Handball-Oberliga

Nach schwacher erster Hälfte: SHB kassiert gegen SG Böblingen/Sindelfingen deutliche Heimpleite

Jetzt wurde es richtig deutlich: Die Oberliga-Handballerinnen der SG Herbrechrichten/Bolheim kassierten gegen die SG Böblingen/Sindelfingen eine 22:29-Heimniederlage. Worin die Gründe für das Ergebnis lagen und warum Trainer Sebastian Kieser die Niederlage auch auf seine Kappe nimmt:

Die Handballerinnen der SG Herbrechtingen/Bolheim mussten in der Oberliga gegen den neuen Tabellenführer SG Böblingen/Sindelfingen ihre erste klare Niederlage verkraften. Nach einem schwachen Angriffsspiel endete die Partie mit einem 22:29, was sowohl bei den Spielerinnen als auch beim Trainerteam für Frustration sorgte. Trainer Sebastian Kieser äußerte sich selbstkritisch zu der Niederlage und analysierte die Gründe für das enttäuschende Ergebnis.

Bereits beim Aufwärmen fiel das Fehlen von Spielmacherin Carmen Siller auf, die sich im Training am Fuß verletzt hatte. Ihr Ausfall hinterließ eine spürbare Lücke im Spielaufbau, die durch andere Spielerinnen geschlossen werden musste. Hanna Grupp übernahm die Position in der Mitte, doch der Start verlief holprig. Nach nur vier Minuten lag die SHB bereits mit 1:4 zurück, was die Schwierigkeiten im Angriff gegen die gut organisierte Abwehr von Böblingen/Sindelfingen verdeutlichte.

Trainer Sebastian Kieser ärgert sich über 18 Gegentore in der ersten Spielhälfte

Trotz einer zwischenzeitlichen Stabilisierung der Abwehr und dem Treffer zum 7:9 durch Anki Lindenmaier, geriet die SHB durch eine Schwächephase mit vielen vergebenen Chancen in Rückstand. Ein 5:0-Lauf der Gäste führte zu einem 16:9 knapp fünf Minuten vor der Pause. Zwar kämpften sich die SHBlerinnen auf 13:18 heran, doch der Rückstand war zur Halbzeit bereits deutlich.

„Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren“, resümierte Kieser, der sich über die 18 Gegentore ärgerte. Der Matchplan sei nicht aufgegangen, so der SHB-Trainer, der auf ein Aufbäumen seiner Mannschaft in der zweiten Halbzeit gehofft hatte. Tatsächlich kämpften sich die Gastgeberinnen nach Treffern von Lisa Schönefeldt, Hanna Grupp und Marie Brachert auf 16:19 heran. Doch erneut schlichen sich Fehler ein, und der Gegner konnte sich absetzen.

**SHB** liegt in der Tabelle auf dem zehnten Platz

Der letzte Glaube an eine Wende fehlte aber: Kämpferisch überzeugte der Aufsteiger, doch spielerische Lösungen blieben aus, und der Favorit hatte letztlich leichtes Spiel. Zwar verlor die SHB die zweite Halbzeit nur mit zwei Toren Unterschied, doch die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig.

Trainer Kieser kritisierte nach dem Spiel vor allem den Angriff. „Wir haben es in der zweiten Halbzeit gut gemacht und nur zehn Gegentore bis zur 55. Minute kassiert. Leider fehlten uns die Tore“, erklärte der 46-Jährige, der während des Spiels viel umstellte. Vielleicht habe er zu viel ausprobiert, angesichts unserer personellen Situation. „Es war einfach nicht optimal“, sagte er und übernahm Verantwortung für die Niederlage. „Ich hatte nicht meinen besten Tag und traf suboptimale Entscheidungen. Auch meine Leistung an der Seitenlinie reichte nicht für einen Sieg“, räumte er ein und richtete den Blick nach vorne. „Wir werden in den nächsten Einheiten an Passgenauigkeit und Wurfqualität arbeiten, um in den kommenden Spielen wieder zu punkten“, versprach Kieser, der mit seinem Team auf dem zehnten Tabellenplatz liegt.

SHB: Hirsch und Serwe-Hug im Tor; Grupp (1), Fleischer, Sahin (1), Schweda, Braun (1), Lier (3), Brachert (9/3), Krempien (4), Schönefeldt (1), Lindenmaier (2), Frey