Das ist wahrlich kurios: Im Heimspiel gegen den TV Steinheim gewann der SV Söhnstetten mit 3:2. So wie vor fast genau einem Jahr. Und nach einem ähnlichen Spielverlauf: 1:0, 1:1. 2:1. 3:1, 3:2. Derbys kann die Mannschaft von Sven Neuhäuser. „Es war ein richtig gutes und ausgeglichenes Derby mit viel Kampf“, sagt der Söhnstetter Trainer, der das Team in der sechsten Saison betreut.
Man kennt sich aber weitaus länger. Viele der Spieler trainierte Neuhäuser bereits in der B-Jugend, so zum Beispiel Tom Häberle. Damit arbeiten der Söhnstetter Kapitän und Neuhäuser bereits seit elf Jahren zusammen. Eine Kontinuität, die es so auch im Amateurfußball nicht mehr häufig gibt. „Das zeichnet uns schon aus. Man merkt den Zusammenhalt auch nach den Trainingseinheiten in der Kabine oder auf dem Platz. Das sind alles Kumpels, die füreinander rennen“, sagt der Coach.

Ähnlich sieht es Lars Schmidt. „Wir sind eine Einheit, alle ziehen an einem Strang“, so der 27-Jährige, der in der vergangenen Saison offensiver agierte und so mehr Tore erzielte, in seiner neuen Rolle im Mittelfeld aber vollkommen aufgeht. Und: „Wir lernen dazu“, sagt Schmidt und verweist auf die Herbstmonate der vergangenen Jahre. „Da gab es Phasen, in denen wir nur wenige Punkte geholt haben. In dieser Saison funktioniert es besser.“
Da muss ich vor der Abwehr meinen Hut ziehen.
Lars Schmidt, Spieler des SV Söhnstetten, über die deutlich geringere Anzahl an Gegentoren
Ein weiteres Plus: „Wir haben gegen Steinheim in den richtigen Momenten zugeschlagen. Aber wir sind in der Defensive auch viel stabiler. Da muss ich vor der Abwehr meinen Hut ziehen“, so Schmidt. Das interne Ziel sei es, bis zur Winterpause unter 25 Gegentoren zu bleiben. Aktuell sind es 24 (zum selben Zeitpunkt der Vorsaison waren es 36), bei zwei noch ausstehenden Spielen könnte es gelingen.
Und Trainer und Mannschaft haben ein weiteres Ziel: „Wir wollen uns stetig verbessern, auch tabellarisch“, sagt Sven Neuhäuser. Vor zwei Jahren war es der elfte Platz, in der vergangenen Saison der neunte. Und in dieser? „Wir schauen, wozu es reicht“, weicht der 40-Jährige der Frage geschickt aus.
Am Samstag bei der SG Niederstotzingen/Rammingen zu Gast
Am Samstag (14.30 Uhr) geht’s zum Tabellensechsten SG Niederstotzingen/Rammingen. „Da gab es für uns bislang nie etwas zu holen“, sagt Neuhäuser mit einem Bedauern (in der vergangenen Saison gab’s eine 1:5-Niederlage). Aber: „Das wollen wir ändern“, sagt der Söhnstetter Trainer, der in Gussenstadt lebt.
Und vielleicht wird eine seiner Stärken den „Niederstotzinger Fluch“ brechen: „Sven macht sich immer viele Gedanken über verschiedene mögliche Varianten, er ist ein akribischer Arbeiter“, sagt Lars Schmidt über seinen Trainer. Akribie und Kontinuität haben im Fußball noch nie geschadet.