Kita-Erweiterung

Deshalb hatte Sontheims technischer Ausschuss einen Ortstermin am Waldrand

Sontheims technischer Ausschuss räumt die letzten noch offenen Fragen rund um den dringend benötigten Erweiterungsbau für die Waldgruppe des Naturkindergartens aus dem Weg.

Den grundsätzlichen Beschluss zur Erweiterung der Kindertagesstätte an der Bergstraße hatte der Sontheimer Gemeinderat mit der Verabschiedung des Bebauungsplanes im letzten Monat gefasst. In seiner Sitzung am Dienstag hat nun der technische Ausschuss der Gemeinde weitere wichtige Festlegungen getroffen.

Fußweg muss weichen

Bei einer Besichtigung vor Ort wurde die Größe der Außenanlage festgelegt. Angesichts der Lage des Erweiterungsbaus – sozusagen eingeklemmt zwischen Fußballplatz, Bestandsbau und Parkplatz – kein ganz unkompliziertes Unterfangen. Um das Gebäude herum soll ein Pflasterweg angelegt werden und für den Abschnitt des Fußweges, der dem Erweiterungsbau weichen muss, wurde eine Umleitung direkt entlang des Parkplatzes festgelegt. Der Parkplatz selbst solle nach den Vorstellungen des Bauamtes so bleiben, wie er jetzt ist.

Und dann kommt auch noch irgendwo eine Schaukel und ein Karussell rein, das war alles so nicht geplant.

Gemeinderat Walter Unseld

Gemeinderat Walter Unseld übte Kritik an der Größe und dem Umfang der geplanten Außenanlagen. Seiner Ansicht nach seien die jetzigen Absichten angesichts der Tatsache, dass man ursprünglich einmal lediglich von einer Art Schutzhütte ausgegangen sei, mittlerweile „zu viel und zu groß“. Nun komme noch ein Garten hinzu „und dann kommt auch noch irgendwo eine Schaukel und ein Karussell rein, das war alles so nicht geplant.“

Außenbereich sei unerlässlich

Simon Abele, Leiter des evangelischen Kinderhauses und somit Betreiber der Einrichtung, erinnerte an die Gruppenstruktur und die konzeptionelle Ausrichtung der Betreuungseinrichtung. Für die Umsetzung des pädagogischen Konzeptes sei ein entsprechender Außenbereich unerlässlich. Die Kinder würden sich hier vor allem in der kälteren Jahreszeit immer wieder einmal aufhalten, damit sie sich bei Gewitter oder Minusgraden in den Räumlichkeiten schnell aufwärmen oder eine Toilette benutzen können. Was die Aufstellung von Schaukeln und Karussells angeht, konnte Abele den Gemeinderat beruhigen, „die kommen definitiv nicht hier rein, die erfüllen ohnehin keinen Zweck“.

Abele sprach sich auch für eine Beibehaltung der räumlichen Trennung der beiden Gebäude und ihrer Gruppen aus. Zwar würden sich die beiden benachbarten Einrichtungen – ein „normaler“ Kindergarten und der Waldkindergarten – gegenseitig unterstützen. Trotzdem sei das Konzept in der Waldgruppe ein ganz anderes, so Abele. Deswegen dürfe und solle man sich im Betreuungsalltag „nicht ständig vermischen“.

Abele kündigte an, dass sich der Waldkindergarten zusätzlich zum bestehenden Waldspielplatz einen weiteren schaffen werde, „der weiter weg sein werde“. Er befinde sich zwecks der dafür notwendigen Abstimmung bereits in Gesprächen mit dem Landratsamt. Der jetzige Platz sei auch aus Naturschutzgründen nach Inbetriebnahme des Erweiterungsbaus nicht mehr ausreichend für dann insgesamt 70 Kinder.

Das Gremium beschloss zudem eine sogenannte Zwangsbelüftung für den Erweiterungsbau. Denn da das Gebäude im Energiestandard KfW 55 errichtet wird, findet ohne zusätzliche Belüftung aufgrund der dichten Bauweise nur ein sehr geringer Luftaustausch statt. Um Schimmel und anderen Schaden am Gebäude zu vermeiden, beschloss man drei dezentrale Lüfter zu installieren. Die Installationskosten dafür betragen etwa 12.000 Euro bei jährlichen Wartungskosten von etwa 200 Euro.

Keine neue Wärmepumpe

Ursprünglich war geplant, den Erweiterungsbau des Waldkindergartens an das Heizungssystem des Bestandsbaus anzuschließen. Eine technische Überprüfung hat allerdings ergeben, dass möglicherweise die Kapazität der momentan vorhandenen Wärmepumpe dafür nicht ausreicht. Der technische Ausschuss beschloss trotzdem, erst einmal keine neue leistungsfähigere Wärmepumpe installieren zu lassen, sondern testweise mit der vorhandenen Anlage in Betrieb zu gehen und bei Bedarf zusätzliche Infrarot-Heizpaneele zu nutzen.

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