Anfang Mai sorgte die Kontrolle eines weißen Lieferwagens in der Nähe des Sontheimer Wirtshäusles auf der B466 für großflächige und stundenlange Straßensperren im Landkreis Heidenheim. Beamte des Landeskriminalamts und Sprengstoffexperten durchsuchten am 3. Mai vom frühen Abend bis spät in die Nacht einen weißen Mercedes Sprinter mit ukrainischem Kennzeichen. Die fünf Insassen des Fahrzeugs wurden während der polizeilichen Maßnahmen in eine Steinheimer Gaststätte gebracht.
Zum Hintergrund der Aktion, die für viel Aufsehen sorgte, gab es von den Polizeibehörden nur sehr spärliche Auskünfte. Nun ist möglicherweise der größere Kontext des Einsatzes bekannt geworden: Am Mittwoch teilte die Bundesanwaltschaft mit, dass drei ukrainische Staatsangehörige festgenommen wurden. Sie stehen unter dem Verdacht, als russische Spione geplant zu haben, Brand- und Sprengstoffanschläge in Deutschland zu planen.
Suche nach Thermit, das für Brandanschläge benutzt werden kann
Nach Informationen der HZ stand die Durchsuchung des Transporters im Landkreis Heidenheim im Zusammenhang mit den umfangreichen Ermittlungen, bei denen es auch um Pakete gegangen sein soll, die an ukrainische Adressen verschickt wurden. Gefunden wurde in diesem Fahrzeug allerdings nichts, es gab auch keine Festnahmen.
An der Einsatzstelle im Landkreis Heidenheim war die Rede davon, dass nach Thermit gesucht werde. Das Gemisch aus Aluminium und Eisenoxid erreicht bei Entzündung sehr hohe Temperaturen von bis zu 2200 Grad Celsius und wird daher als Brandwaffe klassifiziert.
Die Bundesanwaltschaft wirft den drei in Köln, Konstanz und im Kanton Thurgau (Schweiz) Festgenommenen vor, sich zur Begehung einer schweren Brandstiftung sowie der Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion bereit erklärt zu haben. Zu dem Vorfall im Landkreis Heidenheim und weiteren Details der Ermittlungen äußert sich die Pressestelle der Bundesanwaltschaft nicht.