Start in die Vorbereitung

„Alles wird auf null gestellt“: Wie der 1. FC Heidenheim auch im dritten Bundesligajahr überraschen will

Bei sommerlichen Temperaturen und mit einem Neuzugang ist der 1. FC Heidenheim in seine dritte Bundesliga-Saison gestartet. Am Rande des Laktattests verriet Trainer Frank Schmidt, wie er sich von den Strapazen der Saison erholt hat, welche Transferpläne die Heidenheimer haben und was der FCH in der neuen Spielzeit besser machen muss:

Der 1. FC Heidenheim ist schon wieder voll auf Temperatur: Fünf Wochen nach dem dramatischen Saisonfinale mit dem glücklichen Ende in der Relegation starteten die Profis am Dienstag bei hochsommerlichen 30 Grad in die Vorbereitung auf die dritte Bundesliga-Spielzeit. Rund um den Laktattest zeigte sich FCH-Trainer Frank Schmidt nach der Erholungspause bereits voller Tatendrang. „Ich habe die Zeit genutzt und habe das gemacht, was mir Spaß macht“, sagt er und fügt hinzu: „Ich habe mich mental und körperlich aufgefrischt, das reicht mir, um von mausekaputt zu unkaputtbar zu kommen.“

Wir brauchen Geduld und werden vielleicht noch zwei bis drei Spieler holen.

FCH-Trainer Frank Schmidt

Mit dabei beim ersten Treffen des Teams auf der aufgeheizten Tartanbahn im HSB-Sportpark war Arijon Ibrahimovic, der bisher einzige Neuzugang der Heidenheimer. „Er ist ein typischer FCH-Transfer“, sagt Trainer Frank Schmidt über den 19-Jährigen, der für eine Spielzeit vom FC Bayern München ausgeliehen ist. Obwohl der deutsche U20-Nationalspieler in der vergangenen Saison nur wenig Einsatzzeit hatte, glaubt Schmidt an seine Fähigkeiten. „Er ist gut im Ballbesitz, weist Torgefahr auf und kann den letzten Pass spielen“, charakterisiert der FCH-Coach die Spielweise Ibrahimovics, „er kann auf allen Offensivpositionen spielen.“

Frank Schmidt stellt weitere Neuzugänge des 1. FC Heidenheim in Aussicht

Komplett war der Kader der Heidenheimer zum Start der Saison nicht. Der am Fußgelenk operierte Marvin Pieringer befindet sich in der Reha, Adrian Beck ist ebenfalls noch nicht wieder fit und konnte seinen Teamkollegen nur beim Schwitzen zuschauen. Deutlich schneller verlief der Heilungsverlauf bei Benedikt Gimber. Der Innenverteidiger muss seinen in der Sommerpause erlittenen Leistenbruch zwar noch ganz auskurieren, beim Laktattest war er aber schon mit dabei.

Mit vollen Akkus: FCH-Trainer Frank Schmidt geht hochmotiviert in die ersten Wochen der Saison. Dennis Straub

Neben Beck und Gimber, die in den nächsten Wochen wieder voll belastbar sein sollen, könnte es im Laufe der Vorbereitung noch weitere externe Verstärkungen geben. „Wir brauchen Geduld und werden vielleicht noch zwei bis drei Spieler holen“, so Schmidt. Obwohl Verpflichtungen aufgrund des „aufgeheizten Transfermarkts“ aktuell schwierig seien, stellte der 51-Jährige einen baldigen zweiten Neuzugang in Aussicht. Wegen des Abgangs von Frans Krätzig und des Karriereendes von Norman Theuerkauf klafft auf der linken Außenbahn ein größeres Loch. „Die beiden müssen wir ersetzen“, betont er. Auch in der Offensive gibt es laut Schmidt die eine oder andere Möglichkeit, die Mannschaft zu verstärken.

Offenes Rennen um die Plätze in der Startaufstellung

Einen Umbruch wie im Vorjahr schloss der FCH-Coach derweil aus: „Ein Gerüst der Mannschaft ist da“, sagt er. Wie die Startelf im ersten Pflichtspiel im DFB-Pokal beim Balinger SC am 16. August aussehen wird, hätten die Spieler mit ihren Leistungen in der Vorbereitung selbst in der Hand. „Alles wird auf null gestellt“, sagt Schmidt, „Es gibt zwar ein paar Anker in der Mannschaft, die gesetzt sind, aber jeder hat die Chance, sich in die Mannschaft zu spielen.“

Nicht nur die Spieler mussten in der Mittagssonne schuften. Das medizinische Team des Uniklinikums Ulm sammelte bei den Spielern (hier Jonas Föhrenbach) fleißig Blutproben für die Laktatmessung. Dennis Straub

Auf ein klares Saisonziel wollte sich Frank Schmidt vor dem dritten Jahr in der Bundesliga nicht festlegen. „Wir müssen uns grundsätzlich verbessern, wir müssen mehr Punkte holen – vor allem zu Hause“, fordert Schmidt mit Blick auf die dürftige Heimbilanz in der Voith-Arena. Lediglich elf Punkte sammelte der FCH in den 17 Spielen. Um das zu erreichen, fordert der 51-Jährige mehr Gefahr vor dem gegnerischen Tor und gleichzeitig ein kompakteres Auftreten seines Teams in der Defensive.

Öffentliches Training und erstes Testspiel in Salach

Ähnlich blickt Patrick Mainka auf die kommende Spielzeit. „29 Punkte werden uns in diesem Jahr wohl nicht reichen“, sagt der FCH-Kapitän, der die neue Saison vor allem als Chance sieht. „Wir können zeigen, dass wir es besser können“, so der 30-Jährige. Und sollte sein Team erneut den Klassenerhalt schaffen, „wäre das die nächste Sensation“, sagt Mainka.

FCH-Kapitän Patrick Mainka brennt trotz des kraftraubenden Laktattests auf den Beginn der Vorbereitung für die dritte Bundesliga-Saison. Dennis Straub

Nach dem Ausdauertest warten noch zwei weitere Tage mit medizinischen Untersuchungen, die von einem Team des Uniklinikums Ulm durchgeführt werden, auf die Spieler des FCH. Am Samstag, 5. Juli, haben die Heidenheimer Fans bei einer öffentlichen Trainingseinheit ab 16 Uhr die Möglichkeit, den Profis erstmals in der Saison ganz genau auf die Füße zu schauen. In den neuen Trikots im Einsatz sind die Heidenheimer am Sonntagnachmittag im Testspiel bei der TSG Salach (Anpfiff um 15.30 Uhr).

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