Ganze 2100 Kilometer plant der Giengener Udo Leretz im Spätsommer mit dem Rad zurückzulegen. In 21 Tagen. Macht im Schnitt pro Tag 100 Kilometer. Die will er nicht einfach so abspulen, sondern hat ein klares Ziel: San Michele di Ganzaria auf Sizilien – eine von Giengens Partnerstädten. Unterstützt wird er dabei vom Motor an seinem Fahrrad.
Starten will er am 25. August von Giengen aus über den Fernpass, den Gardasee, Bologna, Florenz, Rom, die Amalfiküste nach Kalabrien. Per Fähre soll es auf Sizilien und dort in die Partnerstadt gehen. Bei der Terminplanung hat er die „Halb-8-Konzerte“ in Giengen berücksichtigt. Bei den einzelnen Veranstaltungen ist er für den ADFC im Einsatz und organisiert mit Mitstreitern den Fahrradparkplatz. „Ich will die anderen nicht hängen lassen“, so Leretz, der auch schon als Trainer bei der HZ-Aktion „Lauf geht’s“ aktiv war.
„Den Plan verfolge ich schon seit zwei Jahren“
Nicht nur zu Fuß, auch mit dem E-Bike quer durch Italien kann eine anstrengende, aber auch schöne Reise werden. „Den Plan verfolge ich schon seit zwei Jahren“, sagt Leretz. In einigen Wochen soll es so weit sein.
Leretz will nicht nur für neue Erlebnisse für sich selbst in die Pedale treten. Die Reise verbindet er ausdrücklich, um auf nachhaltige Vorhaben aufmerksam zu machen. „Durch gemeinschaftliches Handeln können wir alle dazu beitragen, die Umwelt zu schützen, soziale Verantwortung zu übernehmen und wertvolle Ressourcen für zukünftige Generationen zu erhalten“, sagt der Giengener.
Zum einen geht es darum, über das Sammeln von Toner- sowie Tintenkartuschen sowie nicht mehr benötigter Smartphones Geld zu erwirtschaften. „Immer mehr Menschen setzen sich aktiv für den Umweltschutz ein. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die fachgerechte Entsorgung und Wiederverwertung von Elektronik und Druckerzubehör“, so Leretz. Druckerpatronen und Smartphones enthielten wertvolle Rohstoffe wie Metalle, Kunststoffe und seltene Erden, die wiederverwendet werden können. Zudem könnten schädliche Substanzen wie Schwermetalle oder chemische Rückstände die Umwelt belasten, wenn die Produkte nicht ordnungsgemäß entsorgt würden.
So funktioniert die Sammlung: Während der Öffnungszeiten können im Rathaus Giengen, in der Tourist-Information und im Zusam-Lädle Toner und Tintenpatronen aus Faxgeräten, Druckern oder Frankiermaschinen zum Recycling in den Sammelbehälter abgeben werden. Zusätzlich befindet sich in der Tourist-Information während der Öffnungszeiten ein Entsorgungsbehälter für Smartphones.
Die Sammlung von Tonern und mehr soll eine Säule sein, eine Zweite ein sogenanntes Crowdfunding, also eine reine Spendenaktion, die Leretz ins Leben gerufen hat. Geld, das auf beiden Wegen erwirtschaftet wird, soll zwei Institutionen zugutekommen: der Grundschule in San Michele und dem Tafelladen Zusam in Giengen. „Die Reise selbst bestreite ich komplett aus eigener Tasche“, so der Radler.
Bei den Smartphones würden defekte Geräte dem Recyclingprozess zugeführt und fachgerecht in Einzelteile zerlegt, um mit den wiedergewonnenen Rohstoffen neue Produkte zu produzieren. Smartphones, die noch als funktionstüchtig erachtet werden, würden aufbereitet und im Sinne der Kreislaufwirtschaft einem Refurbishment-Prozess zugeführt, in dem alle eventuellen Daten fach- und sachgerecht gelöscht werden. „Jeder Euro zählt“, sagt der Initiator der Aktion.
Blog von Udo Leretz schon vor der Reise
Über die Reise und die Sammlung der Toner-/Tintenkartuschen und Smartphones hat Udo Leretz einen Blog installiert. Dieser Blog kann unter https://leretz.de/wordpress/ aufgerufen werden und soll auch während der Radreise dazu dienen, diese zu verfolgen. Auch hat er vor, unterschiedliche Trainingstermine für die Reise online zu stellen, um den einen oder anderen zu animieren, mitzuradeln.
Das Spendenkonto ist online unter betterplace.org/p152535 zu erreichen. Es sind einmalige wie wiederkehrende Zahlungen möglich über verschiedene Dienstleister. Weiterhin kann der potenzielle Spender selbst entscheiden, ob sein Name in der Spenderliste aufgezeigt werden soll oder nicht.