Architektenwettbewerb

Wie soll das Söhnstetter Schulareal in Zukunft aussehen?

Schon vor Jahren hatte die Gemeinde Steinheim Überlegungen zur Zukunft des Söhnstetter Schulareals angestellt. Dann kam der Brand der Wentalhalle. Jetzt sollen die Planungen wieder aufgenommen werden.

Vor mehr als vier Jahren hatte sich der Steinheimer Gemeinderat bereits mit der Frage beschäftigt, wie sich das Areal rund um die Söhnstetter Seebergschule entwickeln soll. Ein beschränkter Architektenwettbewerb sollte Klarheit und Ideen bringen. Als im Februar 2022 die Steinheimer Wentalhalle durch ein Feuer komplett zerstört wurde, mussten diese Pläne zunächst auf Eis gelegt werden: Die Prioritäten würden in den kommenden Jahren woanders liegen.

Nun hat sich die Situation wieder entschärft: Die Planungen für den Neubau der Wentalhalle sind abgeschlossen, das Gebäude wächst in die Höhe und soll im Sommer fertiggestellt werden. Damit rückt die Söhnstetter Ortsmitte wieder in den Fokus: Am kommenden Dienstag, 2. Dezember, wird sich der Steinheimer Gemeinderat ab 18 Uhr wieder mit der Frage beschäftigen, wie das Areal rund um die Seebergschule in Zukunft aussehen soll.

Gemeinderat muss Vorgaben machen

Für die Gemeinde ist der einst vorgesehene beschränkte Architektenwettbewerb jedenfalls kein probates Mittel mehr, da sie so auf Fördermittel verzichten müsste. Stattdessen käme ein offener Architektenwettbewerb oder ein sogenanntes VgV-Verfahren mit Planskizze in Frage. Bei Letzterem handelt es sich um eine Ausschreibungsform für Projekte, deren Kosten über dem EU-Schwellenwert liegen. Es erfordert Vorgaben vonseiten der Gemeinde bzw. Gemeinderats dazu, wie das Areal gegliedert sein soll und welche Gebäude erhalten bleiben oder weichen sollen.

Aus der Sitzungsvorlage wird deutlich, wie die Gemeinde die Zukunft des Areals sieht: Es soll zu einer Art Bildungszentrum für den Teilort werden. Hierzu gehört auch Raum für eine fünfgruppige Kindertageseinrichtung, zu der unter anderem Schlafräume für eine Kinderkrippe gehören.

Für die Seebergschule selbst wäre ein Umbau vorgesehen, um künftig auch eine Ganztagsbetreuung zu ermöglichen. Die Söhnstetter Außenstelle der Ortsbibliothek soll weiterhin Teil des Komplexes sein: "Sie spielt insbesondere für Kinder und Jugendliche eine wichtige Rolle beim Zugang zu Medien", heißt es in der Vorlage. Ebenso soll der Söhnstetter Musikverein auf dem Areal bleiben, genauso die Söhnstetter Verwaltungsstelle und das Lehrschwimmbecken.

Grundschule bleibt, Hauptschule weicht?

Die grundsätzliche Frage wird sein, was mit den einzelnen Gebäuden passieren wird: Die Bausubstanz sowohl des Grundschul- als auch des Hauptschulgebäudes sei gut. Aber: Während der künftige Raumbedarf in der Grundschule durch einen Umbau ermöglicht werden könnte, müsste das Hauptschulgebäude aus Sicht der Gemeinde weichen und durch einen Neubau ersetzt werden.

Sitzung am Dienstag

Es wird Aufgabe des Gemeinderats sein, in seiner Sitzung am Dienstag, 2. Dezember, 18 Uhr im Rathaus Steinheim, darüber zu beraten, wie das Schulareal künftig aussehen soll. Das Gremium soll über die Raumaufteilung entscheiden und die Art des Verfahrens für die Planungen bestimmen.