Millionen schießen keine Tore, heißt es im Fußball gerne, wenn mal wieder einem Außenseiter eine Überraschung gelungen ist. Schaut man auf die Abschlusstabellen der vergangenen Jahre, liegen aber eben doch weitgehend die finanzstärksten Vereine vorn. Im deutschen Baseball geht es nicht um Millionen, aber auch hier gibt es große Unterschiede bei der monetären Ausstattung.
In Regensburg, bei Deutschlands größtem Baseballklub, basteln sie seit Jahren an einer schlagkräftigen Truppe, die endlich wieder die erste Meisterschaft seit 2013 in die Oberpfalz holen soll. Dieses Jahr scheinen die Legionäre auf bestem Weg zu sein. Der langjährige Spieler Matt Vance ist seit dieser Saison Trainer und scheint das richtige Händchen für die Startruppe zu haben.
Regensburg hat sich nochmals sehr gut verstärkt
Der schon zuvor sehr starke Kader wurde bei den Pitchern mit Rückkehrer Christian Pedrol (zuletzt Profi in Italien), dem Japaner Chikara Igami, dem Franzosen Nicolas Antoine und dem Spanier Juan Mendez verstärkt. Am Schlag erwiesen sich Nationalspieler Simon Bäumer und der US-Amerikaner Morgan McCullough als Volltreffer. Dazu spielt das Team eine nahezu fehlerfreie Defensive.
So führen die Bayern nicht nur mit makellosen 12:0 Siegen die Bundesliga Süd an, gleich neun dieser Spiele wurden mit zehn oder mehr Punkten Vorsprung vorzeitig gewonnen. Auch die Heideköpfe mussten sich beim ersten Aufeinandertreffen mit 5:8 und dann klar mit 3:13 geschlagen geben, hatten damals aus verschiedenen Gründen aber fast gar keine Werfer mehr im Kader. Statistisch liegen die Regensburger in allen Kategorien klar vor den Heidenheimern und während diese beispielsweise gegen Mainz 8:6 gewinnen, fegen die Legionäre so einen Gegner mit 11:0 vom Feld.
Das „gallische Dorf“ leistet noch Widerstand
Ist das Legionäre-Imperium also zu stark? „Die Mannschaft ist schon sehr stark und Regensburg hat in jeder Hinsicht die besten Möglichkeiten, aber das kleine gallische Dorf leistet ja noch Widerstand“, sagt Klaus Eckle mit einem Schmunzeln. So können die Regensburger beispielsweise den ganzen Winter über in beheizten Schlagkäfigen und mit computerunterstützter Videoanalyse an ihrem Schwung arbeiten – das sieht man an den aktuellen Werten.
Trotz aller Zahlen müssen die Partien erst einmal gespielt werden und der Coach der Heideköpfe hat einen Plan, um den großen Favoriten zu ärgern: „Wir müssen fehlerfrei spielen und die Offensivspielzüge auf den Punkt ausführen, dann haben wir eine Chance“, so Eckle.
Rückkehrer bei den Heideköpfen
Personell sieht es viel besser aus als bei den Spielen in Regensburg. Damals gab es eine Sperre und Verletzungen, zudem waren Werfer Logan Hofmann und Catcher Phildrick Llewelyn noch nicht an Bord. Zudem wird Shawn Larry wieder spielen können und demnächst erwarten die Heideköpfe Eigengewächs Luca Hörger, der am College in den USA spielt und seinen Heimatverein über den Sommer unterstützen kann.
Zumindest einen Sieg würden die Heideköpfe gerne behalten, um auch einen Vorsprung auf den Drittplatzierten Stuttgart zu wahren. Dass Regensburg ziemlich sicher als Erster der Südgruppe ins Halbfinale um die deutsche Meisterschaft einziehen wird, stört Eckle dabei weniger. „Die Saison ist noch lange, da kann bei den einzelnen Spielern viel passieren und abgerechnet wird dann erst am Schluss.“
Heideköpfe II liegen im Mittelfeld
Auch bei der zweiten Mannschaft der Heidenheimer Baseballer ist die Saison angelaufen, die Heideköpfe starten mit einer sehr jungen Mannschaft in der 2. Liga Südwest und liegen derzeit mit 4 Siegen und 6 Niederlagen im Mittelfeld. Am Sonntag (12 und 15.30 Uhr) sollen bei Schlusslicht Ellwangen zwei weitere Erfolge hinzukommen.