14. Ausgabe

Giengener Kaleidoskop: So wird das Vermächtnis von Ruth Faude beim Jahrbuch in Ehren fortgeführt

Ab sofort gibt es die neueste Ausgabe des Giengener Kaleidoskops zu kaufen. Auf 102 Seiten können Leserinnen und Leser durch die Geschichte Giengens reisen. Warum sich in diesem Jahr der Verkaufspreis allerdings geändert hat:

Pfingsten. Das christliche Fest, an dem die Sendung des Geistes Gottes zu den Jüngern Jesu und seine bleibende Gegenwart in der Kirche gefeiert wird. Ein Fest, das jährlich 50 Tage nach Ostern stattfindet. In Giengen hat Pfingsten noch eine ganz andere Bedeutung: denn da findet das Kinderfest statt und auch die neueste Ausgabe des Giengener Kaleidoskop kommt auf den Markt.

In diesem Jahr ist aber etwas anders, denn ein Stuhl am Tisch des Redaktionsteams blieb leer. Das bedauerte auch Giengens Oberbürgermeister Dieter Henle: „Heute fehlt Ruth Faude. Ohne sie würde es das Kaleidoskop gar nicht geben.“ Nachdem das Giengener Jahrbuch 2008 aus finanziellen Gründen eingestellt worden war, rief Faude das Kaleidoskop ins Leben. Mittlerweile ist es die 14. Ausgabe, die dank ihrer finanziellen Unterstützung und den ehrenamtlichen Mitgliedern des Redaktionsteams erschien. Ruth Faude ist im August 2024 verstorben.

Vereinsnachrichten sind nur wenig vertreten

„Das Kaleidoskop war wie Ruths Kind. Wir fühlen uns dadurch weiter mit ihr verbunden und einfach verpflichtet, es für sie fortzuführen“, sagte Gaby Streicher vom Redaktionsteam. Das geht auch aus einem Nachruf für Faude auf der ersten Aufschlagseite der 14. Ausgabe hervor.

Auf insgesamt 102 Seiten können Leserinnen und Leser in der neuesten Ausgabe viel über Giengens Geschichte erfahren. Von historischen Zeitreisen ins Jahr 1274 als König Rudolf l. zu Besuch nach Giengen kam, über den Luftschutz in Giengen während des Zweiten Weltkrieges bis hin zu einem Briefwechsel zwischen Burgberg und Saarbrücken im Dritten Reich.

Aber auch die wirtschaftliche Lage, der Sport sowie die Jahrgänge und Vereine kommen in der aktuellen Ausgabe nicht zu kurz. „Mittlerweile bespielen wir auch die sozialen Medien und haben für das Kaleidoskop ein Profil auf Facebook“, sagte Streicher. Neben ihr besteht das Team aus Horst Spannnagel, Ulrich Stark, Wolfgang Thalesch, Alexander Gebhardt und Dr. Alexander Usler. Schade findet das Team jedoch, dass es nur so wenig Vereine sind, die den Platz in dem Buch nutzen. „Wir haben leider kaum Vereinsnachrichten. Für das kommende wollen wir definitiv mehr Vereine animieren, mitzumachen“, so Streicher.

Stadtarchiv statt Mülleimer

Aber nicht nur das würden sich die Redaktionsmitglieder wünschen: Viele der gesammelten Werke und Informationen stammen aus einer weit zurückliegenden Zeit. „Oftmals finden Angehörige beim Abwickeln eines Nachlasses noch Schätze, die aber meist einfach weggeschmissen werden“, so der Giengener Stadtarchivar Alexander Gebhardt. „Einiges davon könnte sicher ins Stadtarchiv gebracht werden, um zu schauen, was es damit auf sich hat und somit vielleicht einen Platz im nächsten Kaleidoskop ergattern. Wegschmeißen kann man es immer noch.“ Die 14. Ausgabe hat eine Auflage von 200 Stück, 50 mehr als im vergangenen Jahr.

Preis musste erhöht werden

In den vergangenen Jahren haben Interessierte das Kaleidoskop zu einem Preis von acht Euro erhalten. „Seit 2012 waren wir preisstabil, obwohl die Herstellungskosten über die Jahre hinweg gestiegen sind“, sagte Gaby Steicher. Da durch den Tod von Ruth Faude nun jedoch die Spenden schrumpfen, sei eine Preiserhöhung unumgänglich gewesen. Die neuste Ausgabe ist ab jetzt im i-Punkt in Giengen für zehn Euro erhältlich.

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