Sechs Teams im Abstiegskampf

Schneckenrennen im Tabellenkeller: Nicht nur der FCH sucht in der Bundesliga nach seiner Form

Während das Meisterschaftsrennen in der Bundesliga schon entschieden ist, ist die Spannung im Abstiegskampf aktuell groß. Der 1. FC Heidenheim und fünf weitere Teams liegen im unteren Tabellenende eng beieinander. Wie die Form bei dem Sextett im Keller ist und welche Mannschaft das schwierigste Restprogramm bis um Jahresende hat:

Wenn es einen Punkt gab, den die Spieler des 1. FC Heidenheim nach der 0:3-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach positiv hervorheben konnten, waren es die weiterhin geringen Punktabstände im Tabellenkeller. „Die Abstände sind nicht groß, mit ein, zwei Siegen sind wir wieder dran“, sagte Jan Schöppner nach dem Schlusspfiff. Tatsächlich liegt der FCH weiterhin nur drei Punkte hinter Platz 15, dem ersten Nichtabstiegsplatz. In den vergangenen Wochen waren die Heidenheimer aber alles andere als formstark. Ein Trost: Den anderen Mannschaften im unteren Drittel der Tabelle erging es zuletzt nicht viel besser. Dazu geht der Blick vor dem zwölften Spieltag auf den Abstiegskampf, die aktuelle Situation der beteiligten Teams und deren Restprogramm in diesem Kalenderjahr.

1. FC Heidenheim (18. Tabellenplatz, 5 Punkte):

Mit zwei Punkten aus den vergangenen fünf Spielen zeigt die Formkurve der Heidenheimer weiter nach unten. In den verbleibenden Partien dürfte vor allem die Auswärtspartie beim FC St. Pauli am Samstag, 13. Dezember, das Prädikat „besonders wichtig“ tragen. Auswärts erzielten die Heidenheimer bisher aber nur zwei Treffer, ein Punktgewinn ist noch nicht gelungen. Hoffnung könnte ein Blick in die Vorsaison machen. Gegen die Hamburger und den kommenden Gegner aus Berlin (Samstag, 15.30 Uhr) holte der FCH jeweils einen Auswärtssieg. Eine Wiederholung käme genau zur richtigen Zeit. Restprogramm in der Bundesliga: 12. Spieltag: FC Union Berlin (Auswärtsspiel), 13. Sp.: SC Freiburg (Heimspiel), 14. Sp.: FC St. Pauli, 15. Sp.: FC Bayern München;

1. FSV Mainz 05 (17. Tabellenplatz, 6 Punkte):

Erfolgreich spielen die Mainzer in dieser Saison nur in der Conference League. Mit drei Siegen in drei Spielen rangieren die FSV-Profis unter den ersten drei der Tabelle der Ligaphase. Die mit dem europäischen Wettbewerb verbundene Doppelbelastung ist beim Sechsten der Vorsaison in den Leistungen sichtbar. Der einzige Bundesligasieg (4:1 gegen den FC Augsburg) liegt bereits zwei Monate zurück. Restprogramm: 12. Sp.: Freiburg – FSV, 15. Sp.: FSV – Mönchengladbach, 14. Sp.: FC Bayern – FSV, 16. Sp.: FSV – St. Pauli;

FC St. Pauli (16. Tabellenplatz, 7 Punkte):

Trotz der historischen Serie von acht Niederlagen in Folge halten die Hamburger an ihrem Trainer Alexander Blessin fest. Lediglich der starke Saisonstart mit sieben Punkten aus drei Spielen hält den FC St. Pauli noch auf dem Relegationsplatz. Mut machte zuletzt lediglich das Weiterkommen im DFB-Pokal gegen die TSG Hoffenheim. Restprogramm: 12. Sp.: FCB – FCSP, 13. Sp.: 1. FC Köln – FCSP, 14. Sp.: FCSP – FCH, 15. Sp.: Mainz – FCSP;

Am ersten Spieltag holte der VfL Wolfsburg einen seiner zwei Siege in Heidenheim. Foto: Dennis Straub

VfL Wolfsburg (15. Tabellenplatz, 8 Punkte):

Im Verhältnis zu den wirtschaftlichen Möglichkeiten sind die Leistungen und die Platzierung des VfL Wolfsburg die wohl größte Überraschung im Tabellenkeller. Nach dem Sieg gegen den FCH am ersten Spieltag kam nur noch ein schmeichelhaftes 1:0 gegen den HSV hinzu. In der Folge musste Trainer Paul Simonis gehen, nach einem Nachfolger wird noch gesucht. Restprogramm: 12. Sp.: Frankfurt – VfL, 13. Sp.: VfL – Union Berlin, 14. Sp.: Mönchengladbach – VfL, 15. Sp.: VfL – Freiburg;

Hamburger SV (14. Tabellenplatz, 9 Punkte):

Dank eines Hochs zwischen dem vierten und sechsten Spieltag sprang der HSV von den direkten Abstiegsplätzen. Seither steckt der Aufsteiger aber in einer Ergebniskrise (ein Punkt aus fünf Spielen). Und das Restprogramm hat es in sich: Die Hamburger treffen bis Weihnachten auf drei Teams aus den Top-Sieben. Restprogramm: 12. Sp.: HSV – VfB, 13. Sp.: HSV – Werder, 14. Sp.: Hoffenheim – HSV, 15. Sp.: HSV – Frankfurt;

Doppelter Ärger: Der Hamburger SV gewann gegen den FCH in der Bundesliga und im Pokal. Foto: Dennis Straub

FC Augsburg (13. Tabellenplatz, 10 Punkte):

Als einziges Team aus dem unteren Drittel konnte der FC Augsburg am vergangenen Wochenende einen Sieg bejubeln und schaffte den Anschluss an das Mittelfeld der Tabelle. Ein guter Zeitpunkt für den FCA und seinen Trainer Sandro Wagner: Wie der HSV haben auch die Augsburger ein echtes „Hammerprogramm“ bis zu den Feiertagen vor sich. Restprogramm: 12. Sp.: Hoffenheim – FCA, 13. Sp.: FCA – Leverkusen, 14. Sp.: Frankfurt – FCA, 15. Sp.: FCA – Bremen

Ein Schneckenrennen: Siege gab es fast nur in direkten Duellen

Dass die Mannschaften auf den direkten Abstiegsrängen – der FCH und der FSV Mainz 05 – weiter gut im Rennen um den Klassenverbleib sind, ist kein eigener Verdienst, sondern der generellen Schwäche der Teams im hinteren Tabellendrittel zu verdanken. Gemessen an ihrer bisherigen Bilanz sind die sechs Mannschaften auf die gesamte Saison umgerechnet meilenweit von den 40 Punkten entfernt, die einst als Marke für den sicheren Klassenverbleib galten. Auch das Abschneiden gegen die stärkeren Teams der Liga zeigt, dass das Sextett auf einem ähnlichen Level unterwegs ist. Siege gelangen eigentlich nur in den Spielen gegeneinander. Lediglich der FC Augsburg holte gegen den SC Freiburg (11.) drei Punkte. In der heißen Phase während der kühlen Tage dürften die direkten Duelle darüber Aufschluss geben, welche Teams auf den Abstiegsrängen in die kurze Winterpause gehen.