Ausstattung

Neue Wentalhalle in Steinheim: Was neben innovativer Ballreinigung statt Harzverbot sonst noch beschlossen wurde

Die Rohbauarbeiten der neuen Wentalhalle schreiten voran. Im Rathaus werden unterdessen weitere Entscheidungen zur Innenausstattung getroffen. Um die Verschmutzung durch klebriges Harz künftig gering zu halten, wird im Flurbereich ein entsprechendes Heißluftgebläse installiert. Geplant ist zudem ein flächenelastischer Sportboden aus Vinyl.

Handballer benutzen gerne Harz, um ihr Spielgerät griffiger zu machen. Dank der klebrigen Substanz lässt sich der Ball besser werfen und fangen, auch spektakuläre Aktionen, wie etwa Trickwürfe, sind so leichter möglich. Diese beliebte Masche hat allerdings auch unangenehme Begleiterscheinungen. Schnell kommt es vor allem an Boden und Wänden der Halle zu lästigen Verschmutzungen durch die harzverklebten Bälle. In manchen Hallen existiert deshalb auch ein Harzverbot.

So weit will man in der neuen Wentalhalle in Steinheim freilich nicht gehen. Stattdessen ist im Neubau die Anbringung einer Ballreinigungsstation im Flurbereich geplant. Mittels Heißluftgebläse können künftig die verschmutzten Spielgeräte von Harz befreit werden.

Ballreinigungsstation statt Harzverbot

Vom Nutzen einer solchen Einrichtung konnte sich der Bauausschuss, dem neben Gemeinderäten auch Vertreter der Schule und der Vereine angehören, unter anderem in Gingen/Fils überzeugen. Dort und auch an anderen Orten habe man mit einer solchen Ballreinigungsmaschine sehr gute Erfahrungen gemacht, versicherte Bürgermeister Holger Weise gegenüber dem Gemeinderat. Die Ballreinigungsstation soll mit einem Handwaschbecken, einer Kompressor-Ballpumpe und einem Feuerlöscher ergänzt werden.

Das Gremium stimmte dem Vorhaben letztlich ebenso einstimmig zu wie der Anbringung eines flächenelastischen Sportbodens aus Vinyl, auf dem Sportlerinnen und Sportler künftig Toren und Punkten hinterherjagen können. Der Vinylboden setzte sich dabei gegen die Variante eines Linoleumbelags durch und soll in einem dezenten Gelbton in Erscheinung treten.

Diskussionen über den Sportboden

Diskussionen gab es bei der Frage, in welchem Umfang der Sportboden mit Linien versehen werden soll. Man habe sich hier am Bestand der bisherigen Wentalhalle orientiert, berichtete Architekt Stefan Popp. Im Bauausschuss habe Einigkeit darüber geherrscht, dass zu viele Linien für zu viel Unruhe sorgen würde. Deshalb wolle man von einer Linierung für Badmintonfelder, für ein Volleyball-Querfeld und für ein Handball-Mittelfeld vorerst absehen. „Man kann aber Linien jederzeit nachträglich anbringen“, betonte Popp. Farblich besonders hervorgehoben werden soll der Wurfkreis für die Handballer. Der Architekt stellte zudem klar, dass alle für die einzelnen Sportarten notwendigen Bodenhülsen angebracht werden.

Sparsame Spielfeld-Markierungen

Das Konzept, mit der Anbringung von Spielfeld-Markierungen sparsam umzugehen, finde er grundsätzlich gut, sagte Mathias Brodbeck (FWV), der sich zugleich aber auch nach einer Standard-Linierung für den Schulsport erkundigte. Die gebe es, sagte Popp. Allerdings hätte sich der Ausschuss auch in diesem Fall für weniger Linien ausgesprochen.

Während Brodbeck für das Standardprogramm plädierte, empfahlen sowohl Bürgermeister Weise als auch Thomas Mücksch (CDU), doch den Einschätzungen des Bauausschusses zu folgen, dem schließlich auch zwei Vertreter der Schule angehören würden. Auch Karl Fink (FWV) war es wichtig, sich bei der Linierung auf das Notwendige zu beschränken und die Halle in diesem Sinne „nicht vollzutapezieren“.

Christoph Müller (FWV) bat darum, zu überprüfen, ob die Sportstättenförderung auch dann zum Zuge komme, wenn man von Standard-Vorgaben abweicht. Bürgermeister Weise hatte zuvor die „erfreuliche Nachricht“ bekanntgegeben, dass der Antrag auf einen Zuschuss von 600.000 Euro aus der Sportförderung bewilligt worden sei.

Letztlich fanden weitere Vergaben für die Wentalhalle die Zustimmung des Gremiums. Dabei ging es unter anderem Fliesen in Unter-, Erdgeschoss und in der Küche, um eine Garderobe mit 80 Haken für Kleidungsstücke im Foyer, um die passenden Türbeschläge und um die Prallwände hinter den Toren. Sie sollen durch ein Netz, das bei Bedarf heruntergelassen werden kann, vor den Harzflecken der Bälle geschützt werden.

Jetzt einfach weiterlesen
Jetzt einfach weiterlesen mit HZ
- Alle HZ+ Artikel lesen und hören
- Exklusive Bilder und Videos aus der Region
- Volle Flexibilität: monatlich kündbar