4. bis 6. Juli

Initiator Tobias Weber im Interview: Wie entstand der Breamahock in Nattheim und welche Ideen stehen noch im Raum?

Am Wochenende 4. bis 6. Juli findet in Nattheim der 15. Breamahock statt. Tobias Weber ist Initiator des Festes, er blickt zurück auf die Anfänge – und verrät noch offene Träume.

Essen, Musik und gute Laune: Der Nattheimer Breamahock gehört fest zum Veranstaltungskalender und ist auch über die Gemeindegrenzen hinweg bekannt. Tobias Weber ist seit der ersten Stunde mit dabei, er ist Ideengeber und Initiator. Im Interview erklärt er, wie das Fest entstanden ist, welche Ideen zur Weiterentwicklung im Raum stehen und warum er dennoch langsam kürzertreten möchte.

Herr Weber, Sie sind Initiator und Macher des Nattheimer Breamahocks. Sie haben das Fest 2009 ins Leben gerufen. Lassen Sie uns zurückschauen: Wie kam’s?

Tobias Weber: Die Idee dazu entstand bereits im Jahr 2000. Dazu muss ich jetzt ein wenig ausholen. In Nattheim gab es früher mehrere Feste, unter anderem das Nattheimer Dorffest. Ich war schon damals mitverantwortlich. Das Fest war auch richtig gut. Aber Mitte der 90er Jahre kam viel Konkurrenz auf und zunehmend gab es wie überall Probleme, ehrenamtliche Helfer zu finden. 2000 haben wir dann gemeinsam mit allen Vereinen eine Millennium-Ausgabe organisiert. Das kam super an. Und so hatten wir die Idee, etwas Gemeinsames zu schaffen. Bis zur Umsetzung hat es dann aber nochmal neun Jahre gedauert.

Von der ersten Stunde mit dabei: Tobias Weber hat den Breamahock quasi erfunden. Foto: Dennis Straub

Ein großes statt vieler kleiner Feste sozusagen. Ein Erfolgsrezept?

Klar, gemeinsam ist man stärker. Mein Motto. Man muss schon sagen: Der Breamahock ist zu einem echten Treffpunkt geworden. Da kommen so viele Menschen von nah und fern, die mit Nattheim in irgendeiner Weise verbunden sind. Für uns als Veranstalter sind die Rahmenbedingungen top. Guter Platz, viele Helfer, die Gemeinde im Rücken. Die Vereine profitieren mit ihren Essens- und Getränkeständen, sie tragen kein finanzielles Risiko. So macht es Spaß, zusammenzuarbeiten. Win-Win.

Dieses Jahr steigt (die Coronajahre ausgerechnet) der 15. Breamahock. Hätten Sie damit gerechnet, dass sich das Fest so gut etabliert?

Das klingt jetzt doof, aber ehrlich gesagt, ja. Ich habe früher mit einer tollen Truppe „Top-of-Rock“ organisiert, ein Musikfestival. Ich hatte also bereits Erfahrung. Mir macht es einfach Spaß, Menschen zusammenzubringen und zu vermitteln. Wenn man was reinsteckt, dann kommt auch was raus – ganz einfach. Es ist toll, zu sehen, was hier in Nattheim zusammen gestemmt wird.

22 Vereine sind am Breamahock beteiligt, um die 300 Ehrenamtliche sind im Einsatz. Da kann’s auch mal krachen.

Klar, da prallen viele Interessen aufeinander. Am Ende muss ich aber wirklich sagen: Wir sind eine gute Truppe. Und unter Menschen zu vermitteln, das macht mir riesig Spaß. Von daher bin ich schon am richtigen Platz.

Es ist Ihr 15. Breamahock, wie lange machen Sie noch?

Ich hatte eigentlich schon vor zwei Jahren verkündet, dass ich kürzertreten möchte. Einige Teilbereiche konnte ich übergeben, das schafft Erleichterung. Aber klar, wenn sich jemand finden würde, der hier die Zügel übernimmt, wäre ich froh. Nach vielen Jahren im Ehrenamt wäre jetzt auch mal Zeit für andere Dinge.

Apropos: Sie sind seit 16 Jahren Gemeinderat, seit elf Jahren stellvertretender Bürgermeister, Sie sind in vielen Vereinen und engagieren sich vielfältig. Nächstes Jahr wird der Bürgermeisterposten in Nattheim frei. Wie wär’s?

(lacht) Ich werde nicht kandidieren. Auch wenn das viele anstoßen, was mich ehrt. Vor ein paar Jahren hätte ich mir das gut vorstellen können. Aber jetzt passt es einfach nicht mehr. Und übrigens habe ich ja auch einen tollen Job bei Voith.

Blicken wir noch aufs Wochenende: Was erwartet die Besucher am kommenden Wochenende? Das bewährte Programm?

Ja, wir haben einfach gemerkt, dass das gut ankommt. Klar, man kann musikalische Leckerbissen holen, wir haben aber gemerkt, dass das gar nicht immer so gut passt. Die Leute kommen wahrscheinlich nicht in erster Linie wegen der Musik. Es geht um das Gesellige, ums Zusammensein.

Mit Blick auf den Breamahock: Wovon träumt ein Tobias Weber noch?

Was immer mal noch ein Traum von mir wäre: den Donnerstagabend mitreinzunehmen und einen großen Gast zu holen. Dazu müssten wir dann aber das Gelände absichern und Eintritt verlangen. Das wäre durchaus machbar. Das wäre wirklich eine Steigerung und etwas, was ich gerne noch machen würde.

An wen denken Sie?

Sportfreunde Stiller wären schon was. Das ist natürlich nicht so einfach. Aber es wäre echt ein Traum.

Volles Programm: Das ist beim Breamahock geboten

Der Breamahock beginnt am Freitag um 19 Uhr mit dem Bieranstich durch Bürgermeister Norbert Bereska, die „Ramensteiner“ begleiten musikalisch. Danach gibt’s Party mit „Rockspitz“. Im Breamanest ist ab Mitternacht After-Show-Party mit DJ Matti angesagt.

Am Samstag spielt ab 14.30 Uhr die „Original Nattheimer Blasmusik“, mittags findet der Mountainbike-Marathon statt, abends spielen wie bewährt „Liberty“ und „Wanted“.

Der Sonntag startet um 10 Uhr mit einem Gottesdienst. Der Musikverein Auernheim spielt. Es gibt Bastelangebote, eine Spielstraße und Auftritte der Vereine. Beim Festausklang ab 16 Uhr spielt die „Original Nattheimer Blasmusik“.

Jetzt einfach weiterlesen
Jetzt einfach weiterlesen mit HZ
- Alle HZ+ Artikel lesen und hören
- Exklusive Bilder und Videos aus der Region
- Volle Flexibilität: monatlich kündbar