SHB, TSG und zweimal HSG

Quartett mit zweiter Chance: Ohne Druck starten die Handball-Teams aus dem Landkreis Heidenheim in die Relegation

Vor den vier Handball-Teams aus dem Landkreis Heidenheim, die die Relegation erreicht haben, stehen nicht nur zwei intensive Spiele, sondern auch jeweils eine lange Fahrt zum Auswärtsspiel beim Gegner aus dem Badischen. Auf dem Weg zum Aufstieg haben die SG Herbrechtingen/Bolheim, die HSG Oberkochen/Königsbronn und die TSG Schnaitheim aber noch weitere Herausforderungen zu bewältigen:

Nach der Pflicht kommt die Kür: Gleich vier Handball-Teams aus dem Landkreis Heidenheim starten an diesem Wochenende in die Relegation und können in zwei Partien noch den Aufstieg schaffen. Dabei haben Frauen und Männer der HSG Oberkochen/Königsbronn sowie die Handballerinnen der TSG Schnaitheim und der SG Herbrechtingen/Bolheim zwei Dinge gemeinsam: Ihre Gegner aus badischen Ligen sind weitgehend unbekannt. Und den Druck aufzusteigen, hat keiner.

Im letzten Saisonspiel der Landesliga fehlte der HSG Oberkochen/Königsbronn nur ein Treffer für den direkten Aufstieg. Die zweite Chance will der Aufsteiger nutzen: Dafür muss sich das Team des Trainer-Duos Tim und Joachim Hoga gegen den TSV Heidelberg/Wieblingen durchsetzen. Am Samstag, 24. Mai, reist die HSG zunächst in den Vorort der Universitätsstadt und steht ab 18 Uhr vor einer anspruchsvollen Aufgabe. „Wir haben eine Woche gebraucht, um das Spiel zu verkraften und spielen jetzt gegen ein Verbandsliga-Team“, erzählt Tim Hoga. Der TSV hat die Saison mit einer starken Bilanz von 35:17 Punkten als starker Fünfter abgeschlossen.

Mit Einsatz ausgleichen: HSG-Trainer Tim Hoga erwartet technische Fehler seines Teams

Neben der großen sportlichen Aufgabe wartet für die HSG noch eine weitere Herausforderung. In der Halle des TSV gilt ein Harzverbot, es wird mit speziellen Bällen gespielt. „Wir haben jetzt zwei Wochen ohne Harz trainiert, manche Spieler kommen damit besser zurecht, manche weniger gut“, zeigt Hoga die Schwierigkeiten der Vorbereitung auf. Obwohl er in Wieblingen, wohin die HSG mit einem gut gefüllten Fanbus begleitet wird, wegen der ungewohnten Umstände einige technische Fehler erwartet, hofft der Coach auf einen engagierten Auftritt. Kampfgeist und große Laufbereitschaft seien auch ohne Harz möglich, meint Hoga, der gegen den TSV auf Kevin Pharion (Knieverletzung) sowie die urlaubsbedingt fehlenden Fabian Gnatzig und Lars Huep verzichten muss. „Wir haben elf Monate Handball in den Knochen, es wird auch eine Kraftfrage, aber die Entscheidung fällt in unserer Halle.“

Mit einem Heimspiel in der Herwartsteinhalle startet die Frauenmannschaft der HSG, die die Saison in der Bezirksoberliga als Fünfter abgeschlossen hatte, in die Relegation. Das Team von Trainerin Anni Lanzinger empfängt an diesem Samstag, 24. Mai, um 18 Uhr die dritte Mannschaft der TuS Steißlingen. Die Gäste vom Bodensee haben ihre Bezirksoberliga-Staffel als Tabellenführer abgeschlossen.

Auf die HSG-Damen kommt somit bei der Mission direkter Wiederaufstieg in die Landesliga eine große Aufgabe zu. Umso schwerer wiegt der Ausfall von Mona Newman, die sich in der finalen Phase der Saison eine Knieverletzung zugezogen hatte.

