Mehrere Notrufe gingen am späten Dienstagabend bei der Rettungsstelle Ostwürttemberg ein. Gegen 23.30 stand eine Scheune am Mühlweg nahe dem Steinheimer Gewerbegebiet Ried im Vollbrand. Im Laufe der Nacht wurden die Löscharbeiten eingestellt und ein kontrolliertes Abbrennen des Gebäudes erfolgte, was sich noch bis in den Donnerstag ziehen könnte. Das genaue Ausmaß und die Ursache des Brandes sind bislang noch unklar, der Schaden beläuft sich laut Schätzungen der Polizei auf einen hohen sechsstelligen Betrag. Verletzt wurde niemand.
Mehrtägiger Einsatz ist wahrscheinlich
Mit rund 60 Einsatzkräften waren die Feuerwehren aus Steinheim, Söhnstetten, Sontheim im Stubental und Heidenheim in der Nacht auf Mittwoch an der Einsatzstelle. Gemeinsam konnte der Brand eingedämmt werden, damit sich die Flammen nicht auf ein direkt angrenzendes Fahrsilo ausbreiten konnten. Trotzdem dauert der Einsatz auch am Donnerstag weiter an.
Ersten Schätzungen zufolge befanden sich neben einem Bagger und mehreren Anhängern etwa 500 bis 600 Stroh- und Heuballen in der landwirtschaftlich genutzten Scheune. Nach Angaben des Besitzers waren es jedoch rund 1000. Diese müssen im Zuge des Ausbrennens von der Feuerwehr einzeln auseinandergezogen und gesichert werden. Erst wenn sämtliche potenzielle Brandherde kontrolliert sind, kann ein Abbruch der Scheune erfolgen.

Diesen Punkt erreichten die Löscharbeiten laut Florian Kirschner, Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr Steinheim, am Donnerstagmorgen. Um 8 Uhr begannen laut Kirschner zwei Bagger eines Abbruchunternehmens mit dem Abriss der Überreste der Scheune. Währenddessen steigt vom glimmendem Stroh und Heu immer noch Rauch auf, der auch in Heidenheim und Nattheim zu riechen ist, von dem laut Kirschner aber keine Gefahr, sondern nur eine Geruchsbelästigung ausgeht.
Am Brandort selbst gibt es für die Feuerwehr am Donnerstagmorgen weniger zu tun als noch am Vortag. „Wir haben inzwischen auf 15 Kräfte vor Ort reduziert“, sagt Kirschner. In der Nacht auf Donnerstag sei die Freiwillige Feuerwehr Söhnstetten vor Ort gewesen, am Vormittag die aus Sontheim im Stubental und am Nachmittag würden wieder die Steinheimer Kräfte übernehmen.
Trotzdem bleibt es ein großer Aufwand für die freiwilligen Feuerwehren, deren Mitglieder allesamt berufstätig sind. „Man spricht sich untereinander ab und nimmt die Leute, die gerade eher verfügbar sind“, sagt Kirschner. Das funktioniere bei diesem Einsatz reibungslos, auch deswegen, weil die Anzahl der benötigten Kräfte inzwischen planbar ist. Einen Verdienstausfall haben die Feuerwehrleute nicht, für die Stunden im Einsatz zahlen die Gemeinden einen finanziellen Ausgleich.

Am selben Ort brannte es 2021 schon einmal
Ganz fremd ist den Einsatzkräften der Brandort am Mühlweg nicht. Bereits vor vier Jahren, am 11. September 2021, brannten an derselben Stelle mehr als 500 Heuballen ab – damals jedoch unter freiem Himmel, aufgestapelt auf einer Länge von rund 75 Metern. Als Reaktion darauf errichtete der Landwirt nach Angaben der Feuerwehr die Scheune, die nun in Brand geraten ist. Brandstiftung konnte zwar nicht ausgeschlossen werden, die Ursachen blieben jedoch ungeklärt.
Zum aktuellen Brand hat die Polizei bereits die Ermittlungen aufgenommen. Nachdem die Reste der Scheune am Donnerstagmorgen ausreichend gesichert waren, konnte die Kriminalpolizei mit der Untersuchung vor Ort beginnen. „Erst nach der Freigabe durch die Polizei werden die letzten glimmenden Heu- und Strohballen abgelöscht“, so Kirschner. Trotzdem geht er davon aus, dass noch bis Freitag Kräfte der Feuerwehr anwesend sein werden.