nun bis zur Pause wieder offen, und mit einer hauchdünnen 19:18-Führung ging es nach einer torreichen ersten Halbzeit in die Kabine.
Hin und Her in der zweiten Hälfte
Das Spiel blieb auch zu Beginn der zweiten Hälfte sehr ausgeglichen. Die Gäste hatten Chancen und verwerteten diese zunächst noch vorbildlich. Beim 26:23 durch die formstarke Marie Brachert nach 42 Minuten war der Aufsteiger auf der Siegerstraße. Doch erneut legte der Gastgeber einen 4:0-Lauf hin und holte sich die Führung zurück. „Die Chancenverwertung war dann gegen Ende des Spiels nicht mehr gut, und wir verwerfen zu viele Gegenstöße“, sagte Trainer Kieser nach dem Spiel. Tatsächlich baute man den Gegner mit den vergebenen Chancen auf. Aber auch nach drei Toren Rückstand (28:31) schaffte die wacker kämpfende SHB-Mannschaft durch Hanna Grupp und Marie Brachert wieder den Ausgleich.
Doch Pfullingen spielte die Schlussphase zielstrebig und effizient zu Ende und nach umkämpften 60 Minuten standen die SHBlerinnen mit leeren Händen da. Mit 4:6 Punkten rangieren die Blau-Weißen auf dem zehnten Tabellenplatz und haben mit Böblingen/Sindelfingen am kommenden Samstag (18 Uhr) den Tabellenzweiten – und somit den nächsten schweren Gegner – in der Bibrishalle zu Gast.
SHB-Coach Kieser: Ärger über Chancenverwertung
„Wir sind heute ein extrem hohes Tempo gegangen, mussten aber mit teils fragwürdigen Zeitstrafen 18 Minuten (Pfullingen sechs Minuten) in Unterzahl und sogar zweimal in doppelter Unterzahl spielen. Das war für mich mit der Knackpunkt“, so Trainer Sebastian Kieser nach der Partie. Als weiteren Faktor machte er die Chancenverwertung seiner Mannschaft aus: „Wir haben heute sechs Konter ausgelassen und weitere freie Würfe – und die müssen wir halt in dieser Liga reinmachen“, ärgerte sich der 46-Jährige, blickte aber schon wieder nach vorne: „Wir sind trotzdem immer noch im Plan. Es war jetzt das dritte Spiel, das wir knapp verlieren.“ Er ist sich sicher: „Wenn wir die Nervosität in der Anfangsphase ablegen und die Chancen besser verwerten, dann gewinnen wir auch sicher wieder.“
Namen und Zahlen
SHB: Serwe-Hug und Hirsch im Tor; Grupp (4), Fleischer (1), Sahin, Schweda (3), Lier, Brachert (8/2), Krempien (3), Schönefeldt (1), Lindenmaier (4), Frey (6), Siller (3)
Zeitstrafen: SHB 9 (Frey 2, Lindenmaier 2, Grupp, Schweda, Lier, Brachert, Siller) - Pfullingen 3
Strafwürfe: SHB 3 (2 verwandelt) - Pfullingen 9 (alle verwandelt)
Zuschauer: 200
Schiedsrichter: Joachim Neff und Dominik Neff