Kommt nächste Woche ein Linksverteidiger?

FCH-Boss Holger Sanwald: Einen Umbruch wird es nicht geben

Nach dem haarscharfen Klassenerhalt des 1. FC Heidenheim waren viele Bobachter gespannt auf die Aktivitäten in der Transferphase. Bisher gab es drei Abgänge und nur einen externen Zugang – der Vorstandsvorsitzende Holger Sanwald sieht aber keinen Anlass für hektischen Aktionismus.

Frans Krätzig hat sich RB Salzburg angeschlossen, bei Paul Wanner ist noch offen, wohin der Weg führt, aber auf jeden Fall weg vom FCH. Dazu kommt das Karriereende von Norman Theuerkauf. Auf der anderen Seite stehen Arijon Ibrahimovic als Leihgabe von Bayern München sowie Adam Kölle und Nick Rothweiler, die vom eigenen Nachwuchs zu den Profis aufrückten.

Der ein oder andere im Umfeld hat nach dem nur knapp erreichten Klassenerhalt mit mehr Betriebsamkeit gerechnet, doch der FCH will seinen Weg weitergehen. „Mich hat bisher noch kein Murren erreicht und wenn es so wäre, dann wäre ich überrascht. Es bringt uns nichts, Spieler hinzuzunehmen, die uns nicht weiterbringen, nur weil sie auf dem Markt sind“, sagte der Vorstandsvorsitzende Holger Sanwald am Rande des ersten öffentlichen Trainings der FCH-Profis.

Verstärkung auf der linken Abwehrseite

Klar sei nur, dass auf der linken Abwehrseite noch eine Verstärkung hermuss. „Da sind wir auch schon sehr weit und wenn es gut läuft, können wir diese Woche Vollzug vermelden“, so Sanwald. Darüber hinaus stelle sich aber bei allen möglichen Kandidaten die Frage, welche Qualitat es auf dem Markt gibt, ob sich der FCH diese leisten kann und ob dies überhaupt Sinn machen würde. „Einen Umbruch wird es ganz sicher nicht geben, das wäre auch den Spielern gegenüber, die den Klassenerhalt geschafft haben, nicht gerecht“, betont Sanwald.

Der FCH-Boss ist überzeugt, dass einige Akteure, die jetzt ein Jahr unter Coach Frank Schmidt gespielt und ein Jahr in der Bundesliga Erfahrung gesammelt haben, einen Sprung nach vorn machen können. Dies, einige gezielte Verstärkungen und der Wegfall der Doppelbelastung durch die Conference League sind für Sanwald die drei Bausteine auf dem Weg zum erneuten Klassenerhalt. Dabei ist ihm klar, dass die Aufgabe gerade durch den Aufstieg von so renommierten Vereinen wie 1. FC Köln und Hamburger SV nicht einfacher wird.

Bisher keine weiteren Abgänge

„Wer aber erwartet, dass wir eine Mannschaft zusammenstellen, die um andere Dinge als den Klassenerhalt spielt, der kennt unsere finanziellen Verhältnisse nicht“, sagt Sanwald und betont, wie schwer es allein gewesen sei, die Mannschaft zusammenzuhalten. Und ob dies so bleibt, ist noch nicht garantiert. „Aber zumindest haben wir durch den Klassenerhalt das Heft des Handelns in der Hand. Alle Leistungsträger haben Vertrag“, so Sanwald.

Dabei ist es nicht so, dass kein Interesse bestünde. Bei Spielern wie Leo Scienza oder Omar Traore reißen auch die Gerüchte nicht ab. Bisher habe man laut Sanwald aber alle Angriffe abwehren können: „Wir würden nur verkaufen, wenn es unmoralisch viel Geld gäbe. Anders als in der Vergangenheit haben wir keinen Transferdruck. Das ist etwas, das wir uns erarbeitet haben.“

Transferfenster noch bis 1. September geöffnet

Das Transferfenster ist bis 1. September geöffnet, bis dahin kann sich noch viel tun und es gebe auch noch genug interessante Spieler auf dem Markt. Bedingt durch die Klub-WM und die U-21-EM verschiebt sich in diesem Jahr ohnehin einiges nach hinten. „Klar, je früher, desto besser, aber es ist halt wie im richtigen Leben, als Erstes können sich halt die großen Fische bedienen. Wenn deren Kader dann voll sind, kommt vielleicht noch einmal Bewegung rein. Das Ganze ist wie ein Puzzle und gepuzzelt habe ich schon als Kind gerne“, so Sanwald.

Ende der vergangenen Runde wurde über Kontakte zu den Ex-Spielern Eren Dinkci und Niklas Beste spekuliert, die beide bei SC Freiburg nicht erste Wahl waren. Sanwald: „Selbstverständlich habe ich mich erkundigt, aber die haben dort langfristige Verträge unterschrieben und bisher habe ich das klare Signal, dass sie dort fest eingeplant sind.“

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