„Wir müssen die Spielzüge auf den Punkt umsetzen“, hatte Heideköpfe-Trainer Klaus Eckle vor den Spitzenspielen gegen die Legionäre angemahnt und in der Tat waren es dann Kleinigkeiten, die doch den Ausschlag zu Gunsten des Spitzenreiters gaben. Dabei erwischten die HSBler im ersten Spiel einen ungewöhnlichen Start, Phildrick Llewellyn und William Germaine schlugen schon im ersten Inning Homeruns gegen Regensburg starken Werfer Christian Pedrol.
Zwei Homeruns im ersten Inning
Es waren aber keine Spieler auf Base und so kamen auch nur zwei Punkte auf die Anzeigetafel. Und diesen Vorsprung egalisierten die Oberpfälzer schon im zweiten Durchgang – durch einen ziemlich unnötigen Fehler in der Verteidigung der Heideköpfe und eine nicht nachvollziehbare Entscheidung des Schiedsrichters.
Danach entwickelte sich ein sehr spannendes Spiel. Der Deutsch-Brasilianer Pedrol zeigte sich von den weiten Schlägen zu Beginn unbeeindruckt, ging über fast acht Innings und gewaltige 126 Würfe und ließ in der Folge nichts mehr zu. Auch Heidenheims Joakil Acosta zeigte eine starke Leistung, Eigengewächs Timo Plitz behauptete sich ebenfalls gut, musste aber zwei Punkte der Legionäre hinnehmen. Einen davon wiederum sehr zum Ärger der Gastgeber, denn sie hatten den Regensburger eigentlich am zweiten Base per Pick-off erwischt, die Schiedsrichter sahen dabei aber irgendeine Art der Behinderung und gaben den Runner, der kurz darauf punktete, sicher.
Schiedsrichterentscheidungen sorgten für Kopfschütteln
In den letzten drei Innings bot noch Sven Schüller eine tadellose Leistung auf dem Mound und ließ keinen einzigen Regensburger auf Base, doch es nützte nichts, da seinen Kollegen in der Offensive zu wenig gelang. Es war knapp und es waren unglückliche Entscheidungen dabei, aber bei nur drei Hits und zwei Walks in neun Innings durften sich die Heideköpfe über die 2:4-Niederlage auch nicht beklagen.
Das sah im zweiten Spiel dann anders aus. Logan Hofmann lieferte als Pitcher 8.1 bärenstarke Innings ab, ließ bei acht Hits und einem Walk (9 Strike-outs) nur zwei Punkte zu. Und dieses Mal hätten die Heidenheimer auch ihre Chancen gehabt, bei fünf Hits und neun Walks hatten sie deutlich mehr Baserunner. Aber die Chancen wurden nicht genutzt, so auch im letzten Inning.
Heideköpfe verpassen ihre Chancen
Bei einem Aus und Läufern auf dem ersten und dritten Base ging der Schlag von Gary Owens durch die Mitte, der Ball sprang noch auf, landete aber im Handschuh von Shortstop Alexander Schmidt und die Regensburger spielten das Double-Play. Auch hier war es eben nicht auf den Punkt gespielt – hätte Llewellyn zuvor den Steal ans zweite Base gewagt, wäre kein Double-Play möglich gewesen und das 2:2 nach Hause gekommen.
Auf der anderen Seite hätte der Ball auch durchrutschen oder das Double-Play missglücken können. Aber bei den Legionären klappt derzeit auch einfach alles. Wie stark das Team ist, zeigt beispielsweise, dass die Heidenheimer Regensburgs bisher beste Offensivspieler Morgan McCoullogh und Simon Bäumer komplett im Griff hatten, dann aber eben die Schlagleute fünf bis acht auftrumpften. Wo es bei anderen Teams etwas dünn wird, haben die Legionäre eben vier Nationalspieler am Start – zwei deutsche, einen französischen und einen kroatischen.
Jetzt geht es zum neuen Verfolger Gauting
Psychologisch wäre es wichtig gewesen, jetzt einmal einen Sieg gegen die Oberpfälzer zu feiern, passiert ist aber nichts. Konkurrent Stuttgart (7:7 Siege) verlor etwas überraschend zweimal in Gauting (8:6), die Heidenheimer (9:5) bleiben also alleiniger Tabellenzweiter.
Dafür sind die Indians nun der direkte Konkurrent, kommendes Wochenende in Gauting stehen schon wieder ganz wichtige Spiele an. Bis dahin müssen die Heideköpfe vor allem an ihrer Offensivleistung arbeiten, nur acht Hits in 18 Innings gegen Regensburg zeigen, wo der Schuh drückt. Die Leistung der Werfer war sehr gut, defensiv gab es nur kleine Wackler. Wenn am Schlag noch der Knoten platzt, sollte Rang zwei in der Südgruppe zu erreichen sein und in den Play-offs sind die Voraussetzungen dann ohnehin wieder anders.
Namen und Zahlen
Heidenheim Heideköpfe – Regensburg Legionäre 2:4 / 1:2
Hits: 3:8 / 5:9, Errors: 1:0 / 0:0
Heideköpfe: Schulz (2B; 0/6, 2 Walks), Llewellyn (C/RF; 3/7, 1 Homerun, 1 RBI, 2 Walks), Owens (CF; 0/8, 1 RBI, 1 Walk), Germaine (3B/C; 1/4, 1 Homerun, 1 RBI), Larry (RF/DH; 0/5, 3 Walks), Gühring (1B; 1/6), Montgomery (LF; 1/7), Landwehr (DH; 0/5, 1 Walk), Liedtke (SS; 2/5, 3 Walks), Redle (DH; 0/1) – Pitcher: Acosta (5 Innings, 2 Earned Runs, 2 Strike-outs), Plitz (1 I, 2 ER, 1 SO), Schüller (3 I, 0 ER, 1 SO), Hofmann (8.1 I, 2 ER, 9 SO), Steigert (0.2 I, 0 ER)