Serie Ehrenamt

Handballer mit Herz und Pfeife: Axel Hoffmann hält dem HSB seit mehr als einem halben Jahrhundert die Treue

Seit vielen Jahren gilt: Wenn die Handballer des Heidenheimer SB spielen, ist Axel Hoffmann nicht weit. Ob als Torhüter, Pressewart, Torwarttrainer oder engagierter Schiedsrichter – der 61-Jährige ist das Schweizer Taschenmesser des HSB.

Er ist in Handballerkreisen weit über die Stadtgrenzen Heidenheims hinaus bekannt: Axel Hoffmann, ein freundlicher Mann, der für seinen Lieblingssport brennt. Unaufgeregt im Auftreten, doch unverzichtbar im Verein – so etwas wie der Vertrauensmann für alle Fälle. Wer Fragen hat oder ein Problem, der geht zu Axel.

Seit mehr als einem halben Jahrhundert ist der 61-Jährige bereits Mitglied beim Heidenheimer Sportbund. Zum Handball kam er, wie er erzählt, vergleichsweise spät: „Ich habe erst 1981 in der A-Jugend angefangen. Davor war ich beim Turnen und in der Leichtathletik“, erinnert sich Hoffmann. Zunächst lief er als Außenspieler auf dem Feld auf. „Aber ich bin dann doch recht schnell ins Tor gewechselt“, erzählt er schmunzelnd. Über 40 Jahre blieb er dort aktiv und machte alle Höhen und Tiefen mit den Heidenheimern mit.

Als Schiedsrichter vor mehr als 1000 Zuschauern im Einsatz

Doch es war nicht nur der Nervenkitzel zwischen den Pfosten, der ihn in unzähligen Partien für den HSB fesselte. Auch die Schiedsrichterei wurde zu einer Leidenschaft. Gemeinsam mit Stephan Fähnle bildet Hoffmann ein zuverlässiges Schiedsrichtergespann und leitete Spiele bis hoch in die Württembergliga. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihm eine Partie: „Vor zwei Jahren durften wir das Aufstiegsspiel zwischen Wangen und Bietigheim vor über 1000 Zuschauern leiten. Selbst von der unterlegenen Mannschaft gab es Lob – das bleibt hängen“, sagt Hoffmann stolz. Insgesamt 37 Jahre steht er schon auf dem Spielfeld – mit der Pfeife in der Hand.

Viele Jahre stand Axel Hoffmann bei den Heidenheimern zwischen den Pfosten. Foto: Archiv/Oliver Vogel

Im Verein übernahm er früh Verantwortung: 1984 begann er als Pressewart, später wurde er Torwarttrainer und Ansprechpartner für die ganze HSB-Handballfamilie. Seine ruhige, besonnene und verlässliche Art wird von den Handballern besonders geschätzt. Bis vor Kurzem stand Axel Hoffmann sogar noch selbst zwischen den Pfosten – im stolzen Alter von 60 Jahren. „Ich musste noch bei der ersten Mannschaft aushelfen. Bei fünf Strafwürfen habe ich drei gehalten – das konnte sich sehen lassen“, sagt er und lächelt verschmitzt.

Hoffmann freut sich auf die Rückkehr in die Karl-Rau-Halle

Seinem HSB ist er immer treu geblieben. Warum? „Man respektiert sich, alle sind füreinander da. Wir haben einen großen Zusammenhalt. Der HSB passt einfach“, sagt der in Heidenheim aufgewachsene Vater von zwei Kindern, der seit 20 Jahren mit seiner Frau in Herbrechtingen lebt.

Ein Mann für alle Fälle: Axel Hoffmann hatte im Verein schon mehrere Funktionen inne und ist HSBler durch und durch. Foto: Markus Brandhuber

Für die Zukunft des Vereins hat Hoffmann klare Wünsche. „Ich hoffe, die Männermannschaft bleibt zusammen und es rückt wieder mehr aus der Jugend nach. Und die Karl-Rau-Halle soll schnellstmöglich fertig werden – damit wir endlich wieder in unser Wohnzimmer zurückkönnen.“ Und für sich selbst? „Gesundheit steht an erster Stelle. Und dass ich weiterhin Spaß am Handball habe.“

Man respektiert sich, alle sind füreinander da. Wir haben einen großen Zusammenhalt. Der HSB passt einfach.

HSB-Urgestein Axel Hoffmann

Wegen eines kleinen Eingriffs an der Achillessehne muss er aktuell zwar etwas kürzertreten, beim Derby gegen die TSG Schnaitheim saß er am vergangenen Samstag aber trotzdem neben den Auswechselspielern auf der Bank und feuerte seinen HSB fleißig an. Mit dem Pfeifen will Hoffmann noch zwei bis drei Jahre weitermachen. Und auch danach wird er seinem HSB treu bleiben – mit Rat, Tat und viel Herzblut.

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