Gemeinderat stimmt mehrheitlich dafür

Heidenheim bekommt eine Katzenschutzverordnung

Einige Gemeinden im Landkreis haben schon eine Katzenschutzverordnung. In Heidenheim hat der Gemeinderat jetzt dafür gestimmt, ebenfalls eine solche zu erlassen.

Etliche Gemeinden im Kreis Heidenheim haben bereits eine Katzenschutzverordnung: Giengen, Nattheim und Hermaringen, auch Gerstetten und Herbrechtingen. Heidenheim wird in absehbarer Zeit folgen, wenngleich die Stadtverwaltung sich im Gegensatz zum Gemeinderat dagegen ausspricht.

Schon vor einem Jahr stellte die Fraktion der Freien Wähler den Antrag, dem Beispiel anderer Städte und Gemeinden folgend, eine solche Verordnung auf den Weg zu bringen. Aber während die Regelungen andernorts trotz eingehender Diskussionen längst unter Dach und Fach sind, standen sich in Heidenheim gegensätzliche Überzeugungen bislang unvereinbar gegenüber: Ist es hinnehmbar, dass kranke Tiere sterben, um deren Wohlergehen sich die Besitzer nicht scheren? Oder besteht der geeignete Weg darin, freilaufende Tiere medizinisch zu versorgen und zu kastrieren, weil das langfristig Kosten spart? Und: Ist Privatgelände grundsätzlich tabu, oder darf es betreten werden, um eine Katze zu ergreifen?

Rathaus erarbeitet genauen Wortlaut

Diese und weitere Fragen sind in bereits zu Papier gebrachten Verordnungen beantwortet. In Heidenheim ist nach dem mehrheitlichen Votum des Gemeinderats nun die Stadtverwaltung am Zug, den exakten Wortlaut auszuarbeiten und ihn dann den Stadträtinnen und Stadträten zur Beschlussfassung vorzulegen.

In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats wurden nochmals die Differenzen in der Bewertung deutlich. Oberbürgermeister Michael Salomo begründete die ablehnende Haltung des Rathauses unter anderem damit, dass es sich um keine städtische, sondern aufgrund der dort vorhandenen Fachkompetenz um eine Aufgabe der Landkreisverwaltung handele und keine Doppelstrukturen aufgebaut werden sollten. Auch müssten infolge des höheren Verwaltungs- und Personalaufwands gut 8000 Euro jährlich aufgebracht werden.

Derweil monierte Stephanie Grath (Freie Wähler) fehlerhafte Angaben in der städtischen Beschlussvorlage. „Man sollte nicht gezielt mehr Katzen pflegen“, gab sie gleichzeitig zu bedenken, „sondern es sollten möglichst wenige auf die Welt kommen.“ Für eine Satzung, die darauf abzielt, die unkontrollierte Vermehrung freilaufender Katzen einzudämmen, das überfüllte Tierheim zu entlasten und Tierleid durch Krankheiten und Unterernährung zu verhindern, sprach sich Reinhard Püschel (DKP) ebenso aus wie Tanja Weiße (SPD) und Dr. Waltraud Bretzger (CDU). Gleiches tat Anamari Filipovic (Grüne), die allerdings befand: „Auf Landkreisebene wäre es besser gewesen.“

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