Marnon Busch hat beste Erinnerungen an den 1. FC Union Berlin. Zu Jahresbeginn beendete der FCH seine Niederlagenserie in der Bundesliga mit einem 2:0-Heimsieg gegen den Verein aus Köpenick. „Wir haben schon einmal gezeigt, wie das geht“, sagt der Außenverteidiger vor dem zweiten Duell an diesem Samstag, 10. Mai (15.30 Uhr).
Im Stadion an der Alten Försterei erwartet Busch ein Spiel auf Augenhöhe. Warum? Vielleicht, weil sich die Spielweisen beider Mannschaften aktuell ziemlich ähneln. Zweimal blieb der 1. FC Heidenheim zuletzt ohne Gegentor, erzielte in den vergangenen fünf Partien aber nur einen Treffer. Oder wie es Marnon Busch formuliert: „Es ist der Fußball, dass wir vorne extrem effektiv sein müssen, und wenn das nicht klappt, müssen wir hinten den Laden sauber halten.“
Vorteil für den FCH? Union Berlin hat den Klassenerhalt bereits sicher
Typischer Fußball für die Teams, die im Abstiegskampf stehen – oder eben typischer Union-Fußball. Mit diesen einfachen Prinzipien gelang den Berlinern vor zwei Jahren sogar der Einzug in die Champions League. Zuletzt schaffte der Tabellen-13. dank einer Serie von acht Spielen ohne Niederlage den vorzeitigen Klassenverbleib. „Für sie geht es nach unten um nichts mehr und nach oben auch nicht“, sagt Busch. „Das kann vielleicht sogar ein Vorteil für uns sein.“
Vorteilhaft für die Stimmung war in der Trainingswoche – wie Busch auch bestätigt – die Stippvisite von Kevin Müller bei der Mannschaft. „Er war in der Kabine und hat wieder gelacht, und alle merken, dass er okay ist und es jetzt bergauf geht“, sagt Busch, den die Eindrücke von der Verletzung seines Mitspielers in der Partie gegen den VfL Bochum noch länger beschäftigt hatten. „Das Spiel habe ich schneller verarbeitet als die Aktion mit Mü“, blickt er zurück.
Mit Tunnelblick und Frische in die entscheidenden Spiele
Das schnelle Verarbeiten der Partien hat Marnon Busch in den entscheidenden Wochen des Abstiegskampfs mittlerweile automatisiert. „Weg mit allem, gar nichts an sich ranlassen und nicht lange in der Vergangenheit schwelgen“, erklärt Busch, der das 0:0 gegen die Bochumer pragmatisch bewertet. „Im Endeffekt hat der Punkt, den wir geholt haben, dafür gesorgt, dass Kiel nicht an uns vorbeizieht“, so der 30-Jährige.

Die Partie der Kieler am vergangenen Sonntag (3:1-Sieg in Augsburg) habe er nur kurz am Liveticker gecheckt, verrät Busch, der die beiden Tage voll zum „Erholen und Kräfte sammeln“ genutzt hat. Das Thema Frische ist in dieser Phase der Saison laut Busch ein wichtiges, entsprechend wurde in dieser Woche auch etwas dosierter trainiert. „In den Spielen gibt es Phasen, in denen du als Team durchschnaufen musst, da dauert dann auch mal ein Einwurf etwas länger.“
Conference League als Türöffner für Rückkehr in die Startelf des 1. FC Heidenheim
Mit der Frische im Kopf und in den Beinen will der gebürtige Niedersachse den kleinen Vorteil, den der FCH gegenüber der Konkurrenz im Abstiegskampf hat, verteidigen. „Wir wollen unbedingt gewinnen, wenn wir in Berlin drei Punkte holen, können alle Mannschaften strampeln und kommen trotzdem nicht vorbei“, sagt er über die Marschroute der Heidenheimer, die einen Punkt vor Holstein Kiel liegen.
Wenn wir in Berlin drei Punkte holen, können alle Mannschaften strampeln und kommen trotzdem nicht vorbei.
Marnon Busch
Für Busch selbst hat sich zwischen den beiden Spielen gegen die Berliner auch einiges getan. Nach zwei Verletzungen in der Hinrunde hat sich der 30-Jährige nicht nur körperlich, sondern auch in seinen Leistungen stabilisiert. „Mit den Verletzungen kommt der Körper aus dem Rhythmus, und dann ist es extrem schwer, sich wieder zurückzukämpfen“, so Busch, der in der zweiten Saisonhälfte zehnmal in der Startelf stand.
Bei seiner Rückkehr habe die Conference League geholfen. „Es waren sehr viele Spiele, wir mussten rotieren, und ich habe meine Minuten gesammelt“, sagt der FCHler. Und Marnon Busch hätte nichts dagegen einzuwenden, wenn er zusätzlich zu den 180 verbleibenden Minuten in der Bundesliga noch einige in der Relegation sammeln könnte.