Stimmen nach historischem 0:6

Wie schonungslos und hart die Spieler des 1. FC Heidenheim mit sich selbst ins Gericht gehen

Au Backe! Nach der 0:6-Klatsche bei Leverkusen wurde beim 1. FC Heidenheim im Hinblick auf die eigene indiskutable Leistung Tacheles geredet. Was das mit Steckmännchen und einem Katz-und-Maus-Spiel zu tun hat:

Nach dem 0:6-Desaster bei Bayer Leverkusen redeten sich die Spieler des 1. FC Heidenheim geradezu in Rage. Es war nicht die Zeit für Entschuldigungen. Oder für Erklärungen. Patrick Mainka hatte zumindest keine für die schrecklich lustlose Darbietung seiner Mannschaft. „Da gibt’s keine Erklärung. Es war ein unterirdischer Nachmittag, ein schwarzer Nachmittag für jeden Einzelnen, für den ganzen Verein“, sagte der FCH-Kapitän. Gefühlt habe bei den Gästen nichts funktioniert.

Das habe ich bisher noch nie erlebt bei uns, dass es so dunkel aussieht. Das ist besorgniserregend.

Patrick Mainka, Kapitän des 1. FC Heidenheim

„Es ist einfach nicht mehr schönzureden, was wir da auf den Platz gebracht haben. Wir sind in Einzelteile zerfallen“, übte Mainka scharfe Selbstkritik. Besonders erschreckend: Kampfeswille und Gegenwehr, also die Grundtugenden, haben bei Heidenheim gefehlt. Doch weshalb? „Das ist die große Frage und das ist nicht erklärbar“, so der 30-Jährige. „Das habe ich bisher noch nie erlebt bei uns, dass es so dunkel aussieht. Das ist besorgniserregend.“

Gefühlt waren wir nur Puppen, die da mitmarschiert sind. Steckmännchen, die man reinsteckt.

Mathias Honsak, FCH-Offensivspieler, über den desaströsen Heidenheimer Auftritt

Ähnlich eindringlich beschrieb es Mathias Honsak: „Katastrophal, wirklich katastrophal, wie wir da vorgeführt worden sind. So haben wir nichts in der Bundesliga verloren“, kritisierte der Offensivspieler. „Heute ist uns alles um die Ohren geflogen, jede einzelne Aktion, jeder einzelne Zweikampf. Wir waren ja gar nicht vorhanden auf dem Platz. Gefühlt waren wir nur Puppen, die da mitmarschiert sind. Steckmännchen, die man reinsteckt. Leverkusen hat heute gefühlt ein Trainingsspiel gehabt“, sagte Honsak aufgebracht. „Ich weiß gar nicht, was ich noch sagen soll. Den Tag will ich am liebsten so schnell wie möglich vergessen. Das wird jetzt eine der längsten Busfahrten, die ich je haben werde.“

Die haben mit uns dann wirklich Katz und Maus gespielt.

Tim Siersleben, FCH-Innenverteidiger, über Bayer Leverkusen

Der FCH habe „richtig einen in die Fresse bekommen“, räumte Tim Siersleben ein. „Bei uns hat es an allen Ecken gefehlt. Die haben mit uns dann wirklich Katz und Maus gespielt. Wir sind immer dann erst hingerannt, als der Ball schon wieder weg war“, fasste der 25-Jährige zusammen. Trotz oder gerade wegen des Debakels blickte Siersleben nach vorn: „In den vergangenen Saisons lagen wir auch das ein oder andere Mal am Boden. Wir als Mannschaft, als Verein haben es immer wieder geschafft, auch in solchen Momenten das mitzunehmen, was uns im weiteren Verlauf der Saison eben hilft. Ich glaube auch, dass man aus den demütigsten Niederlagen am meisten lernen kann und eine gewisse Stärke entwickeln kann.“

Am besten wäre es, den Resetknopf zu drücken. Jetzt kommen ganz wichtige Spiele.

Patrick Mainka, FCH-Kapitän, blickt voraus

Auch Patrick Mainka betonte: „Wir müssen uns neu ausrichten und vieles hinterfragen. Jeder Einzelne muss sich hinterfragen. Aber ich bin auch davon überzeugt, dass es nicht noch einmal vorkommen wird. Am besten wäre es, den Resetknopf zu drücken. Jetzt kommen ganz wichtige Spiele.“