Vier Ausfälle, sechs auf der Kippe

Verletzungsmisere beim 1. FC Heidenheim: Wer wird fit für Stuttgart?

Am Sonntag (15.30 Uhr) gastiert der 1. FC Heidenheim beim Tabellenfünften VfB Stuttgart. Nach dem Sieg über Augsburg wäre es für an im Tabellenkeller befindlichen FCH äußerst wichtig, vor der Länderspielpause noch ein Erfolgserlebnis anzuhängen, die Voraussetzungen sind aber nicht die besten.

Es ist wahrlich keine einfache Situation für den FCH, dessen Trainingswoche noch von den Gedanken an den vom Zaun gestürzten und schwer am Kopf verletzten Fan geprägt war. „Man beginnt wieder mit der Vorbereitung, aber natürlich hat uns das noch beschäftigt“, sagt Trainer Frank Schmidt und fügt an: „Ich habe schon nach dem Spiel gesagt, dass man nur hoffen und beten kann, dass ein junger Mensch da gut durchkommt und keine bleibenden Schäden hat. Auch die Mannschaft interessiert das, wir wissen aber nicht wie der Stand der Dinge ist und das muss man auch respektieren.“

Vier Ausfälle, sechs auf der Kippe

Dazu kommt die extrem angespannte Personalsituation: Neben dem rotgesperrten Budu Zivzivadze fallen auf jeden Fall Marvin Pieringer, Leart Paçarada und Torhüter Frank Feller aus, zudem haben Thomas Keller, Patrick Mainka, Mathias Honsak, Stefan Schimmer, Sirlord Conteh und Mikkel Kaufmann bis Donnerstag noch gar kein oder nur Teile des Mannschaftstrainings absolviert.

Klingt erst einmal furchtbar, aber von Donnerstag bis Sonntag sind es ja drei Tage, Schmidt hat zumindest die Hoffnung auf den ein oder anderen Rückkehrer.  „Genaueres möchte ich dazu nicht sagen, weil noch ein paar Dinge offen sind, aber auch, weil ich hier noch nicht alle Karten auf den Tisch legen will“, so Schmidt.

Dennoch galt es, die Mannschaft auf die sehr schwere Aufgabe in Stuttgart einzustellen. Der VfB hat nach etwas Problemen zum Auftakt zuletzt drei Spiele in Folge gewonnen. Schmidt spricht von einer spielstarken Mannschaft, die gerade im Ballbesitz ihrer Stärken hat, den Gegner doch variables Kurzpassspiel in Bewegung bringt.

Überraschung in der vergangenen Saison

„Andererseits haben sie auch in Köln oder gegen St. Pauli einige Chancen zugelassen. Je besser wir verteidigen, umso größer werden unsere Chancen“, sagt Schmidt und denkt sicher gerne an den letzten Auftritt in Bad Cannstatt zurück. Der überraschende 1:0-Sieg des FCH Ende April ebnete erst den Weg zur Relegation und letztlich zum Klassenerhalt, dabei traf der zuvor verletzte Honsak nach seiner Einwechslung.

Ob so ein Comeback wieder möglich ist oder ob das zuletzt plötzlich in den Blickpunkt gerückte Sturmduo Kaufmann-Conteh auflaufen kann, bleibt abzuwarten. Während sich der von vielen Verletzungen geplagte FCH so ein bisschen in die Länderspielpause retten will, kann der VfB personell weitgehend aus dem Vollen schöpfen, muss aber auch mit einer Doppelbelastung durch die Europa League zurechtkommen.

Doppelbelastung für den VfB

Am Donnerstagabend treten die Stuttgarter im internationalen Wettbewerb beim FC Basel an. VfB-Chefcoach Sebastian Hoeneß spricht da von einem Balanceakt, es sei aber auch ein ganz normales Thema, die ideale Mischung aus Belastungssteuerung und bestmöglicher Startelf zu finden. Schmidt wird das Spiel natürlich anschauen, rechnet aber nicht mit gravierenden Veränderungen beim Gegner. „Der VfB ist keine Mannschaft, die Woche für Woche etwas komplett anders macht, sondern stark in ihren Abläufen ist“, erklärt der Heidenheimer Coach. Und auch wenn der VfB am Sonntag einigen Spielern eine Pause geben sollte, werde das kein entscheidender Faktor sein. Schmidt: „Ich kann nur sagen: Wenn gewechselt wird, dann ist da kein Qualitätsverlust festzustellen.“

Testspiel gegen Fürth in der Länderspielpause

Der 1. FC Heidenheim wird die anstehende Länderspielpause für ein Testspiel nutzen. Am Donnerstag, 9. Oktober, empfängt die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt um 14 Uhr die SpVgg Greuther Fürth. Eintrittskarten für die Partie gegen den Zweitligisten sind nur am Spieltag an der Tageskasse erhältlich und es wird nur die Südtribüne geöffnet sein, auf der dann freie Platzwahl herrscht.

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