Handball-Oberliga

Die Negativspirale bei den SHB-Damen geht auch beim neuen Tabellenführer weiter

Bei den SHB-Damen ist im Moment der Wurm drin. Beim neuen Tabellenführer SG Haslach/Herrenberg/Kuppingen kassierte die Mannschaft von Trainer Sebastian Kieser beim empfindlichen 26:42 bereits die vierte Niederlage in Folge. Was den Coach dabei besonders ärgerte und warum er dennoch Positives aus dem Spiel zieht:

Es ist eine schwierige Situation für die Handballerinnen der SG Herbrechtingen/Bolheim. Mit angeschlagenen Spielerinnen und ohne echten Rückenwind machte sich der SHB-Troß am Samstag zum Favoriten nach Herrenberg auf. Mit dem stärksten Angriff der Liga (34 Treffer pro Spiel) wartete auf die Gäste dabei ein echter weiterer Prüfstein.

Die zuletzt verletzt ausgefallene und schmerzlich vermisste Carmen Siller biss auf die Zähne und verlieh dem Spiel der SHB zunächst wieder eine gewohnt gute Dynamik. Bis zum 7:5 durch Siller nach elf Minuten war man im Soll und spielte geduldig die Angriffe aus. Im Tor hielt Marielle Serwe-Hug toll und nichts deutete zunächst auf einen Bruch im Spiel des Aufsteigers hin.

Gastgeberinnen drehen das Spiel

Dann kamen die spielstarken Gastgeberinnen aber immer besser ins Spiel und konnten die Unkonzentriertheiten der SHB-Damen im Angriff nutzen, um das Spiel zu drehen. Es klappte nicht mehr viel bei den Gästen und beim 11:18 aus Sicht der Blau/Weißen folgte dann auch noch der nächste Schock. Die bis dato gut haltende Torhüterin Marielle Serwe-Hug musste mit einer roten Karte vom Feld. Eine Abwehraktion gegen ihre Gegenspielerin werteten die Unparteiischen als Absicht. „Ich konnte da keine Absicht erkennen“, sagte Trainer Sebastian Kieser nach dem Spiel. Auch wegen der roten Karte ging es mit einem deutlichen Rückstand von sieben Toren in die Pause. 

Der Coach musste improvisieren, denn nicht nur Siller war angeschlagen, sondern auch Laura Lier und Lisa Schönefeldt. Das hohe Tempo der Gäste trug nicht unbedingt zu einer Besserung im Spiel der SHB bei. So war der ambitionierte Gegner im weiteren Verlauf in der Abwehr meistens einen Schritt schneller und vorne wurden die Chancen durch Kontertore eiskalt genutzt.

Luisa Fleischers Treffer zum 15:21 ließ noch einmal Hoffnung aufkeimen, aber die SG nahm nicht nur Marie Brachert (nur ein Feldtor) weiter gut aus dem Spiel, sondern die Kräfte schwanden nun insgesamt zusehends. Die breitere Bank des Tabellenführers wurde in der Folge erbarmungslos genutzt und Tor um Tor wuchs der Rückstand aus Sicht der Gäste an.

SHB betreibt Schadensbegrenzung

Beim 20:33 knapp 10 Minuten vor dem Ende ging es nur noch um Schadensbegrenzung. Die Mannschaft kämpfte tapfer, aber am Ende stand eine deutliche Niederlage auf der Anzeigentafel. Man bleibt zwar trotzdem Tabellenzehnter, aber angesichts der Niederlagenserie und der Tatsache, dass mit Denkendorf die nächste Spitzenmannschaft wartet, kommt bei der SHB im Moment keine Freude auf. 

Trainer Sebastian Kieser war nach dem Spiel entsprechend bedient. „Es war heute eine verdiente Niederlage, obwohl wir super ins Spiel kamen“, so der 46-Jährige, der vor allem seine Abwehr ins Visier nahm. „Wir haben da zu wenig Bewegung gehabt und die rote Karte gegen Marielle hat noch zusätzlich einen kleinen Bruch gebracht“, so Kieser, der aber trotz allem auch Positives aus der Niederlage zieht: „Wir haben zumindest in den ersten zwölf Minuten wieder gezeigt, dass wir mithalten können.“

Namen und Zahlen zum Spiel

Es spielten: Serwe-Hug und Hirsch im Tor; Grupp (4), Fleischer (1), Sahin (1), Schweda (1), Braun, Lier, Brachert (4/3), Krempien (2), Schönefeldt (1), Lindenmaier (4), Frey (2), Siller (6/2)

Zeitstrafen: SHB: 5 (Schweda 2, Braun, Lier, Siller)  SG Haslach/Herrenberg/Kuppingen: 3

Strafwürfe: SHB: 6 (5 verwandelt)  SG H/H/K: 6 (5 verwandelt)

Zuschauer: 200

Schiedsrichter: David Stäbler und Matthias Straub