Hertha BSC war in den vergangenen Wochen die Mannschaft der Stunde im Unterhaus. Kein Team hatte zuletzt so emsig Punkte gesammelt wie die Berliner. Mit dem Aufstieg hat der letztjährige Bundesliga-Absteiger, drei Spieltage vor Saisonschluss auf Platz elf liegend, aber nichts zu tun. Dafür alle Mannschaften davor, also von Platz eins bis zehn.
Es ist ein Schneckenrennen in Liga zwei. Köln als Tabellenführer hat nach 31 Spielen gerade mal 54 Punkte, der Hamburger Sportverein dahinter 53. Überzeugend ist der Punktestand ebenso wenig wie die Konstanz der beiden Vereine, die derzeit auf einem direkten Aufstiegsplatz liegen. Bei den Hamburger Rothosen scheint es so zu sein, dass sie zum Saisonausklang wieder die Flatter bekommen. Ist der HSV unaufsteigbar?
Rechnerisch kommen die Rheinländer und die Hanseaten ebenso noch als Kandidat für die beiden Relegationsspiele um den Aufstieg in das Oberhaus des deutschen Fußballs infrage, wie weitere acht Mannschaften.
Würde jetzt in den beiden obersten Spielklassen abgepfiffen, stünden sich der 1. FC Heidenheim und der 1. FC Magdeburg gegenüber (50 Punkte). Kurios anmutend ist aber die Tatsache, dass auf Rang vier bis sieben Mannschaften liegen, die bislang allesamt 49 Punkte erspielt haben.
Das beste Torverhältnis haben ziemlich unaufgeregt aufspielende Elversberger. Auf Rang fünf liegt der SC Paderborn, bei dem der einst beim FCH geschasste Adriano Grimaldi unter Vertrag steht. In der Verlosung ist auch noch Fortuna Düsseldorf, das zuletzt einen 0:3-Rückstand gegen Nürnberg egalisierte.
49 Punkte hat nach dem 2:1 gegen Schalke auch der 1. FC Kaiserslautern. Bei den Roten Teufeln ist nun mit Torsten Lieberknecht ein Mann an der Seitenlinie, der in Heidenheim als Trainer von Braunschweig und Darmstadt kein Unbekannter ist. Einen engen Draht zu Lieberknecht hat insbesondere Heidenheims Coach Frank Schmidt. Er und der neue Trainer in Lautern kennen sich schon aus gemeinsamen Zeiten in der Jugend-Nationalmannschaft. „Ich freue mich über seine neue Aufgabe. Er ist der absolut richtige Typ dafür“, so Schmidt vergangene Woche.
Ob sich beide in der Relegation gegenüberstehen werden? Zum jetzigen Zeitpunkt wäre das mehr als Kaffeesatzleserei. Das hängt einerseits von den Ergebnissen im Oberhaus ab, andererseits haben in Liga zwei auch noch Karlsruhe, Hannover und Nürnberg mit 47, 46 und 45 Punkten theoretisch Chancen auf einen der drei ersten Plätze.