Pleite in Leverkusen

So gehen Spieler, Heidenheims Trainer Frank Schmidt und FCH-Boss Holger Sanwald mit der Kritik der Fans um

Was für eine Abreibung! Nach dem 0:6-Destaster bei Bayer Leverkusen mussten die Spieler des 1. FC Heidenheim zum Rapport bei den mitgereisten Fans antreten. Wie Kapitän Patrick Mainka, Tim Siersleben, Mathias Honsak, Vorstandsvorsitzende Holger Sanwald und Coach Frank Schmidt mit der Situation umgehen:

Nach dem sportlichen Debakel, das in einer 0:6-Klatsche bei Bayer Leverkusen endete, gab’s für die Spieler des 1. FC Heidenheim ein Donnerwetter der anderen Art: Einige aufgebrachte und enttäuschte mitgereiste Fans richteten am Zaun der Gästetribüne deutliche Worte in Richtung der Spieler und übten heftig Kritik am Auftritt ihrer Mannschaft. In so einer Art sieht man das äußerst selten beim FCH-Anhang.

Wenn ich mich jetzt entschuldige bei allen Fans, die extra so eine lange Reise auf sich genommen haben. Ich glaube, nicht mal das wäre genug.

Mathias Honsak, FCH-Offensivspieler, über die von Fans geäußerte Kritik

Die Spieler zeigten für diese verbale Kopfwäsche Verständnis. „In Leverkusen kann man verlieren. Aber es geht um die Art und Weise“, sagte Tim Siersleben. „Heute wurden wir vorgeführt. Dem müssen wir uns stellen“, so der Innenverteidiger. Und sein Nebenmann erklärte: „Ich habe dafür Verständnis. Unsere Fans kommen 500 Kilometer hierher – und wir kriegen den ersten Nackenschlag nach zwei Minuten. Was sollen sie also Positives finden? Was sollen sie sagen? Kopf hoch? Das wäre wieder zu einfach“, so Patrick Mainka, der anfügte: „Ich habe absolutes Verständnis dafür, dass die Fans sauer sind.“

Der FCH-Kapitän führte aus: „Womit die Fans absolut richtig liegen, ist, dass die Art und Weise besorgniserregend ist. Das haben die Fans einfach gespürt. Das muss jeder einzelne von uns Spielern spüren, dass es nicht geht, sich so zu ergeben.“ Mathias Honsak ging einen Schritt weiter: „Wenn ich mich jetzt entschuldige bei allen Fans, die extra so eine lange Reise auf sich genommen haben. Ich glaube, nicht mal das wäre genug. Sie müssen auch ihren Frust rauslassen. Am Ende haben sie aber versucht, uns aufzumuntern.“

Die haben wir alle verdient, da braucht man jetzt nicht rumzujammern.

Frank Schmidt, Trainer des 1. FC Heidenheim, über die Kritik der mitgereisten Anhänger

Auch sein Trainer kann sich in die Fans hineinversetzen: „Wir haben’s bequem, es ist unser Job hierherzukommen, in der Bundesliga zu spielen. Unsere Fans müssen aber dafür ihre Freizeit opfern und viel Geld in die Hand nehmen, um die Mannschaft zu unterstützen“, so Frank Schmidt. „Es ist eine gefühlte Ewigkeit her, dass wir so eine Situation hatten, dass die Kritik so kam, wie sie heute kam. Aber die haben wir alle verdient, da braucht man jetzt nicht rumjammern. Das haben wir verdient, weil wir uns so präsentiert haben, wie wir uns bei dem Spiel heute präsentiert haben.“

Holger Sanwald war eines wichtig: „Unsere Fans haben die Mannschaft das ganze Spiel über unterstützt und in dieser Zeit alles dafür getan, dass die eigene Mannschaft sich hier gut präsentiert. Das ist unseren Fans gelungen, unserer Mannschaft leider nicht. Also war die Kritik absolut berechtigt“, so der Vorstandsvorsitzende.

Und was meinen Sie? Hier die FCH-Spieler benoten: