Handball-Verbandsliga

Kämpferisch überzeugende SG Herbrechtingen/Bolheim unterliegt 29:35 in Laupheim

Erstes Auswärtsspiel, erste Niederlage: Nach einem Unentschieden zum Auftakt musste sich die SG Herbrechtingen/Bolheim im zweiten Verbandsliga-Saisonspiel mit 29:35 beim HV Rot-Weiß Laupheim geschlagen geben. Warum das Spiel laut SHB-Coach Sebastian Schmid trotzdem auch Mut macht.

Moral haben sie gezeigt und lange den heimstarken Favoriten geärgert, doch es reichte nicht: Die SG Herbrechtingen/Bolheim musste erst spät den im Vergleich zum Vorjahr erheblich verstärkten Aufsteiger Laupheim davonziehen lassen und verlor am Ende deutlich mit 29:35.

„Der Sieg für Laupheim geht heute in Ordnung, weil Laupheim abgezockter agierte“, sagte ein gefasster Sebastian Schmid nach dem Spiel. Der SHB-Trainer war vor allem mit der Anfangsphase seiner Mannschaft zufrieden. Mit fast voller Kaderstärke reiste der Tross der SG nach Laupheim in die Rottumhalle. Lediglich Torhüter Julius Beuthner musste wegen Krankheit passen. Für ihn sprang Alex Kovalchuk ein.

Unter der Woche waren einige Spieler angeschlagen, davon merkte man in den ersten Minuten jedoch nichts. Die Hausherren wurden gleich auf dem falschen Fuß erwischt, die Gäste verbuchten beim ambitionierten Mitaufsteiger mit dem 1:4 nach vier Minuten einen Start nach Maß. Bis zum 4:8 durch den starken Spielmacher Lars Braun war alles, was die SHB anstellte, sehr gefällig und machte Hoffnung für den weiteren Spielverlauf.

Laupheimer Neuzugänge drehen das Spiel

Allerdings rückten dann die Neuzugänge der Laupheimer in den Vordergrund. Tarik Nokic und Nikola Potic, beide aus Blaustein gekommen, beide über zwei Meter groß und mit erheblicher Qualität ausgestattet, starteten die Aufholjagd. Besonders der Champions-League-erfahrene serbische Halbrechte Potic war nicht in den Griff zu bekommen und überzeugte mit sieben Treffern in den ersten 30 Minuten. Sogar für die serbische Nationalmannschaft lief der 2,03 Meter große, 31-jährige Rückraumshooter bereits auf. Dennoch war beim 17:15 zur Pause noch alles offen.

Die Chance, gleich zu Beginn der zweiten Hälfte von der Strafwurflinie zu verkürzen, ließ die SHB liegen, und Laupheim zog zunächst auf 19:15 davon. Das Team des Trainergespanns Schmid/Kling bewies aber große Kämpferqualität und glich nach Treffern von Braun, Hauser, Mannbeiß und Thomas Kraft zum 19:19 nach knapp 41 Minuten aus – auch begünstigt durch die Rote Karte gegen Laupheims Potic.

Die Aufholjagd hatte jedoch Kräfte gekostet, und die wieder gut aufspielenden Hausherren, bei denen nun andere Spieler Verantwortung übernahmen, zogen erneut davon. Beim 28:22 knapp zehn Minuten vor dem Ende war eine Vorentscheidung gefallen. Das Spiel gestaltete sich in den letzten zehn Minuten zwar wieder ausgeglichen, doch der Rückstand war zu groß, und der Favorit konnte am Ende mit vielleicht zwei bis drei Toren zu hoch triumphieren. Die Leistung der Sportgemeinschaft macht jedoch auf jeden Fall Hoffnung auf die nächsten schweren Aufgaben.

SHB-Coach Schmid: „Wir haben heute Moral bewiesen“

Auch Trainer Sebastian Schmid war mit dem Auftritt seiner Mannschaft größtenteils zufrieden. „Wir sind heute super reingekommen und haben auch umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben“, begann der 44-Jährige seine Analyse nach dem Spiel, ging dann aber sogleich auf den Bruch im Spiel seiner Mannschaft ein. „Laupheims Qualität und Routine haben es uns schwer gemacht, und die individuelle Klasse der Hausherren setzte sich immer mehr durch. Hier werden sicher nicht viele Mannschaften gewinnen“, so Schmid weiter, der aber auch das Positive hervorhob.

„Wir haben heute Moral bewiesen und uns gut zurückgekämpft. Wir wussten, dass Rückschläge kommen werden, davon dürfen wir uns nicht aus der Bahn werfen lassen. Wir werden das Spiel am Montag ansprechen, abhaken und uns auf Bartenbach vorbereiten, um dort wieder Punkte zu holen“, so ein kämpferischer Schmid zum Abschluss.

Namen und Zahlen

Es spielten: Gehringer und Kovalchuk im Tor; Buntz, Mannbeiß (2), Hauser (2/1), T. Kraft (7), Ruoff (1), Braun (9), Lindenmaier, R. Kraft, Mailänder, Mezencev (3), Soderer, Jäger, Akermann (3/3), Englisch

Zeitstrafen: SHB 4 (Buntz, T. Kraft, Hauser, R. Kraft) - Laupheim 6

Strafwürfe: SHB 5/4 verwandelt - Laupheim 0

Zuschauer: 150

Schiedsrichter: Andreas Hartmann und Karl-Oswald Strobel

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