Ausgabe ab 8. Mai

Eiszeitfunde vom Vogelherd werden Motiv einer Sonderbriefmarke

Seit der Archäopark in Stetten ob Lontal schließen musste, sind die Eiszeitfunde von dort nicht mehr im Landkreis zu sehen. Nun werden sie das Motiv einer Sonderbriefmarke, die das Bundesfinanzministerium herausgibt. Hier die Details:

Die Eiszeitfunde aus der Vogelherdhöhle sind an ihrem Fundort im Lonetal nicht mehr zu sehen. Mit dem Aus des Archäoparks Ende 2022 kamen Mammut und Höhlenlöwe von dort weg, zunächst ins Archiv, später in verschiedene Museen im Land. Nun, gut zweieinhalb Jahre später, werden sie plötzlich vielfach zu betrachten sein, denn sie werden das Motiv einer Sonderbriefmarke, die das Bundesfinanzministerium zum 8. Mai herausbringt.

Auf der 95-Cent-Marke für Standardbriefe ist zentral das Lonetalpferdchen zu sehen, aber auch Motive aus den Höhlen im Achtal sind vertreten. Die Marke erscheint in einem Briefmarkenblock, was vor allem für Sammler interessant ist. Auf der eigentlichen Marke wird die Abbildung des Pferdchens von der Venus, dem Wasservogel und der Gänsegeierknochen-Flöte aus dem Hohle Fels bei Schelklingen begleitet. Auf dem gesamten Briefmarkenblock sind noch zahlreiche weitere Figuren abgebildet, darunter der Löwenmensch und das Mammut.

Ideeller Wert, aber kein finanzieller Nutzen für die Region

Auf der Internetseite des Finanzministeriums heißt es im Begleittext zur Marke: „Die filigran gearbeiteten Skulpturen sind Beleg für die Entstehung des modernen menschlichen Geistes, der sich in Kunst, Symbolen, Musik, Ritualen und Glaubensvorstellungen ausdrückte.“ Und weiter: „Sie zeigen uns, welch zentrale und universelle Bedeutung Kunst und Musik seit jeher für die Menschheit haben.“

Am letzten Öffnungstag des Archäoparks im November 2022 war das Mammut letztmals an seinem Fundort zu sehen. Markus Brandhuber

So weit zum ideellen Wert. Ein finanzieller ist nämlich mit der Herausgabe der Marke für die Ursprungsregion der Kunstwerke nicht verbunden. Wie die „Südwest Presse“ anlässlich der Vorstellung der Marke im Landratsamt des Alb-Donau-Kreises vergangene Woche berichtete, fließe kein Geld aus dem Verkaufserlös in die Region.

200.000 Euro für die Eiszeitstätten im Achtal

Beim selben Termin nutzte Heiner Scheffold, Landrat des Alb-Donau-Kreises, allerdings laut SWP die Gelegenheit, darauf hinzuweisen, dass erneut größere Fördersummen an den Weltkultursprung, die Arbeitsgemeinschaft bestehend aus Alb-Donau-Kreis und Stadt Ulm, ausgeschüttet werden. Man erhalte rund 200.000 Euro. Der Großteil gehe ans Urgeschichtliche Museum nach Blaubeuren. Aber 32.000 Euro fließen auch nach Schelklingen zum Hohle Fels. Dort gibt’s dafür ein Sonnensegel und Stühle für Senioren.

Zur Erinnerung: Der Archäopark in Stetten musste schließen, weil das Land Baden-Württemberg lediglich 35.000 Euro pro Jahr an Förderung angeboten hatte und die Gemeinde Niederstotzingen nicht in der Lage war, den Betrieb mit so geringen Zuschüssen aufrechtzuerhalten.

Info: Das Mammut und der Höhlenlöwe aus dem Vogelherd sind ab 16. Mai im Urmu in Blaubeuren in einer Sonderausstellung zu sehen.

Jetzt einfach weiterlesen
Jetzt einfach weiterlesen mit HZ
- Alle HZ+ Artikel lesen und hören
- Exklusive Bilder und Videos aus der Region
- Volle Flexibilität: monatlich kündbar