Cool, cooler, FCH: Der 1. FC Heidenheim hat auf beeindruckende Art und Weise den zuvor in acht Spielen ungeschlagenen 1. FC Union Berlin mit 3:0 bezwungen. Als Belohnung für den starken Auftritt im letzten Auswärtsspiel seiner zweiten Bundesliga-Saison hat der FCH nicht nur den Relegationsplatz fix gemacht, sondern auch der direkte Klassenverbleib ist noch möglich.
„Wir haben konzentriert gespielt, eine geschlossene Mannschaftsleistung gezeigt und standen defensiv stabil“, sagte Frank Schmidt, in dessen Aussagen auch Genugtuung mitschwang. Wahrscheinlich habe das nicht jeder erwartet, so der FCH-Trainer. „Ich schon, weil wir seit Wochen sagen, dass wir genau in diese Situation kommen möchten. Da wäre es komisch gewesen, wenn wir heute Nervenflattern bekommen hätten“, sagte Schmidt.
Zeit für Rechenspiele: Schafft der 1. FC Heidenheim den direkten Klassenverbleib?
Dank des achten Saisonsiegs erhöhte der FCH seinen Punktestand auf 29. Nach dem Remis am Freitagabend liegt die TSG Hoffenheim (32 Punkte) mit einem um sechs Treffer besseren Torverhältnis eigentlich komfortabel vor den Heidenheimern, ganz gerettet ist der 15. aber noch nicht. Zumal treffen die Kraichgauer im Saisonfinale auf den FC Bayern München. Verliert die TSG, könnte der FCH bei einem entsprechend hohen Sieg im Heimspiel am Samstag, 17. Mai, gegen Werder Bremen (15.30 Uhr) noch vorbeiziehen.
„Ich habe heute Morgen aus Spaß zu einem Mitspieler gesagt: Ich mache einen Doppelpack.“
Doppeltorschütze Adrian Beck
Der Lauf zur richtigen Zeit: Der 1. FC Heidenheim bleibt wieder ohne Gegentor
Der starke Auftritt in Berlin war der vorläufige Höhepunkt im starken Saisonendspurt des FCH. In den vergangenen drei Spielen holte die Schmidt-Elf sieben Punkte und ließ dabei keinen Gegentreffer zu. In Köpenick lieferte der FCH genau das ab, was er sich vorgenommen hatte: gut verteidigen und im Angriff Effektivität zeigen. Nur eine Torchance ließen die Heidenheimer zu. Den Schuss von Union-Kapitän Christopher Trimmel parierte Frank Feller, der den noch nicht vollends genesenen Kevin Müller im Tor vertrat, stark.
Doch nicht nur die Defensive mit der Abwehrkette um Kapitän Patrick Mainka funktionierte. Der zuletzt vor dem Tor unglücklich agierende Marvin Pieringer war an zwei Treffern des FCH als Vorlagengeber maßgeblich beteiligt. Bei seiner Rückkehr in die Startelf setzte auch Paul Wanner Akzente und bereitete den dritten Treffer vor. „Wir haben uns in einen Flow gespielt, waren sehr giftig in den Zweikämpfen, haben wenig zugelassen und waren vorne auch noch effektiv“, erzählte Patrick Mainka den Spielfilm des Sieges nach.
Matchwinner mit Ansage: Adrian Beck bekommt ein Extralob von Frank Schmidt
Eigentlich wollte Frank Schmidt keinen Spieler aus dem starken Kollektiv besonders loben, er tat es aber doch. „Es ist keiner abgefallen, aber man kann Adrian Beck herausheben. Er spielt seit Wochen auf einem extrem hohen Niveau“, sagte der 51-Jährige. Gefehlt habe nur ein Tor oder eine Vorlage. „Es freut mich für ihn, weil es das wichtige 1:0 war und das entscheidende 3:0“, so der FCH-Coach über den Doppeltorschützen.

Dass es endlich mit seinem dritten und sogar vierten Saisontreffer geklappt hat, überraschte den Torschützen zwar selbst, eine kleine Vorahnung hatte Beck vor der Partie aber dennoch gehabt. „Ich habe heute Morgen aus Spaß zu einem Mitspieler gesagt: Ich mache einen Doppelpack“, verriet er nach dem Schlusspfiff, hob die Mannschaftsleistung aber in den Vordergrund. Über 90 Minuten sei das eines der besten Auswärtsspiele der Saison gewesen, sagte Beck.