„Ich bin vor einigen Wochen im Spiel gegen den FV Neuhausen bei einem Kopfballduell mit meiner Nase unglücklich gegen den Hinterkopf meines Gegners geknallt. Ich habe sofort gemerkt, dass etwas Schlimmeres passiert ist, da es direkt angefangen hat zu bluten“, erinnert sich Hörger an den folgenschweren Zweikampf, aus dem ein Nasenbeinbruch resultierte. Das hätte eigentlich einige Wochen Zwangspause bedeutet – möchte man meinen.
Ein Tipp aus Nattheim
Nicht jedoch im Fall von Sontheims Linksverteidiger. „Es war kein komplizierter Bruch, der sofort operiert werden musste. Der Arzt hat lediglich die Nase wieder geradegerückt“, erklärt der 29-Jährige. Als Hörger im Nachgang seinem Kumpel Florian Horsch, Verteidiger beim Bezirksligisten TSG Nattheim, von der Verletzung erzählte, stellte dieser sofort den Kontakt zu seinem Bruder Fabian Horsch her.
Denn Fabian Horsch ist nicht nur seit vielen Jahren erfolgreich auf Torejagd in der Bezirksliga, sondern hat ebenfalls bereits Erfahrung mit einem Nasenbeinbruch. „Fabi hat mir eine spezielle Sportmaske empfohlen, mit der er nach seiner Verletzung gespielt hat. Diese Maske besteht aus Kunst- und Schaumstoff und soll die Nase in den Wochen nach dem Bruch während des Spiels schützen“, fasst Hörger zusammen.
Aus eigener Tasche bezahlt
Der Sontheimer Verteidiger bezahlte daraufhin die knapp 130 Euro teure Maske aus eigener Tasche und beackert seitdem mit etwas ungewohntem Erscheinungsbild seine linke Abwehrseite. „Der Verein wollte für die Kosten aufkommen, aber letztendlich war es meine Schuld, dass es zur Verletzung gekommen ist, deshalb war es mir wichtig, die Kosten selbst zu tragen“, sagt Hörger.

So richtig warm geworden ist Hörger auch im dritten Spiel mit der speziellen Maske jedoch noch nicht: „Die Maske ist immer noch sehr ungewohnt und irritiert in bestimmten Situationen. Das Sichtfeld ist doch etwas eingeschränkt. Man sieht zwar, was direkt vor einem passiert, aber im Augenwinkel nehme ich das Spielgeschehen manchmal etwas verschwommen wahr“, erklärt der Sontheimer.
„Bin froh, wenn sie weg ist"
Für den 29-Jährigen wird die Maske also definitiv nicht zum Glücksbringer oder Markenzeichen wie etwa bei dem ehemaligen Weltklasse-Torhüter Petr Cech, der trotz ausgeheilter Verletzung seine gesamte Karriere über einen speziellen Helm trug. „Ich bin froh, wenn sie wieder weg ist, denn ich möchte lieber mit Toren Aufmerksamkeit erzielen. Noch zwei bis drei Spiele sollte ich auf jeden Fall damit spielen, werde sie aber im Training nach und nach weglassen“, sagt Hörger. „Rückblickend würde ich es dennoch genauso wieder machen mit der Maske, um dem Team zu helfen. Man muss aber auch sagen, dass sie nie wirklich getestet wurde, da ich keinen Ball oder harten Schlag direkt auf die Nase bekommen habe, seit ich die Maske trage“, zieht der Verteidiger Resümee.