Erst vor zwei Wochen war bekannt geworden, dass das erste der drei Opfer in den Sontheimer Mordfällen als bereits 2008 in Südtirol gefundene und enthauptete Leiche identifiziert worden ist. Somit konnte das Schicksal des im selben Jahr verschwundenen 22-jährigen Schwiegersohns des Haupttäters nach so vielen Jahren doch noch geklärt werden. Nach dem vergangenen Wochenende könnte eventuell auch die Frage beantwortet werden, was mit dem abgetrennten Kopf des Opfers geschah.
Informationen der HZ zufolge haben vor wenigen Tagen im ehemaligen Haus des Täters in Sontheim/Brenz Renovierungs- und Umbauarbeiten stattgefunden. Dabei sollen die neuen Bewohner eine grauenhafte Entdeckung gemacht haben: einen menschlichen Kopf.
Staatsanwaltschaft bestätigt den Fund
Die Staatsanwaltschaft in Ellwangen bestätigt auf HZ-Nachfrage, dass „in einem ehemaligen Wohnhaus eines der Täter der ,Sontheimer Mordfälle‘ am Wochenende ein menschlicher Schädel durch die jetzigen Eigentümer aufgefunden wurde“. Eine polizeiliche Durchsuchung des Hauses habe nicht stattgefunden. Und weiter: „Zur Auffindesituation können wir keine Angaben machen. Zur sicheren Abklärung der Identität des Opfers wurde eine DNA-Untersuchung eingeleitet.“ Noch steht also nicht abschließend fest, ob es sich bei dem gefundenen Schädel tatsächlich um den des 2008 verschwundenen Mannes handelt.

Der Schwiegersohn des damals 43-jährigen Täters verschwand im Februar 2008 im Alter von 22 Jahren spurlos, nachdem er zuletzt noch im Haus der Familie zum Mittagessen eingeladen war. Zwölf Jahre später wird das Gericht davon ausgehen, dass der Vermisste von seinem Schwiegervater erwürgt worden war und dieser seine Leiche auf zunächst unbekannte Weise entsorgt hat. Mit der Tochter des Täters hatte der junge Mann zwei Kinder.
2019 kam alles ans Licht
Er blieb nicht das einzige Opfer des heute 60-jährigen Haupttäters: 2014 tötete er den damals 38-jährigen Lebensgefährten seiner Tochter. Seine beiden Söhne halfen ihm dabei. 2019 ermordete er einen 58 Jahre alten Bekannten, wieder mit der Hilfe einer seiner Söhne. Dieser dritte und letzte Fall führte die Ermittler schlussendlich auf die Spur des Sontheimers.
Alle drei Männer wurden 2019 bzw. 2020 zu langen Haftstrafen verurteilt. Der Haupttäter wird nie wieder freikommen: Er erhielt eine lebenslange Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung.