Viele Fans und viel Schweiß

Rund 600 Zuschauer beim FCH-Trainingsstart auf dem Heidenheimer Schlossberg

Die Vorbereitung auf die dritte Bundesligasaison des 1. FC Heidenheim hat begonnen, die Spieler haben die ersten schweißtreibenden Einheiten hinter sich. Am Rande des ersten öffentlichen Trainings äußerten sich Spieler und Trainer zu ihren Erwartungen und zur Stimmung im Verein.

Von Jahr zu Jahr größer wird das Interesse der Fans an den ersten Auftritten des 1. FC Heidenheim vor der neuen Saison. So verfolgten am Samstag gut 600 Zuschauer die erste öffentliche Trainingseinheit, bei der schon ordentlich Tempo im Spiel war. „Wir haben jetzt sechs Einheiten in zwei Tagen hinter uns, alle ziehen mit, es gibt kein Murren, das ist entscheidend“, beschreibt Trainer Frank Schmidt den Auftakt.

Einige Spieler fehlen noch

Wobei alle nicht ganz zutrifft. Verletzungen, längerer Urlaub wegen Länderspielen, Vaterfreuden – aus unterschiedlichsten Gründen fehlten noch einige Spieler des aktuell 27-köpfigen Kaders. Der Rest agierte in verschiedenen Spielformen samt Trainingsspiel schon sehr engagiert, dabei auch Mikkel Kaufmann. Der Däne zeigt, dass er nach seinem eher unglücklichen Start in Heidenheim und der ebenfalls nicht so zufriedenstellenden Leihe nach Karlsruhe wieder angreifen will.

Hier packt der Chef noch selbst mit an: Beim Handwerksbetrieb FCH wird wieder für den Klassenerhalt gewerkelt. Dennis Straub

„Er ist fit, die Tür ist immer auf, das gilt für ihn wie für alle anderen auch“, sagt Schmidt. Der Cheftrainer hat nach einer extrem anstrengenden Saison samt der Relegation gegen Elversberg seine Akkus wieder aufgeladen, ist motiviert wie eh und je. „Bei mir ist es immer wichtig, dass man sich auf die Vorbereitung freut, dass man die Energie hat und das ist bei mir der Fall“, betont der 51-Jährige und macht nochmals klar, dass der knallharte Kampf gegen den Abstieg in der vergangenen Saison eben auch genauso zu erwarten gewesen sei. „Und so gibt es für mich auch in diesem Jahr nur ein Ziel, das ist der Klassenerhalt“, sagt Heidenheims Trainer, der auf dem Weg dorthin zur alten FCH-Heimstärke zurückfinden will.

Bisher drei Neue für Frank Schmidt

Bisher kann Schmidt mit drei Neuzugängen arbeiten – Adam Kölle und Nick Rothweiler aus dem eigenen Nachwuchsleistungszentrum sowie dem von Bayern München ausgeliehenen Arijon Ibrahimovic. „Ari ist ein Spieler, der alle Offensivpositionen spielen kann, technisch sehr gut, hat man heute auch gesehen, wie er im Trainingsspiel das 1:0 vorbereitet“, lobt Schmidt und fügt an: „Ich hätte nichts dagegen, wenn er das ein oder andere wichtige Tor für uns macht.“

Der bisher einzige externe Neuzugang des FCH, Arijon Ibrahimovic, ist schon gut integriert. Dennis Straub

Das wäre auch ganz im Sinne des 19-Jährigen, der seit einigen Tagen in Heidenheim ist. „Ich wurde super aufgenommen und konnte mich schon etwas einleben, eine Wohnung habe ich auch gefunden“, sagt Ibrahimovic und räumt ein, dass Heidenheim zuvor auf seiner fußballerischen Landkarte nicht so präsent war. „Aber die Gespräche waren super, ich hatte ein gutes Gefühl und habe mich deshalb für Heidenheim entschieden.“

Arijon Ibrahimovic mit klarem Ziel

Dabei spielte vielleicht auch der Kontakt zu den beiden Bayern-Leihgabe der vergangenen Runde, Paul Wanner und Frans Krätzig, mit. „Wir haben uns während der Saison immer mal wieder geschrieben. Die haben auch gesagt, dass es hier Spaß macht, es ein super Trainerteam ist. Es haben ja auch beide gute Fortschritte gemacht.“ Zumindest Wanner konnte freilich auch die Eindrücke aus der Vorbereitung des FCH weitergeben. Dass es hier vielleicht ein bisschen mehr als bei andren Vereinen zur Sache geht, hat sich auch für Ibrahimovic bestätigt: „Es ist auf jeden Fall hart, aber Fußball spielen wir ja auch, wir laufen zwar viel, aber das gehört dazu“, sagt der gebürtige Nürnberger, der für sein Jahr in Heidenheim ein klares Ziel hat: „Viel Erfahrung sammeln, viel spielen und in der Liga bleiben.“

Genug Erfahrung, aber den gleichen Wunsch hat Patrick Mainka. „Solange die Mannschaft Erfolg hat, hast du als einzelner auch Erfolg, von daher ist das höchste Ziel der Klassenerhalt“, sagt der FCH-Kapitän und hofft, dass die Mannschaft aus der zurückliegenden Runde lernen konnte. Denn oft, so betont Mainka, sei man ebenbürtig gewesen, habe dann aber in einer eigenen Druckphase ein Gegentor kassiert, das der Mannschaft komplett den Wind aus den Segeln nahm.

Patrick Mainka setzt auf eingespieltes Team

Optimistisch stimmt ihn dabei, dass es in diesem Jahr keinen so großen Umbruch gibt. „Das ist das Fundament, auf dem müssen wir aufbauen und wir müssen alle zusammen den Schlossberg wieder zu einer Festung machen. Aber wir müssen natürlich auch einiges draufpacken, so wie in der vergangenen Saison wird es wahrscheinlich nicht noch einmal funktionieren“, sagt Mainka mit Blick auf die doch mageren 29 Punkte der zurückliegenden Spielzeit.

Torhüter Kevin Müller hat seinen Vertrag während der vergangenen Saison nochmals verlängert, wird dem FCH mindestens bis 2027 erhalten bleiben und will so lange natürlich Bundesliga spielen. Auch der 34-Jährige spricht die Rückkehr zur Heimstärke an, will aber kein großes Thema daraus machen: „Manche Sachen kann man im Fußball nicht erklären, war ja auch jahrelang andersherum. Aber wir haben die Klasse gehalten, das ist das einzige, das zählt. Aber natürlich wollen wir es nicht wieder so spannend machen.“

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