Testphase

Grabenstraße in Heidenheim wird monatelang für motorisierten Verkehr gesperrt

Die Heidenheimer Stadtverwaltung denkt daran, die Grabenstraße grundsätzlich für den motorisierten Verkehr zu schließen. Ein mehrwöchiger Versuch soll zeigen, ob das möglich ist. Wann dieser beginnt und wie lange er dauern soll:

Seit dem Abriss des Meeboldhauses ist unübersehbar, wie der dadurch entstandene Freiraum diesen Bereich der Innenstadt bereits verändert hat. In absehbarer Zeit könnte das Leben auf der gesamten Grabenstraße anders aussehen, falls sie grundsätzlich für Kraftfahrzeuge gesperrt wird – Anlieger und Lieferverkehr ausgenommen. Eine Testphase soll zeigen, ob und gegebenenfalls wie sich dieses Vorhaben dauerhaft umsetzen lässt.

Die Diskussion über eine wirksame Verkehrsberuhigung der Grabenstraße ist mindestens so alt wie das mittlerweile schon nicht mehr stehende Meeboldhaus. Und das war im November 1982 bezogen worden. Weitgehend fruchtlos bleibt seit jeher die Kontrolle der Fahrzeuge in diesem Bereich, wie sich erst im März wieder eindrücklich zeigte, als ein sogenannter Enforcement-Trailer zum Einsatz kam, also ein Anhänger mit einem mobilen Blitzer. Im vergangenen Jahr acht Wochen lang an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet eingesetzt, brachte dieses Gerät insgesamt 246.000 Euro ein.

Mehr als 1000 Kraftfahrzeuge an einem Tag

Wie sehr der Verkehr einem durchgängig den Fußgängern vorbehaltenen Bereich zwischen Hauptstraße und Rathaus entgegensteht, machte eine Zählung im November 2024 deutlich. Damals wurden innerhalb von 24 Stunden 1030 Kraftfahrzeuge auf der Grabenstraße registriert, darunter 570 Pkw, 320 Busse und 140 Lieferfahrzeuge.

Wenngleich sich nicht in jedem Fall ermitteln ließ, ob das rechtmäßig der Fall war, kam die Stadtverwaltung zu dem Schluss, dass Handlungsbedarf besteht. Ralf Käpplinger, Leiter des Fachbereichs Stadtentwicklung, Umwelt und Vermessung, befand: „Dem muss entgegengewirkt werden“, und brachte Überlegungen für ein grundsätzliches Durchfahrtsverbot ins Spiel.

Ehe über ein solches entschieden werden kann, bedarf es eines Praxisversuchs. Dieser beginnt voraussichtlich Anfang August und dauert bis Ende November. Darauf verständigten sich bei einem ersten Treffen die unmittelbar beteiligten Akteure – Landratsamt, Untere Straßenverkehrsbehörde, Stadtplanung, Tiefbau, Planungsbüro, Verkehrsgesellschaften.

Fünf neue Bushaltestellen

Nach jetzigem Stand sind während des Fahrversuchs als Ersatz für die dann entlang der Grabenstraße wegfallenden Haltepunkte fünf Ausweich-Bushaltestellen vorgesehen. Jeweils zwei befinden sich an der Ploucquet- und St.-Pöltener-Straße, eine weitere liegt an der Bahnhofstraße. Weitere Details zur Testphase sollen in der Sitzung des Technik- und Umweltausschusses am 10. Juli bekanntgegeben werden.

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