Favorit Heldenfingen/Heuchlingen Zweiter

So gewannen die jungen Fußballer des VfL Gerstetten den Albpokal

Was für ein Auftakt! Beim Albpokal zeigten Mannschaften wie der VfL Gerstetten und die SG Heldenfingen/Heuchlingen eine beeindruckende Frühform. Warum VfL-Trainer Harald Fronmüller nach dem Turniersieg selbstbewusst auftritt und welches Saisonziel SG-Coach Jochen Holl ausgibt:

Der VfL Gerstetten kommt im Moment aus dem Jubeln nicht mehr raus. Nachdem die blutjunge Mannschaft im ersten Jahr des Wiedereinstiegs in den Ligabetrieb gleich den Aufstieg von der Kreisliga B über die Relegation in die Kreisliga A feiern konnte, holte die Mannschaft von Trainer Harald Fronmüller auch gleich noch den prestigeträchtigen Albpokal und zeigte hier schon, dass einiges in der aufstrebenden und hungrigen Mannschaft steckt. Das letzte Mal konnte der VfL die Trophäe 2020 nach Gerstetten holen.

Der 52. Albpokal wurde dieses Mal in Altheim ausgetragen. Am ersten Tag eröffneten die Teams von Altheim und Gerstetten auf dem wunderschönen Altheimer Sportgelände bei guten Platzverhältnissen das zweitägige Pokalspektakel, und nach 2x30 Minuten konnten die „jungen Wilden“ aus Gerstetten beim 2:0-Sieg gleich ein Ausrufezeichen setzen.

Ran an den Ball: Hier trat die SG Heldenfingen/Heuchlingen um Mathis Schmid gegen den TSV Gussenstadt an. Foto: Oliver Vogel

Den Abschluss an Tag eins begingen dann die Teams von der SG Heldenfingen/Heuchlingen und der TSV Gussenstadt. Beim ambitionierten Turnierfavoriten Heldenfingen/Heuchlingen merkte man deutlich, dass noch ein Tag zuvor vom Testspiel gegen den Oberligisten Essingen (0:3) die Beine etwas schwer waren. Das 2:2 war eine erste kleine Überraschung und brachte die SG für die weiteren Spiele schon etwas in Zugzwang.

Am zweiten Tag siegte SG Heldenfingen/Heuchlingen deutlich mit 5:1 gegen den TV Altheim. Gerstetten bestätigte auch gegen Gussenstadt seine Frühform und gewann erneut mit 2:0. Gussenstadts Trainer Patrick Schwarz sah dennoch ein gutes Spiel seiner Mannschaft und ärgerte sich zurecht über die Chancenverwertung. „Da wäre für uns mehr drin gewesen“, so der 30-Jährige verärgert.

Der ehemalige Trainer Daniel Mack schaut zu

Nach der verdienten Mittagspause kam es somit am Nachmittag zum Showdown um den Turniersieg. Die SG Heldenfingen/Heuchlingen musste gegen den VfL Gerstetten gewinnen, um den Turniersieg zu erreichen. Doch in der Anfangsphase unter den Augen des ehemaligen Trainers Daniel Mack gab es gleich einen Nackenschlag für den Favoriten. Ein Strafstoß brachte die Führung für den VfL Gerstetten. Der junge Lammel ließ hierbei SG-Keeper Nannt keine Chance und verwandelte sehr sicher zur Führung.

Der Torschützenkönig der abgelaufenen Bezirksligasaison, Baris Acikgöz (41 Tore), drehte aber mit zwei Treffern das Spiel (und war am Ende mit fünf Toren bester Schütze des Turniers). Gerstetten gab sich nicht geschlagen und konnte vier Minuten vor dem Ende durch das Tor von Lombardo den glücklichen Ausgleich erzielen und brachte das Wunschergebnis vollends ins Ziel. Der Jubel im Lager der Gerstetter war groß und der Frust bei der SG Heldenfingen/Heuchlingen in Bezug auf den Unparteiischen groß. SG-Mittelfeldspieler Tim Neumann sah nach dem Schlusspfiff, wegen zu heftigem Reklamierens, noch die rote Karte.

Für uns geht es künftig auf jeden Fall nicht mehr nach unten.

Harald Fronmüller, Trainer des VfL Gerstetten

Der Trainer des VfL Gerstetten, Harald Fronmüller, war angesichts des Turniererfolges natürlich voll des Lobes für seine jungen Helden. „Insgesamt habe ich gegen ambitionierte SGler keinen Unterschied gesehen“, sagte Fronmüller und meint das Entscheidungsspiel gegen die Heldenfingen/Heuchlingen. „Wir sind jetzt ein Jahr die Nummer eins auf der Alb und das nimmt uns keiner mehr weg“, freute sich der 54-Jährige und schob nach: „Insgesamt war der Turniersieg gerecht und verdient für meine Jungs.“ Auf die Frage, was der Erfolg im Hinblick auf die kommende Runde bedeutet, meinte Fronmüller abschließend: „Für meine jungen Spieler war es wichtig, dass sie daran glauben, auch gegen höherklassige Teams zu bestehen. Wir bauen keinen Druck auf und machen alles über Willen und Biss. Für uns geht es künftig auf jeden Fall nicht mehr nach unten.“

Neuer Trainer der SG Heldenfingen/Heuchlingen: Jochen Holl. Foto: Oliver Vogel

Neu bei der SG Heldenfingen/Heuchlingen an der Seitenlinie ist Jochen Holl, der schon beim FCH die U17 in der Bundesliga als Co-Trainer betreute. Seine Eindrücke vom Turnier und von seiner neuen Mannschaft schildert der 53-Jährige folgendermaßen: „Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft bis auf die Chancenverwertung zufrieden, wenn man bedenkt, dass wir in drei Tagen vier Spiele bestritten haben.“ Der neue SG-Coach schob nach: „Die Qualität in der Mannschaft ist top und es herrscht ein guter Zusammenhalt in einem gut strukturierten Verein. Es fehlt noch etwas im taktischen Bereich und das Passspiel muss noch besser werden, aber wir haben viele junge und hungrige Spieler, da bin ich bisher mehr als zufrieden, wie die Jungs mitziehen.“ Seine Zielsetzung für die kommende Saison in der Bezirksliga: „Vorne unter den ersten drei mitspielen. Alles andere wäre tief gestapelt.“

Gussenstadt bleibt sieglos

Im letzten Spiel des Turniers um den Albpokal siegte der TV Altheim mit 4:2 gegen den TSV Gussenstadt, der als einziges Team an beiden Tagen ohne Sieg blieb.

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