Nahe der Schweizer Grenze: Die SHB trifft auf einen spielstarken Oberligisten

Den ersten Widerstand, den die Handballerinnen der SG Herbrechtingen/Bolheim in der Relegation bezwingen müssen, stellt der Reiseweg von dreieinhalb Stunden bis in den Landkreis Lörrach dar. Nach der langen Fahrt wartet mit der SG Maulburg/Steinen ein spielstarker Oberligist. „Wir sind dann schon fast in Basel und müssen schauen, wie frisch die Beine noch sind“, blickt Philipp Gyaja auf das Hinspiel am Sonntag um 17 Uhr in Südbaden. Wie stark die Gastgeberinnen tatsächlich sind, kann der SHB-Trainer aus der Ferne nicht wirklich bewerten.

Auch die Defensive der SHB wird beim Relegations-Hinspiel bei Oberligist SG Maulburg/Steinen gefragt sein. Foto: Markus Brandhuber

„Wir müssen auch ohne Harz spielen. Dass wir das gut können, haben wir beim Sieg in Lehr bewiesen“, sagt der scheidende Coach, der in den Entscheidungsspielen um einen Platz in der Oberliga ohne mehrere Leistungsträgerinnen planen muss. Laura Lier, Mona Gerstmayr und Stefanie Renner werden verletzt fehlen. Trotz der erschwerten Umstände sieht Gyaja die Relegation als Chance, eine gute Saison zu einer sehr guten zu machen. „Wir haben uns als Vierter im Vergleich zur Vorsaison noch einmal verbessert und können befreit in die beiden Partien gehen“, sagt er.

Die TSG Schnaitheim will im Heimspiel vorlegen

Entspannt und ohne Druck gehen auch die Landesliga-Handballerinnen der TSG Schnaitheim in die Verlängerung der Saison. Am Sonntag, 25. Mai, ab 15 Uhr steigt in der heimischen Ballspielhalle gegen die SG Ottersweier/Großweier das Hinspiel im Kampf um einen Platz in der Verbandsliga. „Wir wollen den Vorteil im Heimspiel nutzen, im Rückspiel werden uns wegen der zweieinhalbstündigen Anreise sicherlich nicht viele Fans begleiten“, blickt Trainer Thilo Riehl voraus.

TSG-Trainer Thilo Riehl setzt im Hinspiel in der Ballspielhalle auf den Heimvorteil. Foto: Oliver Vogel

Nach der langen Pause seit dem letzten Spiel der regulären Saison Anfang April ist die TSG in eine kurze Vorbereitung eingestiegen. Unverändert zur abgelaufenen Runde bleibt in den beiden Partien gegen die angespannte personelle Situation. Mit einem schmalen Kader – und ohne die Langzeitverletzten – wollen die Schnaitheimerinnen dem Zweiten der südbadischen Landesliga Nord die Stirn bieten. „Es ist nicht einfach, den Gegner einzuschätzen, aber sie sind sicherlich der Favorit“, so der TSG-Trainer, der trotzdem ein mutiges Ziel ausgibt: „Wir wollen beide Spiele gewinnen.“

Entscheidungsspiele im Überblick:

Zur Verbandsliga (Männer): TSV Heidelberg/Wieblingen – HSG Oberkochen/Königsbronn, Sa., 24. Mai (18 Uhr), Rückspiel: Sa., 31. Mai (18 Uhr);
Zur Oberliga (Frauen): SG Maulburg/Steinen – SG Herbrechtingen/Bolheim, So., 25. Mai (17 Uhr), Rückspiel: Sa., 31. Mai (20 Uhr);
Zur Verbandsliga (Frauen): TSG Schnaitheim – SG Ottersweier/Großweier, So., 25. Mai (15 Uhr, Ballspielhalle), Rückspiel: Sa., 31. Mai (17.30 Uhr);
Zur Landesliga (Frauen): HSG Oberkochen/Königsbronn – TuS Steißlingen III, Sa., 24. Mai (18 Uhr, Herwartsteinhalle), Rückspiel: So., 1. Juni (16 Uhr).

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