Sontheim erlebte Zauberhaftes

Zum goldenen Tor. Oder soll ich lieber schreiben „Zur goldenen Quelle der Talente“? Auch wenn nicht alle das Vergnügen hatten und diejenigen, die es hatten, es gerne noch einmal hätten, gab es verständlicherweise nur drei Aufführungen eines großartigen inklusiven Bühnenerlebnisses. Für mich ist dieser Abend mit der Lebenshilfe-Theatergruppe Tink im Gemeindesaal Sontheim unbeschreiblich. Das hat bereits Marita Kasischke über die Premiere in der HZ brillant und professionell beschrieben. Mir bleibt nur der Part der Bewunderung, bei der ich zuerst die Theaterpädagogin Doro Strauß als Inklusions-Genie bezeichnen will. Alle Mitspielerinnen und Mitspieler ergänzten sich gekonnt, wuchsen dabei an darstellerischer Selbstsicherheit weit über das Laienhafte hinaus und erreichten somit auch das Schwierigste im Theater: aus einer trockenen Inhaltsvorgabe ein durchweg humorstarkes, fröhliches Stück auf die Bühne zu zaubern. Nein, nicht einfach zaubern, sondern zu präsentieren, dass man aus dem Lachen und Staunen nicht herauskam. Alles mündete in Standing Ovations nach der Dank- und Abmoderation durch Lebenshilfe-Geschäftsführer Jörg Schneider. Bevor es auf den Heimweg ging, konnte man den glücklich strahlenden Akteuren von der erlebten Begeisterung in Worten und Umarmungen noch was zurückgeben. Doch so ein Erlebnis hört nicht einfach auf, man ließ es sich noch in geselliger Runde beim „Nachkarteln“ gutgehen.
Inge Grein-Feil, Demmingen