26:28 gegen Denkendorf

Herbrechtinger Handballerinnen unterliegen trotz großem Kampf

Die Handballerinnen der SG Herbrechtingen/Bolheim kommen derzeit nicht auf die Beine, das 26:28 gegen den neuen Tabellenzweiten aus Denkendorf war schon die fünfte Niederlage in Folge. Warum SHB-Trainer Sebastian Kieser dennoch Hoffnung hat, dass der Erfolg bald zurückkehrt.

„Das war heute mit die beste Saisonleistung“, sagte Trainer Kieser nach dem Spiel. Wenn man dann das Ergebnis sieht, überrascht diese Aussage etwas, aber es war eben nicht irgendein Gegner, sondern die Spitzenmannschaft aus Denkendorf, die im bisherigen Saisonverlauf erst zwei Spiele verloren hatte und mit breiter Brust an den Buigen reiste. Schon die Voraussetzungen waren nicht die besten. Nach der zuletzt derben Klatsche in Herrenberg musste Kieser unter der Woche die Niederlage aus den Köpfen seiner Spielerinnen bekommen, zudem fehlte Hanna Grupp.

Guter Start der SHB 

Gestützt auf eine in der ersten Hälfte toll haltenden Marielle Serwe-Hug im SHB-Kasten startete der angeschlagene Aufsteiger dennoch energisch in das Spiel. Kieser ließ mit einer 5:1-Abwehr spielen und beorderte die flinke Carmen Siller auf die vorgezogene Position. Diese störte das Aufbauspiel der Gäste und bis zum 6:3 nach knapp acht Minuten ging der Marschplan des SHB-Coaches sehr gut auf.

Denkendorfs Trainer reagierte dann aber auf die Maßnahme mit der vorgezogenen Spielerin und agierte fortan mit sieben Feldspielerinnen. Das Spiel wurde nun ausgeglichener, aber die SHB-Damen blieben konzentriert. Vorne lief der Ball gut und die zuletzt etwas glücklose Marie Brachert wurde gut in Position gebracht. Sie war am Ende mit zehn Treffern die erfolgreichste Spielerin auf dem Feld. Mit einem hoffnungsfrohen 18:16 für die SHB ging es in die Halbzeitpause. 

Faire Geste der Gäste

Bis zum 22:20 verteidigte der Aufsteiger die Führung, dann folgte eine Szene, für die es auch von Trainer Kieser Applaus gab. Für einen vermeintlichen Gesichtstreffer sah SHB-Spielerin Susanne Frey die rote Karte. Die getroffene Denkendorfer Spielerin Marie Rehkugler ging zu den Schiedsrichtern und erklärte, dass der Ball von ihrer Schulter ins Gesicht ging, worauf die Unparteiischen die rote Karte zurücknahmen. „Großer Respekt für das Fairplay und eine starke Geste“, sagte Kieser, der somit weiter auf seine Stammkraft setzen konnte.

Das Spiel kippte dennoch zu Gunsten der Gäste, knapp zehn Minuten vor dem Ende lag die SHB zwei Tore hinten. Sabrina Krempien und Carmen Siller egalisierten den Rückstand wieder und fünf Minuten vor dem Ende hofften die zahlreichen Fans endlich wieder auf ein Erfolgserlebnis. Doch blieben die Hausherrinnen in der Schlussphase ohne Torerfolg und die Gäste schafften mit zwei Treffern den Auswärtserfolg. Am Ende stand für die Herbrechtingerinnen zwar ein leidenschaftlicher Kampf, aber auch wieder eine Niederlage. Das Team steht auf dem vorletzten Tabellenplatz, das Feld liegt aber noch eng beisammen.

Der Trainer lobt sein Team

Kieser war zwar enttäuscht, lobte aber seine Mannschaft für den tollen Kampf. „Meine Mannschaft hat heute ein Top-Spiel abgeliefert“, so der 46-Jährige. „In vielen Phasen hatten wir unglaublich Pech und Denkendorf Glück. Es ist unter dem Strich eine herbe Niederlage, weil wir die bessere Mannschaft waren und auch schöner gespielt haben“, ärgerte sich der Herbrechtinger Trainer und ergänzte: „Jetzt stehen wir mit der bitteren Erkenntnis da, dass es wieder ein Schritt nach vorne war, aber am Ende zählen halt die Punkte.“ Kommendes Wochenende geht es für die SHB zum Tabellensiebten nach Heiningen.

Namen und Zahlen

SG Herbrechtingen/Bolheim – TSV Denkendorf: 26:28 (18:16)

SHB: Serwe-Hug und Hirsch im Tor; Fleischer (1), Sahin, Schweda (1), Braun, Brachert (10/1), Krempien (2), Schönefeldt (1), Lindenmaier (2), Frey (4), Siller (5/2)

Zeitstrafen: SHB 3 (Fleischer, Krempien, Frey) – Denkendorf 4

Strafwürfe: SHB 4/3 verwandelt – Denkendorf 6/4

Zuschauer: 250

Schiedsrichter: Eduard Huber und Beck Smakay