Bauarbeiten geplant

Weshalb es zu Verzögerungen auf der Brenzbahn zwischen Heidenheim und Ulm kommt

Auf der Bahnstrecke zwischen Heidenheim und Ulm kommt es derzeit zu erheblichen Verzögerungen. Die Kommunikation der Deutschen Bahn sorgt für ordentlich Ärger bei regionalen Verkehrsunternehmen.

Kommt der Zug noch? Wie lange stehen wir hier noch herum? Diese Fragen dürften sich derzeit einige Bahnfahrende in der Region stellen. Immer wieder kommt es zu erheblichen Verspätung oder gar Ausfällen – ohne dass dies in der dazugehörigen Bahn-App angezeigt würde. Das kritisieren nicht nur Bahnkunden, sondern auch andere Verkehrsunternehmen, sowie der Verkehrsclub Deutschland.

Bauarbeiten in der Nacht

Doch woran liegen die aktuellen Verzögerungen? Momentan ist die Kreuzung von Zügen auf der Höhe von Sontheim/Brenz nicht möglich. Laut einer Pressemitteilung der Deutschen Bahn kann ein Gleis am Sontheimer Bahnhof nur langsam befahren werden. Das hat zur Folge, dass Zugkreuzungen derzeit in Hermaringen oder Niederstotzingen stattfinden müssen. „Die Fahrgäste der Brenzbahn müssen derzeit täglich mit erheblichen Verspätungen rechnen, die auch kurzfristig variieren. Die Informationen aus der DB-App stimmen häufig nicht mit den tatsächlichen Abfahrts- und Ankunftszeiten überein“, erklärt der VCD-Kreisvorsitzende Heidenheim, Sebastian Hyneck.

Die Deutsche Bahn plant bereits die Behebung dieses Problems: „Die Arbeiten für die Behebung sind für die Nacht vom Freitag, 3. Oktober, auf Samstag, 4. Oktober, vorgesehen. Es wird versucht – je nach Möglichkeit im Fahrplan – die Züge über ein anderes Gleis umzuleiten. Sollte dies nicht möglich sein, entsteht eine verlängerte Fahrzeit von etwa zehn Minuten“, so eine Bahnsprecherin. Darüber hinaus sei die Deutsche Bahn bestrebt, die Angaben in den Reiseauskunftsmedien hinsichtlich der Verspätungen so schnell und präzise wie möglich zu aktualisieren.

Kritik am Baustellenmanagement der Deutschen Bahn

Genau diesen Sachverhalt kritisiert der VCD Heidenheim. „In einer solch unübersichtlichen Situation muss die Deutsche Bahn Fahrplanänderungen umgehend transparent und verlässlich kommunizieren“, so Hyneck: „Die Unklarheit über Verspätungen und die Diskrepanz zwischen den Angaben der App und den tatsächlichen Fahrzeiten sind nicht akzeptabel“. Der VCD appelliert darüber hinaus an die Deutsche Bahn, die Baustellenkoordination und die Instandhaltungsmaßnahmen langfristig so zu planen, dass der Betrieb nicht übermäßig gestört wird und Fahrgäste stets über die voraussichtliche Dauer der Beeinträchtigungen informiert sind.

Auch die SWEG, die die Regionalbahnen entlang der Brenz stellt, kritisiert die Kommunikation der Deutschen Bahn. Wie ein Sprecher der SWEG berichtet, erhält das regionale Verkehrsunternehmen zu vielen Streckensperrungen von der DB InfraGO extrem späte und unvollständige Informationen. „Das unzureichende Baustellenmanagement der DB InfraGO ist ein Grund, den wir schon mehrfach, auch öffentlich, kritisiert haben“, so der Sprecher der SWEG. Das erschwere die Planung des Schienenersatzverkehrs.

Zudem sei auf der Brenzbahn und der Donaubahn auch künftig mit Beeinträchtigungen des Zugverkehrs zu rechnen. Beispielsweise wurde die geplante Sperrung des Ulmer Hauptbahnhofes ab dem 13. Januar des kommenden Jahres genannt. Laut dem Sprecher der SWEG liegen dem Unternehmen bislang jedoch keinerlei Informationen von Seiten der Deutschen Bahn über das Vorhaben vor.

Baustelle in Ulm

Die nächste Baustelle, die bereits für Unverständnis gesorgt hat und künftig zu erheblichen Wartezeit an einigen Bahnhöfen führen wird, ist die geplante Sperrung des Ulmer Hauptbahnhofes im kommenden Frühjahr. Laut aktuellen Informationen ist die Sperrung vom 13. Januar bis zum 6. Februar vorgesehen. Grund für die Sperrung ist die Erneuerung des Stellwerks. Künftig soll das in die Jahre gekommene Stellwerk durch ein elektronisches Stellwerk ersetzt werden.

Auskünfte für den Schienenersatzverkehr in diesem Zeitraum gibt es bislang noch keine. Laut Angaben der Deutschen Bahn soll voraussichtlich im Laufe des Oktobers bei einem gemeinsamen Pressetermin mit der Stadt Ulm genaueres festgemacht werden.

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