Die SG Herbrechtingen/Bolheim hat in einem rassigen Verbandsligaspiel in den letzten Sekunden den sicher geglaubten Punktgewinn aus der Hand gegeben und verlor mit der Schlusssirene 33:34. Zudem droht Rückraumass Tim Kraft nach einem harten Einsteigen länger auszufallen. „Es war heute ein ereignisreicher Abend, aber insgesamt sehr bitter für uns“, sagte SHB-Trainer Sebastian Schmid nach dem Spiel. Mit Blick auf den Spielverlauf könne er seiner Mannschaft jedoch keinen Vorwurf machen.
In das Heimspiel gegen die SG Ober-/Unterhausen war die SHB ohne die länger verletzten Patrick Jäger und Fabian Buntz gegangen, Luca Hauser war nach seiner Grippe wieder mit dabei. Mit den Gästen kam eine Mannschaft in die Bibrishalle, die auf dem Papier auf Augenhöhe war: nahezu identisches Torverhältnis, aber mehr Punkte. Trotzdem wollten die Gastgeber nach den knappen Niederlagen zuletzt endlich wieder in die Spur. Ohne Nervosität und sehr konsequent legte die SHB los, und durch Tim Kraft, Luca Ruoff und den furiosen Daniel Mezencev war beim 6:3 nach acht Minuten ein guter Start gelungen.
SHB startet stark und führt zur Halbzeit
Dann musste allerdings Tim Kraft nach einem Stoß in der Luft wegen Rückenproblemen vom Platz, versuchte es später aber nochmal. Dennoch agierten die Gastgeber fast fehlerfrei und beim 13:9 nach 19 Minuten durch Flügelflitzer Benedikt Englisch war man voll im Plan. So langsam kamen die flott spielenden Gäste aber besser ins Spiel und waren beim 16:15 knapp drei Minuten vor der Pause wieder dran. Mit 18:16 ging es nach einer spielerisch tollen ersten Halbzeit in die Kabine.
In der zweiten Halbzeit entwickelte sich dann ein offener Schlagabtausch. Das Spiel wogte hin und her, und keine Mannschaft verschaffte sich einen Vorteil. Beim 32:30 knapp fünf Minuten vor dem Ende durch Youngster Tristan Mannbeiß schien ein Punktgewinn greifbar. Doch der wurfgewaltige Rückraum der Gäste stellte wieder auf 32:33 aus Sicht der SHB. Nachdem Luca Ruoff den Ausgleich erzielt hatte, nahm Trainer Schmid die Auszeit. Es folgte ein schöner Spielzug, doch der Wurf von Mannbeiß klatschte nur ans Lattenkreuz. Ihren letzten Spielzug spielte die SG Ober-/Unterhausen dann abgezockt zu Ende und durfte nach dem Siegtreffer mit der Schlusssirene jubeln. So wurde wie zuletzt beim VfL Pfullingen II ein toller Kampf des Aufsteigers nicht belohnt.
SHB-Coach Schmid: "Bisher immer auf Augenhöhe"
Trainer Sebastian Schmid war nach dem Spiel bedient: „Wir machen es insgesamt nicht schlecht heute und haben keine längere Schwächephase im Spiel. Die Unerfahrenheit zeigte sich dann wieder am Schluss“, so der 44-Jährige, der sich ärgerte, dass sich seine Mannschaft für eine tolle Leistung nicht belohnte. „Wir agieren bisher immer auf Augenhöhe und können mithalten. Wir gehören definitiv in diese Liga.“ Mit Blick nach vorne sagt der SHB-Trainer: „Zum Glück haben wir jetzt eine Woche Pause. Wir werden hoffentlich alles auskurieren und es dann mit einer anderen Mannschaftsstärke angehen, denn es muss ja irgendwie weitergehen.“
Namen und Zahlen
Es spielten: Beuthner, Gehringer, Kovalchuk im Tor; Mannbeiß (4), Hauser (5/1), T.Kraft (3), Ruoff (6), Braun (5), Lindenmaier, R.Kraft, Mailänder, Mezencev (5), Soderer (1), Weller, Akermann (2/2), Englisch (2)
Zeitstrafen: SHB: 1 (T.Kraft) SG Ober-/Unterhausen: 6
Strafwürfe: SHB: 3 (alle verwandelt) SG O/U: 5 (4 verwandelt)
Zuschauer: 200
Schiedsrichter: Manuel Mauch und Bernd Schöllopf aus Ebersbach