Verkehrskonzept am See

Warum am Itzelberger See in Königsbronn Poller installiert werden sollen

An Sommer-Wochenende ist die Verkehrssituation am Itzelberger See in Königsbronn nicht nur für die Anwohner sehr belastend. Wie der Gemeinderat und die Verwaltung konkret dagegen vorgehen wollen.

Vor einem Jahr, im März 2023, hatte der Königsbronner Gemeinderat beschlossen, die Uferstraße auf der Westseite des Itzelberger Sees zu einem Fuß- und Radweg umzuwidmen. Dies ist im Verkehrskonzept vorgesehen, das die Belastung der Anwohner während der Sommermonate verringern soll. Denn an schönen Tagen herrscht hier ein regelrechtes Parkchaos, weil sehr viele Menschen die Minigolfanlage und den See besuchen.

Bis heute ist die Straße jedoch kein Rad- und Fußweg, künden immer noch Verkehrsschilder vom Durchfahrtsverbot, das aber erst auf Höhe der Minigolfanlage beginnt. Und auch das scheint viele Autofahrer nicht zu interessieren, wie Kontrollen im vergangenen Jahr gezeigt haben. Viele ignorieren das Durchfahrtsverbot und sehen die Straße als Schleichweg zwischen Itzelberg und Königsbronn.

Versenkbare Poller sollen helfen

Deshalb hat der Gemeinderat jetzt einen neuen Beschluss gefasst. Der sieht den Einbau von zwei Pollern in der Straße vor. „Das Durchfahrtsverbot wird sehr oft missachtet, mit Pollern können wir die Situation deutlich verbessern und die Anwohner entlasten“, sagte der Leiter des Bauverwaltungsamts, Dietmar Komposch. Diese Poller sollen versenkbar sein, sodass Anwohner nach wie vor die Möglichkeit haben, zu ihren Häusern zu kommen. Diese Möglichkeit habe man mit der Polizei, dem Landratsamt und dem ADFC besprochen. „Wir sind der Meinung, dass die versenkbaren Poller die beste Lösung sind, den Verkehr in den Sommermonaten in den Griff zu bekommen“, so Komposch. Rechtlich verändere sich nichts, die Umwidmung zum Rad- und Fußweg sei damit hinfällig.

Ortsbaumeister Jörg Bielke erläuterte, dass die räumlichen Verhältnisse den Einbau von Pollern möglich machten. Einer dieser Poller soll im Bereich des Itzelberger Kindergartens, ein zweiter im Bereich des Bahnübergangs in der Uferstraße installiert werden. Diese Poller müssten beleuchtet werden, zudem wolle man sie in einer Art Insel, die aus Pflastersteinen besteht, installieren, um auch optisch auf sie aufmerksam zu machen.

Viel Diskussion um den Fuß- und Radweg

Für den SPD-Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Lutz stellte sich die Frage, ob es nicht möglich sei, die Straße zum Rad- und Fußweg zu machen und trotzdem Poller zu installieren. „Das sehen wir rechtlich kritisch, es würde auch die Anwohner zusätzlich belasten“, erwiderte Komposch. Bleibe die Straße für Anwohner befahrbar, könne man mit den Pollern eine bedarfsgerechte Sperrung umsetzen, vor allen Dingen während der Sommermonate und an den Wochenenden.

„Wir müssen endlich eine Lösung finden, um die gefährlichen Verkehrssituationen zu vermeiden und dürfen den Prozess nicht weiter gefährden“, so Lutz. Der CDU-Fraktionschef Dr. Dietrich Kölsch sagte, mithilfe von Pollern könne die tatsächliche und schon bestehende Regelung endlich durchgesetzt werden. An den meisten Tagen könne man diese ohnehin versenkt lassen, „wir reden hier von vielleicht 40 Tagen im Jahr, an denen sie ausgefahren sind“, so Jörg Esslinger (CDU): „Die Anwohner werden es uns danken.“ Er sei sehr froh, dass nach zwölf Jahren, in denen die Problematik diskutiert wurde, nun endlich eine Lösung gefunden wurde.

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Oliver Grüll (SPD) würde eine andere Lösung bevorzugen: „Die Rücknahme des Radweg-Beschlusses ist ein Rückschritt. Wir sollten die Straße als Radweg ausweisen und zudem die Poller einbauen.“ Dafür sprach sich auch der Grünen-Fraktionschef Werner Glatzle aus: „Wenn wir den Durchgangsverkehr werktags raushaben wollen, müssen wir hier einen Rad- und Fußweg machen.“

Ortsbaumeister Bielke plädierte dafür, nach so vielen Jahren endlich zu beginnen: „Wir haben in den vergangenen zwölf Jahren mit so vielen Beteiligten gesprochen, wir sollten endlich anfangen. In einem Jahr werden wir dann sehen, ob es funktioniert oder ob wir etwas verändern müssen.“

Letztlich stimmte der Gemeinderat der Poller-Lösung einstimmig zu, auch wenn in Sachen Radweg-Widmung Uneinigkeit herrschte. Für die Verwaltung ist damit der Weg frei, sich mit der technischen Ausgestaltung der Poller zu beschäftigen und zu eruieren, wie hoch die Kosten dafür sein werden.

Absenkbare Poller

Die Poller, die am Itzelberger See den Verkehr an der Durchfahrt hindern sollen, werden versenkbar sein. Das eröffnet Anwohnern, Lieferanten und Rettungskräften, sie abzusenken. Wie diese technisch umgesetzt wird, soll jetzt eruiert werden.

Das Verkehrskonzept Itzelberger See umfasst noch zahlreiche weitere Schritte, etwa die bessere Ausweisung von Parkplätzen, den Bau von Wendeflächen und weitere bauliche Veränderungen. Sie alle sollen dazu dienen, die Verkehrssituation zu verbessern und die Anwohner zu entlasten.

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