„Die Zeit vergeht“, sagt Georg Michael Grau. Und aus einem Anfang erwächst Etabliertes. So wie im Falle des Musikfestivals Schloss Brenz. „Es war ja zunächst eher ein Versuch“, blickt der Initiator und Impresario zurück. Aber er musste nie abgebrochen werden. Und nun steht bereits eine Jubiläumsausgabe vor der Tür: das zehnte Musikfestival Schloss Brenz. Das muss, das wird gefeiert werden. Vom 3. bis zum 8. Juni.
Die Geschichte des Festivals ist also eine Erfolgsgeschichte. Und eine Geschichte mit Wasserschaden. Denn den wird das Festival einfach nicht los. Zwar hat man in Brenz diesen ungebetenen Gast, dieses Schlossgespenst, eigentlich längst am Schlafittchen gepackt hat, dessen ungeachtet aber treibt er irgendwie immer noch folgenreich sein Unwesen und macht weiterhin den Rittersaal im Schloss Brenz unbespielbar, wo sich vor Corona jeweils in einer ersten Oktoberwoche das Musikfestival etabliert hatte und erst anschließend wegen Nässe und deshalb aus Not zum Open-Air im 160 Sitzplätze bietenden Schlosshof gemacht hatte.
Zwei Monate früher
Das ist dann so geblieben. Und daran wird sich, versichert Georg Michael Grau, auch nichts ändern, solange der Rittersaal im Schloss nicht wieder benutzt werden kann. Nicht ändern wird sich dieses Jahr auch am Ausweichort des Festivals. Denn sollte der Sommer wettertechnisch nicht mitspielen, spielt die Musik wieder gleich um die Ecke vom Schloss, in der Galluskirche, weil der ursprüngliche Unterschlupf, die Kirche Mariä Himmelfahrt in Sontheim, ebenfalls noch renoviert wird.
Musiziert wird in Brenz heuer nicht, wie im vergangenen Jahr, im August, sondern bereits Anfang Juni. Das hat damit zu tun, weil zum Jubiläum Besonderes gereicht werden soll, in dessen Genuss vor allem Grundschulkinder kommen sollen. „Es musste also eine Schulwoche sein“, sagt Georg Michael Grau.
Spaß für Schüler
Dass beim Festival auch an Kinder gedacht wird, ist nicht neu in Brenz. Dieses Mal jedoch will man gewissermaßen in die Vollen gehen. Mit Camille Saint-Saëns’ „Karneval der Tiere“. Der wird – am 3., 4. und 5. Juni je zweimal täglich – gleich sechsmal gefeiert. Die ersten Grundschulklassen haben schon Vorstellungen (10 beziehungsweise 11.30 Uhr) gebucht, man kann sich jedoch unter www.musikfestivalschlossbrenz weiter anmelden.
Was den Text zur Musik anbelangt, so setzt man in Brenz auf die Version von Loriot. Und was die Finanzierung des für ein Kammermusikfestival relativ groß besetzten Orchesters anbelangt, so setzt man auf die diversen Sponsoren, von denen der eine oder andere bereits angedeutet hat, fürs Jubiläum ein wenig draufzulegen.
Das Programm
Und der Karneval geht weiter. Nicht nur Schüler dürfen ihren musikalischen Spaß haben. Damit jedoch noch nicht genug des Karnevals. Camille Saint-Saëns’ Tierpläsier steht am Donnerstag, 5. Juni, ab 19 Uhr auch auf dem Programm des Eröffnungskonzerts des Festivals, für das unverändert gilt, dass vornehmlich junge Künstlerinnen und Künstler auf den Plan treten, die, obzwar national oder international längst anderswo unterwegs, oft genug ursprünglich aus der Region stammen oder auf die eine oder andere Art einen Bezug zu dieser haben.
Fünf weitere Konzerte stehen an. Am Freitag, 6. Juni, werden sich ab 19 Uhr Georg Michael Grau und Hye Rim Ma an einem Abend für Klavier zu vier Händen um Musik von Johannes Brahms, Franz Schubert und Maurice Ravel kümmern, dessen „Bolero“ dabei auch eine Rolle spielen wird.
Ein Fest für alle
Der Samstag, 7. Juni, beginnt um 11 Uhr mit einem Kirchenkonzert in der Galluskirche, geht ab 17 Uhr im Schlosshof mit Franz Schuberts „Forellenquintett“ weiter und endet mit einem Fest zum Jubiläum des Festivals, das um 18 Uhr beginnt und bei freiem Eintritt, Musik, Speis und Trank von allen genossen werden kann, die Lust dazu haben.
Beim Familienkonzert am Sonntag, 8. Juni, erklingt ab 11.30 Uhr noch einmal „der Karneval der Tiere“. Und das Galakonzert am Sonntagnachmittag ab 17 Uhr lockt, wie üblichen, mit einem bunten Überraschungsprogramm.
Der Vorverkauf hat begonnen
Karten im Vorverkauf für das Musikfestival Brenz gibt es im Schreiblädle in Sontheim/Brenz (Tel. 07325.4432) und in Heidenheim in der Buchhandlung Konold (07321.23560). Detaillierte Informationen zum Programm sind im Internet auf der Homepage des Festivals unter www.musikfestivalschlossbrenz.de erhältlich, wo ebenfalls Eintrittskarten bestellt werden können.