Fußball-Bezirksliga

TSG Nattheim unterliegt dem Tabellenführer dank Strafstoß in letzter Minute

Es war das erwartet umkämpfte Spitzenspiel auf der Nattheimer Halde, zwischen der gastgebenden TSG und den Gästen aus Dorfmerkingen. Mit dem Schlusspfiff kassierten die wacker kämpfenden Nattheimer per Strafstoß das 1:2 und stehen am Ende mit leeren Händen da. Was Nattheims Trainer Thomas Lieb besonders ärgerte und warum er dennoch stolz auf seine Mannschaft war:

„Es war heute wieder ein Schritt nach vorne“, sagte der TSG-Trainer Thomas Lieb nach dem Spiel, das eine Woche nach der empfindlichen 1:4-Niederlage in Unterkochen stattfand. Und tatsächlich hatte seine Mannschaft dem souveränen Tabellenführer aus Dorfmerkingen einen tollen Kampf geliefert.

Vor über 200 Zuschauern bei nasskaltem Wetter und einem sehr tiefen Rasen konnte man sicherlich kein technisches Schmankerl erwarten. Dennoch waren die Zuschauer bei zwei offensivstarken Mannschaften guter Dinge, ein paar Tore am Sonntagmittag zu sehen. Aufgrund der kurzen Entfernung (16 Kilometer) zudem auch ein Derby mit brisanten Vorzeichen. Thomas Lieb war vorletzte Saison Trainer der Dorfmerkinger Reserve und entsprechend emotional war es sicher auch für den 49-Jährigen über die 90 Minuten.

Nattheim kampfstark mit kleinen Nadelstichen

Die erste Halbzeit fand viel im Mittelfeld oder vor dem Strafraum beider Teams statt. Die Gäste waren laufintensiver, mit mehr Ballbesitz, Nattheim kampfstärker, mit kleinen Nadelstichen nach vorne. Zwingend kam bei beiden Teams bis auf kleinere Chancen aber zunächst nichts heraus. Nach der Niederlage zuletzt mit vier Gegentoren sah man deutlich, dass Nattheim vorrangig die Abwehr stärkte. „Wir haben unter der Woche die Defensive trainiert und somit mehr Wert auf die Abwehr gelegt“, so Lieb nach dem Spiel.

Doch diese hielt nur bist zur 28. Minute, als Dorfmerkingens Christoph Schinderle einen zu kurzen Abstoß abfing und über Nattheims Torhüter Papadimas aus knapp 20 Metern im Tor versenkte. Nattheim antwortete mit wilden Angriffen und in der 36. Minute folgte eine tolle Kombination der beiden Stürmer der TSG. Patrick Brümmer setzte sich auf links Außen durch und passte scharf auf seinen Sturmpartner und Kapitän Fabian Horsch, der aus knapp acht Metern den Ball rechts oben in den Winkel setzte. Der achte Saisontreffer des 27-Jährigen und die siebte Saisonvorlage von Brümmer. Bis zur Pause passierte nicht mehr viel und mit dem doch sehr gerechten 1:1 ging es in die Kabine.

Dorfmerkingen frischer aus der Kabine

Deutlich energischer und frischer kam der Tabellenführer aus der Kabine. Zwei Großchancen verzeichnete der Favorit und Nattheim musste sich zunächst sortieren. Die Sportfreunde wollten jetzt den Führungstreffer erzwingen, aber die Abwehr der TSG um die toll agierenden Niklas Zimmermann und die beiden Horsch-Brüder Maximilian und Florian standen wie eine Wand.

Ansonsten war es eine Chancenarme zweite Hälfte, aber dank der enormen Spannung für die Zuschauer dennoch sehenswert.  In der 89. Minute flankte dann der eingewechselte und frisch gebackene Vater Tobias Hochholzner auf Patrick Brümmer, der frei stehend nur Zentimeter am Tor vorbei köpfte. Das wäre für Nattheim der Lucky Punch gewesen, so waren es aber stattdessen die Gäste, die am Ende jubeln durften.

Strafstoß für Dorfmerkingen in der Nachspielzeit

Nach einem Foul im Strafraum zeigte der Unparteiische in der 95. Minute zum Entsetzen der Nattheimer auf den Punkt. Erneut war es Schinderle, der souverän verwandelte. Nach der Niederlage hat Nattheim jetzt zehn Punkte Rückstand auf die Verbandsligareserve, aber dennoch ist man mit der bisherigen Saison bei der TSG sehr zufrieden. 

Trainer Thomas Lieb war nach dem Spiel hochemotional. „Es ist immer schlecht, wenn ein Schiedsrichter das Spiel entscheidet. Ich will den Strafstoß gar nicht kommentieren, aber wir waren heute sicher nicht die schlechtere Mannschaft“, begann der 49-Jährige seine Analyse und lobte die Mannschaft für seine abgelieferte Leistung. „Wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Wir hatten einen Plan und der ging auf, deshalb war die Leistung meiner Mannschaft heute wirklich gut“. Auf die Frage, wie bitter die Niederlage gegen seinen ehemaligen Verein war, sagte der Nattheimer Trainer: „Die sollen von mir aus aufsteigen, ist mir egal. Die machen nichts, schießen das 2:1 und haben Spielglück wegen des Schiedsrichters, Schluß, fertig, Thema erledigt“, so ein angefressener Nattheimer Coach, der ergänzte. „Nach dem letzten Spiel ein Schritt nach vorne, mit einer guten Leistung und einem schlechten Ergebnis.“

Namen und Zahlen zum Spiel

TSG Nattheim: Papadimas im Tor; Zimmermann, M. Horsch, Fl.Horsch, Fa. Horsch, Fischer, Brümmer, Haas (75. Scherer), Eichhorn (82. Demiröz), Fronz (75. Hochholzner), Kaufmann

SF Dorfmerkingen II: Junker im Tor; Kaschek, Schneider, Winkler, Hetper (45. Herzberger), Mahler (81. Glöckler), Schuster (86. Knaus), Truffelini, Thum (87. Diemer), Amon, Schinderle

Gelbe Karten: TSG Nattheim: 2; SF Dorfmerkingen: 0

Zuschauer: 200 

Schiedsrichter: Josef Rief