Spitzenspiel Fußball-Kreisliga A3

So lief das Spektakel zwischen Türkspor Heidenheim und der TSG Schnaitheim vor über 1000 Zuschauern

Was für ein Spiel! Am Fischerweg sahen über 1000 Fußballfans ein 1:1 zwischen dem Tabellenzweiten Türkspor Heidenheim und Spitzenreiter TSG Schnaitheim. Was die beiden Trainer Erdal Kalin und Denis Werner dazu sagen und warum nach Schlusspfiff Ordner eingreifen mussten:

War es das erhoffte Fußballfest zwischen Türkspor Heidenheim und der TSG Schnaitheim auf dem reparierten Kunstrasenplatz am Fischerweg? Vom Zuschauer-Zuspruch her kann man angesichts von über 1000 Fußballfans von übertroffenen Erwartungen der Verantwortlichen sprechen. Spielerisch boten beide Teams, die nach Meinung vieler aufgrund ihrer großen Dominanz in der Kreisliga nächste Saison eine Liga höher gehören, dann aber eher Magerkost als fußballerischen Leckerbissen an.

Schnaitheims Trainer Erdal Kalin hatte nach dem Spiel auch die Erklärung parat: „Keiner wollte einen Fehler machen, deshalb war das Spiel in der ersten Halbzeit taktisch geprägt.“ Zumindest konnten sich die Abwehrreihen beider Teams des Öfteren auszeichnen. Nach einer langweiligen ersten Hälfte hofften die beiden Fanlager, die mit Trommeln und Tröten für eine tolle Stimmung sorgten, zumindest auf ein besseres Spiel und tatsächlich wurde es dann etwas besser.

Matthias Kolb bringt die TSG Schnaitheim in Führung

Schnaitheim erhöhte, lautstark unterstützt von den „Brenz Boys“, den Druck und tauchte jetzt öfter vor dem Tor von Türkspor auf, ohne aber mit größeren Torchancen zu glänzen. Viele Fouls und Unterbrechungen ließen aber keinen Spielfluss aufkommen. Einen genialen Moment gab es in der 61. Minute: TSG-Angreifer Matteo Gammaro steckte den Ball dem auf links gestarteten Matthias Kolb durch und dieser traf in unnachahmlicher Manier nach einem kurzen Sololauf zur Führung für die Gäste. Nur knapp vier Minuten später scheiterte Kolb an Türkspor-Torhüter Ugur Aydin.

Türkspor drückte jetzt auf den Ausgleich und hatte in der 81. Minute etwas Glück, dass der gut leitende Unparteiische, der mit zwei Assistenten an den Seitenlinien zu diesem Spiel eingeteilt war, nach einem Rempler im Strafraum auf den Elfmeterpunkt zeigte. Sein Assistent an der Linie sah dies zunächst anders, wurde aber vom Schiedsrichter nach kurzer Rücksprache letztlich überstimmt. Türkspor-Spielertrainer Denis Werner übernahm Verantwortung und verwandelte souverän zum Ausgleich.

Die beiden Trainer Erdal Kalin und Denis Werner im Wortgefecht

Letztlich blieb es beim Unentschieden, das die Schnaitheimer entsprechend ausgelassen feierten. Nach Schlusspfiff kam es noch zu einer Meinungsverschiedenheit zwischen den beiden Trainern, TSG-Fans und Türkspor-Spielern. Die Situation wurde aber von den zahlreichen Türkspor-Ordnern sehr gut „entschärft“.

Türkspor-Spielertrainer Denis Werner haderte nach dem Spiel zunächst mit der Leistung des Schiri-Gespanns. „Der Schiedsrichter hatte das Spiel heute meiner Meinung nach nicht unter Kontrolle. Sie waren als Gespann da und deshalb bin ich von der Leistung der Unparteiischen etwas enttäuscht, weil sie auf Seiten der TSG zu viel durchgehen ließen“, so der 32-Jährige, der dann auf die Leistung seiner Mannschaft angesprochen Folgendes sagte: „Wie wir nach dem 0:1 zurückgekommen sind, war schon gut. Ich habe schon vor mehr Zuschauern als heute gespielt, aber für meine Jungs war es heute ein Highlight, bei dem es manchmal schwierig war, mutig zu spielen.“

Die ein oder andere knifflige Situation hatte Schiedsrichter Samuel Rettenmeier doch zu lösen. Foto: Rudi Penk

Und Werner ist sich sicher: „Die Meisterschaft ist auf keinen Fall entschieden. Sie (die Schnaitheimer) brauchen nur einmal zu patzen, dann sind wir da. Es ist zwar nicht mehr in unserer Hand, aber wir machen unser Ding und es ist noch alles möglich.“

Wir haben zwar noch vier schwere Spiele, aber diese wollen wir gewinnen und klar als Meister aufsteigen.

Erdal Kalin, Trainer TSG Schnaitheim

TSG-Trainer Erdal Kalin ärgerte sich nach dem Spiel zunächst über den Strafstoß. „Das war ein geschenkter Elfmeter, wir müssen das Spiel von den Chancen her eigentlich gewinnen“, so der 53-Jährige, der eine Kampfansage zum Saisonendspurt hinterherschickte. „Wir haben zwar noch vier schwere Spiele, aber diese wollen wir gewinnen und klar als Meister aufsteigen. Ich will mir und der Mannschaft auf jeden Fall die Relegation ersparen.“ Den Auftritt von Türkspor Heidenheim ordnete er wie folgt ein: „Man sieht immer noch klar die Handschrift von Semih Köksal.“ Dieser war bis vor kurzem Türkspor-Trainer, musste aber gehen.

Mein Körper und die Lust machen noch mit und ich finde es auch gut, dass wir alle zusammenbleiben.

Schnaitheims Angreifer Matthias Kolb

Als Spieler des Spiels war Matthias Kolb mit dem Unentschieden für die TSG Schnaitheim sehr zufrieden. „Es war heute ein intensives Spiel mit einem verdienten Punkt für uns“, so der 39-Jährige, der aber noch keine Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschaft sieht. „Das war noch kein großer Schritt zur Meisterschaft, aber wir bleiben vorn und haben es selber in der Hand.“ Zu seiner Leistung meinte Kolb: „Ich hätte heute gerne das Siegtor geschossen, war aber mit dem Spiel von mir und meinen Jungs heute sehr zufrieden.“ Auch in der kommenden Saison will er für die TSG auf Torejagd gehen: „Mein Körper und die Lust machen noch mit und ich finde es auch gut, dass wir alle zusammenbleiben.“

Namen und Zahlen zum Spiel

Türkspor Heidenheim: Aydin im Tor; Akcay (52. Acikgöz), Ayyildiz (73. Toth), Daler, Kovacs, Acar, Gülperi (87. Türkmen), Halici (56. Baytemur), Steinmetzer, A.Werner, D.Werner

TSG Schnaitheim: Karnisky im Tor; G. Gammaro, Grupp, Hommel, Braig, Eschweiler (89. Elbert), May, Ott, Wegele (90+5. Kloss), M. Gammaro, Kolb, 

Gelbe Karten: Türkspor Heidenheim 3;  TSG Schnaitheim 4

Zuschauer: über 1000

Schiedsrichter: Samuel Rettenmeier von den Sportfreunden Rosenberg

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